Managed Care ist ein Konzept im Gesundheitswesen, bei dem die medizinische Versorgung von Patienten durch eine zentrale Organisation koordiniert und gesteuert wird. Ziel ist es, eine effiziente und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, indem die Kosten kontrolliert werden und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern verbessert wird. Dies kann durch eine enge Betreuung der Patienten, die Verwendung von Leitlinien und die Verhandlung von Verträgen mit Leistungserbringern erreicht werden.
Welche Ziele verfolgt Managed Care?
Das Hauptziel von Managed Care ist es, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, ohne dabei die Qualität der medizinischen Versorgung zu beeinträchtigen. Durch eine effiziente Steuerung und Koordination der medizinischen Leistungen soll eine bessere Versorgung der Patienten erreicht werden. Zudem sollen unnötige Behandlungen und Doppeluntersuchungen vermieden werden, um die Kosten zu reduzieren.
Welche Maßnahmen werden im Rahmen von Managed Care ergriffen?
Um die Ziele von Managed Care zu erreichen, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen.
- Dazu zählen unter anderem die Verhandlung von Verträgen mit Leistungserbringern, wie Ärzten und Krankenhäusern, um günstigere Preise für medizinische Leistungen zu erzielen.
- Zudem werden Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung eingesetzt, um Krankheiten und damit verbundene Kosten zu vermeiden.
- Auch die Steuerung der Patientenströme und die Begrenzung der Wahlmöglichkeiten der Patienten gehören zu den Maßnahmen von Managed Care.
Welche Modelle von Managed Care gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es verschiedene Modelle von Managed Care, die sich in ihrer Ausgestaltung und ihren Leistungen unterscheiden. Die bekanntesten Modelle sind:
- Hausarztzentrierte Versorgung (HZV)
Bei diesem Modell wählen die Versicherten einen Hausarzt als ihren ersten Ansprechpartner aus. Dieser koordiniert die medizinische Versorgung und überweist bei Bedarf an Fachärzte. Die Krankenkasse schließt Verträge mit den Hausarztpraxen ab und übernimmt die Kosten für die Behandlungen.
- Integrierte Versorgung (IV)
Hier arbeiten verschiedene Gesundheitsdienstleister wie Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zusammen, um eine umfassende und koordinierte Versorgung anzubieten. Die Krankenkasse schließt Verträge mit den Anbietern ab und übernimmt die Kosten für die Behandlungen.
- Selektivverträge
Bei diesem Modell schließen Krankenkassen Verträge mit einzelnen Gesundheitsdienstleistern ab, um bestimmte Leistungen zu einem vorab vereinbarten Preis anzubieten. Die Versicherten können dann zwischen verschiedenen Anbietern wählen und erhalten so eine höhere Transparenz und Auswahlmöglichkeit.
- Disease-Management-Programme (DMP)
Diese Programme sind speziell auf chronisch kranke Patienten ausgerichtet und sollen eine bessere Versorgung und Betreuung dieser Patientengruppe gewährleisten. Die Krankenkassen schließen Verträge mit Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern ab, um die Behandlung und Betreuung der Patienten zu koordinieren.
Welche Vorteile bietet Managed Care?
Die Kooperation von Gesundheitsdienstleistern in Managed Care Systemen führt zu besser koordinierten medizinischen Leistungen, wodurch Doppeluntersuchungen und unnötige Behandlungen vermieden werden. Dies steigert die Effizienz im Gesundheitswesen. Durch enge Zusammenarbeit und Überwachung können Qualitätsstandards besser gewährleistet werden, was die Versorgungsqualität erhöht. Versicherte profitieren von mehr Transparenz und Auswahl, da sie zwischen verschiedenen Managed Care Anbietern wählen können. Diese Modelle tragen auch zur Kostensenkung bei, indem sie effizientere Strukturen schaffen und unnötige Gesundheitsleistungen reduzieren.
Gibt es auch Nachteile von Managed Care?
In einigen Managed Care-Modellen ist die freie Arztwahl eingeschränkt, weil die Versicherten einen bestimmten Hausarzt oder Anbieter wählen müssen. Dies kann zu Konflikten zwischen den Gesundheitsdienstleistern führen, besonders in Bezug auf Kostenverteilung. Zudem wird Kritik an der Gewinnorientierung von Krankenkassen und Versicherungsunternehmen in Managed Care-Modellen geübt, da befürchtet wird, dass dies die Qualität der Versorgung beeinträchtigen könnte.
Zusammenfassung
Managed Care ist ein Gesundheitsversorgungskonzept aus den USA, das auch in Deutschland praktiziert wird. Es zielt darauf ab, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Versorgung zu erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie Vertragsverhandlungen mit Leistungserbringern, Prävention, Koordination der Patientenversorgung und beschränkte Wahlmöglichkeiten für Patienten. In Deutschland gibt es Modelle wie die hausarztzentrierte Versorgung, integrierte Versorgung, Selektivverträge und Disease-Management-Programme. Managed Care soll Effizienz erhöhen, Qualitätsstandards sichern und Kosten reduzieren, hat aber auch Nachteile wie eingeschränkte Arztwahl und potenzielle Konflikte wegen Kosten und Gewinnorientierung.