
Versicherungen für E-Bikes und Pedelecs werden immer wichtiger, weil sich elektrische Fahrräder steigender Beliebtheit erfreuen. In Deutschland wurden 2024 über 2,1 Millionen E-Bikes verkauft und sie machen mehr als die Hälfte des Fahrradmarktes aus. Die höheren Kosten und die komplexere Technik der E-Bikes erfordern eine angepasste Versicherung, um finanzielle und haftungsrechtliche Risiken abzudecken.
Im Jahr 2024 erreichte der deutsche E-Bike-Markt mit 2,1 Millionen verkauften E-Bikes ein Wachstum von 8,3 Prozent. Besonders die E-Cargo-Bikes verzeichneten mit 32 Prozent das stärkste Wachstum. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg auf 2,3 Millionen E-Bikes erwartet, getrieben durch Urbanisierung, Umweltbewusstsein und verbesserte Batterietechnologie. Die Durchschnittspreise stiegen von 2.850 Euro in 2023 auf 3.100 Euro im Jahr 2024. Regionale Unterschiede zeigen sich in den Verkaufszahlen, wobei E-Bikes in Städten wie München, Hamburg und Berlin über 60 Prozent Marktanteil haben, während es in ländlichen Gebieten etwa 45 Prozent sind. Städtische Käufer interessieren sich mehr für Diebstahlschutz, während auf dem Land Unfallversicherungen im Fokus stehen.
Es gibt verschiedene E-Bike-Typen, die sich in Motorleistung und Unterstützungsgeschwindigkeit unterscheiden:
Pedelecs sind in Deutschland weit verbreitet und unterstützen den Fahrer bis zu 25 km/h. Sie werden wie Fahrräder behandelt und benötigen keine Versicherung oder Führerschein. Trotzdem wird eine Versicherung empfohlen, da sie teurer sind als normale Räder. Die Motorleistung ist auf 250 Watt beschränkt und die Unterstützung stoppt automatisch bei 25 km/h, was für die Versicherungseinstufung wichtig ist.
S-Pedelecs erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h und sind als Kleinkrafträder eingestuft. Sie erfordern eine Versicherung mit Kennzeichen, einen Führerschein der Klasse AM und das Tragen eines Helms. Mit Motorleistungen von bis zu 4.000 Watt sind sie besonders für Pendler attraktiv. Die Versicherungsprämien für S-Pedelecs sind höher als für normale Pedelecs und variieren je nach Fahrer, Wohnort und Versicherungsumfang, mit typischen Jahresprämien zwischen 60 und 120 Euro.
Reine E-Bikes, die auch ohne Pedalunterstützung fahren können, sind in Deutschland selten. Sie werden wie S-Pedelecs als Kleinkrafträder eingestuft und müssen die gleichen Versicherungs- und Zulassungsbestimmungen einhalten. Die meisten in Deutschland verkauften "E-Bikes" sind tatsächlich Pedelecs, weil sie rechtliche Vorteile haben.
Für S-Pedelecs ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich notwendig. Diese Versicherung deckt Schäden an Dritten und hat Mindestdeckungssummen von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,12 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für Vermögensschäden. Die Beiträge variieren je nach Anbieter und Region, wobei Großstädte teurer sein können. Die Tarife beginnen ab etwa 45 Euro jährlich, Premiumtarife können bis zu 150 Euro kosten.
S-Pedelecs benötigen jährlich ein neues Versicherungskennzeichen, das in einem dreijährigen Rhythmus die Farbe wechselt: schwarz, blau, grün. Für 2025 sind schwarze Kennzeichen vorgesehen. Die Kosten für das Kennzeichen sind in der Versicherungsprämie inkludiert.
Es gibt unterschiedliche Versicherungen für E-Bikes, die von Diebstahlversicherungen und Hausratversicherungen mit Aufpreisoptionen bis zu umfassenden Vollkaskoversicherungen reichen, deren Kosten je nach Ebike-Wert und Leistungsumfang variieren.
iebstahl ist eine große Gefahr für E-Bike-Besitzer. Nach GDV-Angaben wurden 2024 über 260.000 Räder gestohlen, E-Bikes besonders oft. E-Bike-Versicherungen schützen vor Diebstahl und Vandalismus. Die Prämien betragen 3-8% des E-Bike-Werts pro Jahr. Bei einem 4.000-Euro-E-Bike kostet das 120-320 Euro jährlich, abhängig vom Wohnort und der Sicherheitstechnik.
Hausratversicherung als Alternative?
Hausratversicherungen schließen oft E-Bikes ein, jedoch meist nur bis zu 1 Prozent der Versicherungssumme. Dies kann bei teuren E-Bikes unzureichend sein. Gegen einen Aufpreis ist eine Erweiterung bis 10.000 Euro möglich. Vorteile sind niedrige Kosten und einfacher Abschluss, Nachteile bestehen in begrenzten Deckungssummen und eingeschränkten Geltungsbereichen, z.B. bei Diebstahl nur aus verschlossenen Räumen.
Vollkaskoversicherungen bieten umfangreichen Schutz für E-Bikes, inklusive Diebstahl, Unfallschäden, Vandalismus, Elektronikschäden und manchmal Verschleiß. Sie sind besonders für teure E-Bikes ab 3.000 Euro empfehlenswert. Die Kosten für solche Versicherungen betragen 8 bis 15 Prozent des E-Bike-Werts und beinhalten weltweiten Schutz, Neuwertentschädigung in den ersten Jahren sowie Zubehörschutz.
Spezialversicherungen für E-Bikes bieten Schutz bei Schäden am teuren Akku, Pannenhilfe und Abschleppdienst sowie Unfallversicherungen mit Leistungen bei dauerhaften Gesundheitsschäden, und sind besonders für Vielfahrer, Pendler und berufliche Nutzer sinnvoll.
Der Akku ist das kostspieligste Teil eines E-Bikes und anfällig für Schäden. Akku-Versicherungen bieten Schutz gegen Defekte durch Überspannung, Feuchtigkeit oder Tiefentladung, was bei Preisen zwischen 500 und 1.500 Euro sinnvoll sein kann. Zudem decken manche Versicherungen den vorzeitigen Kapazitätsverlust ab, wenn die Leistung um mehr als 50 Prozent nachlässt.
E-Bike-Schutzbriefe bieten Hilfe bei Pannen, inklusive Transport zur Werkstatt oder Ersatzfahrrad, und sind für 20 bis 60 Euro jährlich verfügbar. Sie sind besonders für Vielfahrer und Pendler sinnvoll. Manche Anbieter kombinieren Schutzbriefe mit Versicherungen, was oft günstiger ist und den Vorteil eines Ansprechpartners bietet.
Eine private Unfallversicherung für E-Bike-Fahrer bietet finanziellen Schutz bei Unfällen und deren Folgen wie dauerhaften Gesundheitsschäden, Invalidität oder Tod. Insbesondere für ältere Fahrer oder Personen, die beruflich E-Bikes nutzen, ist diese Versicherung empfehlenswert. Die Kosten für einen Grundschutz beginnen bei etwa 100 Euro pro Jahr und können bei erweiterten Leistungen bis zu 400 Euro betragen. Zu den wichtigen Leistungen gehören die Übernahme von Bergungs- und Heilbehandlungskosten sowie eine Invaliditätsrente.
Für verschiedene E-Bike-Typen werden angepasste Versicherungsstrategien empfohlen:
Bei günstigeren Pedelecs ist oft eine Hausratversicherung mit Fahrradklausel und einer Deckungssumme von mindestens 3.000 Euro ausreichend. Eine private Haftpflichtversicherung, die Fahrradschäden abdeckt, wird zusätzlich empfohlen. Angemessener Versicherungsschutz kostet ca. 50 bis 80 Euro jährlich und bietet Sicherheit für Gelegenheitsfahrer, wobei die wichtigsten Risiken abgedeckt sind.
Für hochwertige E-Bikes wird eine Vollkaskoversicherung inklusive Neuwertentschädigung, weltweitem Schutz und Akkuversicherung empfohlen. Die Selbstbeteiligung sollte nicht mehr als 150 Euro sein. Die Kosten für eine solche Versicherung bei einem E-Bike im Wert von 5.000 Euro belaufen sich auf 300 bis 500 Euro jährlich, was vor großen Verlusten schützt und sorgenfreies Fahren ermöglicht.
Unternehmen, die E-Bikes als Dienstfahrzeuge nutzen, brauchen gewerbliche Versicherungen, die Flottenrabatte, erweiterte Haftpflichtdeckung und Fahrertraining beinhalten. Die Absicherung gegen Produkthaftungsrisiken ist besonders wichtig bei der Vermietung von E-Bikes. Die Kosten für solche Versicherungen starten bei rund 200 Euro pro E-Bike jährlich, wobei Flottenrabatte die Kosten je nach Fahrzeuganzahl um bis zu 30 Prozent senken können.
Versicherungen für E-Bikes und Pedelecs entwickeln sich zu einem unverzichtbaren Schutz für die wachsende Zahl elektrischer Zweiradfahrer. Mit steigenden Verkaufszahlen und höheren Anschaffungskosten wird professioneller Versicherungsschutz immer wichtiger. Die Wahl der richtigen Versicherung hängt von E-Bike-Typ, Nutzungsverhalten und individuellen Risikofaktoren ab. Die Versicherungsbranche reagiert auf den Boom mit innovativen Produkten und digitalisierten Abschlussprozessen. Telematik-Tarife, die das Fahrverhalten berücksichtigen, und App-basierte Schadensmeldungen werden zum Standard. Gleichzeitig sinken die Prämien durch verbesserte Risikomodelle und erhöhte Konkurrenz zwischen den Anbietern.
Eine durchdachte Versicherungsstrategie sollte bereits beim Kauf mitgedacht werden. Der Schutz vor Diebstahl, Unfällen und technischen Defekten rechtfertigt die Versicherungskosten und ermöglicht unbeschwerte Mobilität mit dem E-Bike.
Der Beitrag wurde zuletzt am 19.02.2025 aktualisiert. Der Websitebetreiber garantiert nicht für Aktualität, Genauigkeit oder Vollständigkeit der Informationen und übernimmt keine Haftung für eventuelle Schäden. Es wird empfohlen, professionelle Beratung zu suchen.
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