Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Quotierung

Bei einem Verkehrsunfall wird immer geprüft, wer den Unfall verschuldet hat. Es kann jedoch auch vorkommen, dass beiden oder mehreren Unfallbeteiligten ein Schuldanteil am Unfall zugewiesen wird. Vollkaskoversicherungen prüfen anhand des zugewiesenen Schuldanteils, welche Leistungen übernommen werden müssen. Dieser Vorgang wird als Quotierung bezeichnet.

Bis 2008 agierten Kfz-Versicherungen nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Es wurde das Verschulden des Versicherungsnehmers geprüft. Hatte diese Prüfung eine grobe Fahrlässigkeit als Ergebnis, durfte die Versicherungsgesellschaft die Regulierung des Schadens nur komplett ablehnen oder gänzlich annehmen. Durch eine im Jahr 2008 durchgeführte Änderung im VVG (Versicherungsvertragsgesetz) wurde die Quotierung eingeführt, nach der Versicherungsgesellschaften nur noch zu anteiligen Kürzungen bei den Leistungen im Schadensfall berechtigt sind. Betroffen sind davon nur Schäden, die durch fahrlässige Gefahrerhöhung, grobe Obliegenheitsverletzungen oder grobe Fahrlässigkeit entstanden sind. Wird grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen und hat der jeweilige Versicherungsnehmer eine andere Meinung, so muss er einen entsprechenden Beweis dafür antreten.

Von einer groben Fahrlässigkeit wird gesprochen, wenn ein entstandener Schaden durch eine naheliegende Verhaltensweise hätte vermieden oder verhindert werden können; dies jedoch nicht erfolgt ist. In diesem Fall wird von einer Verletzung der Sorgfaltspflicht ausgegangen. Im Bereich der Verkehrsunfälle führen beispielsweise Fahren unter Alkoholeinfluss, Überfahren einer roten Ampel oder leichtsinnige Überholvorgänge zum Vorwurf der groben Fahrlässigkeit. Zu den Obliegenheitsverstößen zählen beispielsweise das Fahren ohne Fahrerlaubnis, die Teilnahme an illegalen Autorennen oder Verschweigen von Versicherungsfällen.

Auch trotz der Einführung der Quotierung dürfen Versicherungsgesellschaften Leistungen komplett ablehnen, wenn eine besondere Schwere des Vergehens festgestellt werden kann. Jeder Versicherungsnehmer mit einer Vollkaskoversicherung kann bei einem Schaden von der Quotierung betroffen sein. Die Quotierung wirkt sich auch in der Regel positiv auf Versicherungsnehmer aus, da nur in sehr seltenen Fällen sämtliche Leistungen der Versicherungsgesellschaft verweigert werden. In welcher Höhe Schäden reguliert werden, hängt von der jeweiligen Quotierung ab. Da genau abgewogen wird, wer welche Schuld an einem Unfallschaden trägt, gilt die Quotierung als besonders fair.

Nach jeder Schadenabwicklung wird die Quote neu berechnet. Die Quotierung kann zwischen den Versicherungsgesellschaften variieren. Generell gilt jedoch, dass mit zunehmender Schuld die Erstattungsquote geringer ausfällt. Wer geringfügig fahrlässig handelt, erhält mehr von der Versicherung als derjenige, der grob fahrlässig handelt. Die Einschätzung der Fahrlässigkeit obliegt dabei der Versicherungsgesellschaft und wird unabhängig von möglichen Bußgeld- und Strafverfahren betrachtet. Versicherungsgesellschaften stützen sich bei ihrer Entscheidung häufig auf einen Gutachter, der das Zustandekommens des Schadens und den Schadensumfang begutachtet.

Die Quotierung kann auch bei Rückversicherungen eine Rolle spielen. In diesem Fall handelt es sich bei der Quotierung um ein Angebot der Erstversicherung oder Rückversicherung, ein Risiko zu vorab vereinbarten Konditionen und Prämien zu übernehmen. Hier besteht das Risiko für den Rückversicherer, dass er nicht absehen kann, wie der Erstversicherer seine Geschäfte führt. Darüber hinaus erhält der Rückversicherer lediglich Daten aus der Vergangenheit, nicht aber Zukunftsprognosen. In diesem Zusammenhang spielen Spätschäden, die nach der eigentlichen Schadensregulierung geltend gemacht werden, eine wichtige Rolle. Wegen dieser Spätschäden kann es sein, dass ein Rückversicherer noch Jahrzehnte nach dem eigentlichen Schadensereignis für Schäden aufkommen muss. Derartige Prozesse sind insbesondere aus den USA bekannt, bei denen zum Beispiel eine Haftung wegen Asbestschäden zugesprochen wurde, obwohl die Gebäude schließlich schon viele Jahre bevor mit der Substanz errichtet wurden. Die Schäden, nämlich gesundheitliche Beeinträchtigungen, sind jedoch erst nach vielen Jahren entstanden und wurden auf das Asbest zurückgeführt.

Durch die Quotierung können auch nach vielen Jahren noch Folgeschäden geltend gemacht werden. Hier sollte immer geprüft werden, ob Ansprüche vielleicht bereits der Verjährung unterliegen.

 

Quotenvorrecht

Das Quotenvorrecht ist ein Begriff aus dem Bereich der versicherungstechnischen Schadensregulierung und stellt eine Regulierung unter Berücksichtigung eines Mitverschuldens dar. Das Quotenvorrecht kann der Grund dafür sein, dass Versicherungsnehmer nach einem Verkehrsunfall viel Geld verlieren, das ihnen eigentlich zusteht. Im Bereich der Rechtsschutzversicherung fallen unter das Quotenvorrecht Kosten, die nicht über die Versicherungspolice abgedeckt werden.

Das Quotenvorrecht besagt, dass sich die Abtretung von Ansprüchen an die Versicherungsgesellschaft nicht zum Nachteil von Versicherungsnehmern auswirken darf. Eine besondere Bedeutung hat das Quotenvorrecht bei einem Unfall mit Teilschuld. Durch die Regelung des Quotenvorrechts können Versicherungsnehmer, die an einem Unfall oder Schaden eine Mithaftung tragen, ihre Schadensersatzquote auf die eigene Versicherung übertragen.

Beispiel: Nach einem Verkehrsunfall kommt ein Gutachter zu dem Ergebnis, dass beide Unfallbeteiligte eine Teilschuld von jeweils 50 % trifft. Nun würde der Unfallbeteiligte A von der Haftpflichtversicherung des Unfallbeteiligten B 50 % seines Schadens erstattet bekommen, müsste aber die restlichen 50 % selbst übernehmen. Nutzt der Unfallbeteiligte A aber sein Quotenvorrecht, macht er seinen Schaden zunächst bei seiner Vollkaskoversicherung und im Anschluss daran bei der gegnerischen Haftpflichtversicherung geltend. Das Quotenvorrecht setzt also voraus, dass eine Vollkaskoversicherung vorliegt.

Bei Geltendmachung des Quotenvorrechts tritt die Vollkaskoversicherung in Teilen für den Schaden ein, während die gegnerische Haftpflichtversicherung auch in die Schadenregulierung gehen muss. Die Vollkaskoversicherung nimmt die gegnerische Haftpflichtversicherung ebenfalls in Anspruch und holt sich einen Teil des erstatteten Schadens zurück. Hier kommt es dann zu einer Mischkalkulation, wovon viele Versicherungsnehmer einer Vollkaskoversicherung profitieren können. Wichtig ist hierbei, auf welche Weise die Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden.

 

Quotentarif

Beim Quotentarif handelt es sich um einen Tarif in der PKV, also privaten Krankenversicherung, der auf die Bedürfnisse von beihilfeberechtigten Personen wie etwa Beamte und ihre Angehörigen zugeschnitten ist. Die durch den Quotentarif versicherten Kosten werden in diesem Fall nur in Höhe der jeweils vereinbarten Quote erstattet.

Im Gegensatz zur GKV (gesetzliche Krankenversicherung) gibt es bei der PKV mehr Tarife und individuelle Leistungen. Die Beiträge für die PKV richten sich nach Alter und Gesundheit, während in der GKV das Einkommen bis zur Bemessungsgrenze ausschlaggebend ist. Beim Quotentarif für Staatsdiener oder Beamte handelt es sich um einen reduzierten Tarifbeitrag, bei dem Versicherte zwischen 30 % und 50 % der Kosten selbst tragen. Dieser Restanteil wird in der Regel über die Beihilfe oder freie Heilfürsorge vom jeweiligen Dienstherren übernommen. Beamten entstehen also beim Quotentarif keine Kostenlücken.

Bei vielen Beamten werden die Krankenversicherungskosten vollständig vom Dienstherren übernommen wie etwa bei der Bundeswehr. Hierbei wird von der freien Heilfürsorge gesprochen, die es für einige Berufsgruppen gibt. Mit Eintritt in das Rentenalter entfällt die volle Kostenübernahme. In diesem Fall besteht nur noch der Anspruch auf Beihilfe, sodass Restkosten über den Quotentarif günstig abgedeckt werden können. Da für viele Beamte die freie Heilfürsorge schon vor Eintritt in das Rentenalter endet, gilt der Quotentarif auch in jungen Jahren als sinnvoll. Dies, zumal dann auch die Beiträge im Alter gering gehalten werden können. Der Quotentarif in der PKV kann am jeweiligen Beihilfeniveau ansetzen und so die Kosten voll decken, sodass Beamte auch nach ihrem Ausscheiden kostengünstig abgesichert sind.

Die Heilfürsorge für Beamte erstattet nicht die kompletten Kosten, sondern nur 30 % bis 50 %, was in den Bundesländern und bei Berufsgruppen abweichen kann. Die restlichen Kosten müssen selbst übernommen werden. Da wegen der beruflichen Situation auch gar kein Volltarif erforderlich ist, gilt der Quotentarif als effiziente Lösung für Beamte. Bei gesetzlichen Krankenversicherungen sind keine Quotentarife vorgesehen, weshalb sich viele Beamte und Anwärter für diesen Sondertarif entscheiden.

Einige PKV Anbieter haben Quotentarife auch für andere Berufsgruppen eröffnet, um die Monatsbeiträge senken zu können. Versicherungsnehmer erhalten die Möglichkeit, den Selbstbehalt in seiner Höhe selbst zu bestimmen, was sich wiederum auf die Höhe der Prämien auswirkt. Auch Krankenzusatzversicherungen arbeiten mit Quotentarifen.

 

Quotenrückversicherung

Bei der kurz „QRV“ genannten Quotenrückversicherung beteiligt sich der Rückversicherer zu einem festgelegten Prozentsatz, also der Quote, an allen vom Erstversicherer im Gesamtbestand gezeichneten Risiken im rückgedeckten Segment. Die Quotenrückversicherung gehört zu den einfachsten Vertragsformen der Summenrückversicherungen bzw. proportionalen (anteiligen) Rückversicherungen. Schäden und Prämienzahlungen werden bei der Quotenrückversicherung im gleichen Verhältnis wie die Quote aufgeteilt. Bei den Prämien wird eine Rückversicherungsprovision abgezogen. Quotenrückversicherungen werden gerne von jungen Versicherungsgesellschaften genutzt, um sie bei dem noch fehlenden Ausgleich im Bestand bei den Schadenslasten zu unterstützen.

Die Haftungsgrenze der Rückversicherungsgesellschaft ist auf eine Höchstgrenze als absolutes Maß festgelegt. Sind mehrere Rückversicherer beteiligt, so trägt jeder eine festgelegte Quote am Gesamtrisiko oder prozentual an der Zession. Die Quotenrückversicherung geht mit einem geringen Verwaltungsaufwand beim Rückversicherer einher, da Aufgaben wie die Akquise, Vertragsverwaltung, Schadenbearbeitung und Kalkulation dem Erstversicherer obliegt. Als Beteiligung an diesen Verwaltungsaufwendungen legen die Versicherer eine Rückversicherungsprovision fest. Durch eine Quotenrückversicherung können Erstversicherer ihre Solvabilitätslage verbessern.

 

Synonyme - QRV
Quotenexzedenten-Rückversicherung

Quotenexzedentenrückversicherungen sind spezielle Formen der Rückversicherungen. Unterschieden wird hierbei in nicht-proportionalen Rückversicherungen und proportionalen Rückversicherungen, wozu wiederum Quotenexzedenten-Rückversicherungen und Summenexzedenten-Rückversicherungen gehören. Bei beiden Varianten wird immer ein quotaler Anteil rückversichert. Bei einem nicht-proportionalen Schadenexzedenten orientiert sich die Rückversicherung am tatsächlich eingetretenen Schaden. Einfacher gesagt werden beim Schadenexzedenten eine Art Priorität (Schadensgrenze) und die Höhe der im Leistungsfall von der Rückversicherung maximal zu tragenden Haftstrecke (Entschädigung) vereinbart. Für den Rückversicherungsschutz muss eine feste Rückversicherungsprämie gezahlt werden.

Bei Quotenexzedenten-Rückversicherungen werden die Risiken zwischen Erstversicherer und Rückversicherer aufgeteilt. Die Haftungsgrenze der Rückversicherung wird vereinbart. Der Anteil des Rückversicherers und der Selbstbehalt des Erstversicherers werden in Prozent bzw. der Quote festgelegt. Sind mehrere Rückversicherungsgesellschaften beteiligt, wird jeder Anteil prozentual entweder als Anteil am Gesamtrisiko oder als Prozentsatz der Zession festgelegt. Die Aufteilung der Haftung, der Schäden und der Prämien erfolgt nach den jeweiligen Quoten.

 

Synonyme - Summenexzedenten-Rückversicherungen
Quotelung

Der Begriff der Quotelung oder auch Quotierung stammt aus dem versicherungsrechtlichen Bereich. Eine Quotelung sieht vor, dass eine Versicherung unter bestimmten Voraussetzungen eine Leistung kürzen darf oder sogar von ihrer Leistungspflicht vollständig befreit werden kann. Ursache für eine Quotelung ist in der Regel eine Obliegenheitsverletzung wie eine grobe Fahrlässigkeit durch Versicherungsnehmer. Gegen eine Quotelung können sich Versicherungsnehmer juristisch durch eine Klage zur Wehr setzen.

Bei einer Quotelung kommt es zu einer Kürzung einer Versicherungsleistung. Versicherungsnehmer bleiben entweder ganz oder teilweise im Schadensfall auf ihren Kosten sitzen. Versicherungsgesellschaften dürfen eine Quotelung vornehmen, wenn Versicherungsnehmer grob fahrlässig gehandelt und damit gegen ihre Obliegenheitspflichten verstoßen haben.

Zu den Obliegenheitsverletzungen zählen zum Beispiel Verletzungen gegen die vorvertragliche Anzeigepflicht. Grob fahrlässiges Handeln kann Versicherungsnehmern hingegen vorgeworfen werden, wenn sie eine Mitschuld an einem entstandenen Schaden tragen, was häufig bei Verkehrsunfällen der Fall ist. Bei einer Obliegenheitsverletzung kontrolliert die Versicherungsgesellschaft den Vertrag auf einen potenziellen Verzicht auf die Einrede grober Fahrlässigkeit und prüft dann die Schwere der Mitschuld, um eine Quotelung  festzusetzen.

Quotelungen werden in der Regel in den drei Stufen 25 % bei einer leichten groben Fahrlässigkeit, 50 % bei einer normalen groben Fahrlässigkeit und 75 % bei einer schweren groben Fahrlässigkeit vorgenommen. Gegen eine Quotelung können Versicherungsnehmer vorgehen. Sie müssen jedoch der Versicherungsgesellschaft gegenüber nachweisen, dass keine oder eine verminderte Obliegenheitsverletzung vorgelegen hat. Hierfür sollten im Idealfall auch Beweise vorgelegt werden können. Werden Leistungen trotzdem nach der Quotierung gekürzt, kann ein Ombudsmann oder ein Gericht weiterhelfen.

 

Synonyme - Quotierung
Quota Share

Quota Share ist die Bezeichnung einer Quotenrückversicherung (QRV) oder einer obligatorischen proportionalen Rückversicherung, bei der von allen Risiken des Bestandes die Rückversicherung die gleichen Anteile übernimmt. Quota Share bedeutet also, dass die Rückversicherung mit einem festgelegten Prozentsatz – der Quote – an allen Risiken aus dem Gesamtbestand der Erstversicherung beteiligt ist. Bei mehreren Rückversicherungen trägt jede Gesellschaft einen festgelegten Anteil des Gesamtrisikos oder aber als Prozentsatz von der Zession.

Bei der Quota Share Versicherung werden auch die Schadens- und Prämienzahlungen nach der vereinbarten Quote aufgeteilt, wobei bei den Prämien die Rückversicherungsprovision abgezogen wird. Die Anteile der Erstversicherung werden Selbstbehalt genannt. Bei der Quotenrückversicherung wird die Haftungsgrenze der Rückversicherung auf ein absolutes Maß festgesetzt. Zu den Vorteilen einer Quota Share Rückversicherung gehört ein geringer Verwaltungsaufwand bei der Rückversicherung, da Akquise, Berechnungen, Verwaltungsarbeiten und die Bearbeitung von Schäden durch die Erstversicherung erfolgt, wofür eine Rückversicherungsprovision festgelegt wird. Erstversicherer können durch QRV ihre Solvabilitätslage verbessern.

Nachteilig könnte sich eine Quotenrückversicherung für die Erstversicherungsgesellschaft auswirken, da diese Art der Rückversicherung verhältnismäßig teuer ist. Anteile an allen Risiken werden an die Rückversicherungsgesellschaft abgegeben, obwohl diese selbst abgedeckt werden könnten.

 

Quittung

Bei einer Quittung handelt es sich um eine Empfangsbestätigung über den Erhalt einer Leistung oder eines Betrages. Die Quittung ermöglicht einem Schuldner den Beweis, eine aus einem gegenseitigen Schuldverhältnis resultierende Forderung erfüllt zu haben. Unternehmer sind nach § 363 BGB zur Ausstellung einer Quittung verpflichtet, sofern sie Produkte an Privatpersonen oder andere Unternehmen verkaufen. In der Praxis werden Quittungen in der Regel für Barzahlungen ausgestellt.

Quittungen gelten als beweiskräftige Urkunden, die beispielsweise auch dem Finanzamt vorgelegt werden können. Quittungen dienen also als Belege oder Nachweise. Wird auf einer Rechnung durch den Vermerk „Betrag erhalten“ nebst Datum und Unterschrift eine Zahlung bestätigt, kann sie auch als Quittung genutzt werden.

Das Schreiben oder Erstellen von Quittungen fällt in die gängige Unternehmenspraxis. Im Gegensatz zur Rechnungsstellung bedeutet das Ausstellen von Quittungen jedoch deutlich weniger Aufwand. Als schriftliche Empfangsbestätigung über den Erhalt eines Betrages oder einer Ware ist eine Quittung jedoch auch an Pflichtangaben gebunden. Vor diesem Hintergrund wird darauf hingewiesen, dass Kassenbons zwar häufig als Quittung bezeichnet werden, aber nicht deren formelle Anforderungen erfüllen.

Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtangaben einer Quittung gehören

  • Der Begriff „Quittung“
  • Fortlaufende Nummer
  • Nettopreis
  • Steuerbetrag und Steuersatz (ggf. Hinweis auf Steuerbefreiung)
  • Bruttopreis (Angabe in Zahlen und Worten)
  • Aussteller (Name und Anschrift)
  • Empfänger (Name)
  • Verkauftes Produkt/Dienstleistung (Art und Menge)
  • Ort und Datum der Ausstellung
  • Unterschrift des Ausstellers (ggf. Firmenstempel)

Quittungen können per Hand ausgestellt werden. Gängig sind Quittungsblocks oder Quittungsvordrucke, die dann von Hand ausgefüllt werden. Quittungen unterliegen dem Schriftformgebot. Andere Regelungen können für Bewirtungsquittungen oder Spendenquittungen gelten.

 

Synonyme - Beleg, Bon, Kassenbeleg, Kassenbon, Kassenzettel
Quersubventionierung

Die Quersubventionierung wird auch interne Subventionierung genannt und beschreibt in der Kalkulation eine Subventionierung eines unter Verlust arbeitenden Unternehmens, Betriebes, Produktes oder auch einer Dienstleistung. Die Quersubventionierung erfolgt in diesen Fällen durch ein anderes Unternehmen aus dem Konzern oder einen anderen Betriebsteil, das dafür den erzielten Gewinn einsetzt. Eine Quersubventionierung kommt bei Monopolbetrieben und öffentlichen Unternehmen vor.

Öffentliche Unternehmen wie etwa die örtlichen Stadtwerke bieten häufig verschiedene Produktbereiche wie Strom, Gas, Fernwärme etc. an. Diesen Produktbereichen werden die jeweils erzielten Gewinne buchhalterisch auch zugeordnet. Im Rahmen der Quersubventionierung können die Gewinne aus den einzelnen Bereichen jedoch auch genutzt werden, um die Preise in anderen Produktbereichen zu senken. Die Kunden des einen Produktes subventionieren also die Nutzer eines anderen Produktes. Begründet wird die Praxis der Quersubventionierung in öffentlichen Unternehmen durch die Gewährleistung von sozialverträglichen Konditionen.

Aber auch steuerliche Gründe können für eine Quersubventionierung sprechen, was insbesondere bei Holding-Gesellschaften durch die Besteuerung des Nettoergebnisses der Fall sein kann. Quersubventionen erhalten in der Wirtschaftswissenschaft häufig Kritik, weil sie dazu beitragen, nicht mehr effiziente Strukturen aufrecht zu erhalten und dem Anspruch an Transparenz nicht zu genügen.

In privaten Unternehmen handelt es sich bei Quersubventionen nicht um klassische Subventionen, da für diese öffentliche Mittel eingesetzt werden. Hier werden Quersubventionen angewendet, um anfallende Verluste in der Anfangsphase neuer Produkte durch Gewinne aus anderen Bereichen zu finanzieren. Auch werden Produkte eingeführt, die aufgrund des Wettbewerbes gar nicht kostendeckend angeboten werden können. Da diese aber zur Kundenbindung notwendig sind, werden sie durch Erträge aus anderen Produkten subventioniert. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das kostenlose Girokonto einer Bank, die dieses Produkt aus den Erträgen damit verbundener Finanzberatungen oder Anlageberatungen quersubventioniert.

 

Synonyme - interne Subventionierung
Quereinsteiger

Als Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger werden Arbeitnehmer bezeichnet, die beruflich in ein fremdes Tätigkeitsfeld wechseln, ohne hierfür vorab eine klassische Ausbildung abgeschlossen zu haben. Quereinsteiger entscheiden sich häufig wegen besonderer Talente oder Fähigkeiten zu einem beruflichen Wechsel. Quereinsteiger gibt es in nahezu allen Berufen bei denen die Berufsbezeichnung nicht offiziell unter Schutz steht. Besonders häufig wählen Quereinsteiger ihr neues Tätigkeitsgebiet in Bereichen wie Pflege, IT, Marketing, Finanzen, Unternehmensberatung, Immobilienvermittlung oder Versicherungen.

Als sinnvoll wird ein Quereinstig immer dann erachtet, wenn jemand über besondere Fähigkeiten verfügt, die im neuen Beruf besonders gefragt sind. Aber auch wenn jemand unzufrieden im Job ist oder eine Kündigung erhalten hat, kann dies zum Quereinstieg motivieren. Quereinsteiger haben die Möglichkeit, ihre berufliche Zukunft neu zu sichern und ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Manchmal führen auch fehlende Möglichkeiten der Weiterentwicklung im „alten“ Unternehmen zu einem Quereinstieg.

Je nach gewünschtem Beruf oder Tätigkeitsfeld bedarf es einer Weiterbildung oder ergänzenden Ausbildung für Quereinsteiger. Eine entsprechende Ausbildung im neuen Beruf ist sinnvoll, um später auch eine entsprechende Qualifikation nachweisen zu können.  

 

Synonyme - Seiteneinsteiger
Quasi-Hersteller

Der Begriff des Quasi-Herstellers ist nicht gesetzlich definiert. Allerdings findet sich der Quasi-Hersteller im Produkthaftungsgesetz wieder. Im § 4 Produkthaftungsgesetz werden Voraussetzungen benannt, unter denen jemand als Quasi-Hersteller betrachtet werden kann. Das Produkthaftungsgesetz hat die Rolle des Quasi-Herstellers geschaffen, um für Klarheit zu sorgen und Verantwortung zuweisen zu können.

Bei der Produkthaftung für Produktfehler wird in erster Linie der Hersteller des Produkts in die Haftung genommen. Wenn es innerhalb der EU jedoch keinen Hersteller gibt oder niemand ausfindig gemacht werden kann unterstellt das Gesetz, dass es jemand anderen geben muss, der dann als Quasi-Hersteller dient und die entsprechende Verantwortung übernehmen muss.

Zahlreiche Selbstständige und Unternehmen sind selbst nicht Hersteller ihrer Produkte und Waren, sondern betreiben einen Handel mit Artikeln aus der ganzen Welt. Die Frage, wer letztendlich als Hersteller betrachtet werden muss, ist für Geschädigte kaum zu beantworten. Dies, zumal Produzenten nach dem Gesetz nicht automatisch auch Hersteller sein müssen. Deshalb gilt jemand, der Produkte mit Erkennungszeichen wie mit dem eigenem Namen oder der eigenen Marke vertreibt, als Quasi-Hersteller. Auch wenn jemand eine Ware oder ein Produkt nicht selbst produziert hat, kann man gesetzlich als Quasi-Hersteller betrachtet, in Verantwortung genommen und für einen Schaden haftbar gemacht werden.

Quasi-Hersteller können also Personen und Unternehmen sein, die Produkte produzieren oder produzieren lassen und diese unter eigenem Namen oder eigener Marke verkaufen. Sie haften als Hersteller dieser Produkte - wie der eigentliche Produzent - für alle Schäden, die durch das Produkt auftreten können. Quasi-Hersteller können auch Importeure oder Zwischenhändler sein, die sich nach dem Produkthaftungsgesetz nicht darauf berufen können, die Waren lediglich importiert zu haben. Es zählt die Einfuhr und Bereitstellung der Produkte in den Europäischen Wirtschaftsraum, was mit dem Inverkehrbringen gleichgesetzt wird. Als Quasi-Hersteller trifft auch hier Importeure und Zwischenhändler die volle Haftung.

 

Quartal

Mit einem Quartal wird ein Zeitraum von einem Vierteljahr bzw. von drei Monaten bezeichnet. Der Begriff „Quartal“ stammt aus dem Lateinischen und kann mit „Viertel“ übersetzt werden. Ein Jahr hat also vier Quartale, die häufig mit den römischen Ziffern I, II, III und IV oder aber Q1, Q2, Q3 und Q4 bezeichnet werden.

Aus wirtschaftlicher Sicht werden Daten und Informationen eines ganzen Geschäftsjahres oft in Quartalen dargestellt. Die quartalsweise Zusammenfassung betrifft insbesondere Aktiengesellschaften, die Quartalsberichte herausgeben. Aber auch einige Steuern müssen pro Quartal, also vierteljährlich, gezahlt werden.

Versicherungsrechtlich wird ein Jahr auch in vier Quartale aufgeteilt, bei denen jedes Quartal drei Monaten entspricht. Ärzte rechnen jeweils am Ende eines Quartals ihre Leistungen mit den gesetzlichen Krankenkassen ab. Bei privat Versicherten rechnen Ärzte immer unmittelbar nach dem Arztbesuch oder der Behandlung ab.

Bei Versicherungen ist es möglich, die Zahlung der Versicherungsprämie als Jahresbeitrag, Halbjahresbeitrag, Quartalsbeitrag oder Monatsbeitrag zu leisten. Die Vereinbarung von individuellen Zahlweisen kann mehr finanzielle Flexibilität bedeuten. Auf der anderen Seite werden die Beiträge bei Zahlungsweisen, die von der klassischen jährlichen Zahlungsweise abweichen, auch automatisch teurer. Wer bei Versicherungsbeiträgen sparen möchte, sollte eine jährliche Zahlung vereinbaren. Wer hingegen Wert auf kleinere Zahlbeträge und Flexibilität wählt, ist mit einer unterjährigen Zahlungsweise gut beraten. Hier kommt es auf die jeweiligen Aufschläge an, die verglichen werden sollten. Der Aufschlag bei unterjährigen Beitragszahlungen resultiert mitunter daraus, dass Versicherungsgesellschaft zur Verbuchung und Kontrolle der Zahlungseingänge deutlich mehr Personal- und Verwaltungsaufwand haben, der durch den Aufschlag abgegolten wird.

 

Quarantänekosten

 Die Ende des Jahres 2019 aufgetretene Pandemie mit dem Coronavirus hat verschiedene Maßnahmen zum Infektionsschutz erfordert, die von staatlichen Stellen angeordnet wurden. Hierzu haben neben Hygieneregeln auch Quarantänen gezählt, bei denen infizierte Menschen die eigene Häuslichkeit oder den aktuellen Aufenthaltsort für einen bestimmten Zeitraum (Infektionszeitraum) nicht mehr verlassen durften. Während dieser Quarantäne konnten Menschen zum Beispiel nicht zur Arbeit gehen, Reisen antreten oder wichtige Termine wahrnehmen. Durch eine Quarantäne können also auch Verluste und Kosten entstehen. Diese Quarantänekosten lassen sich durch verschiedene Versicherungen absichern.

So lassen sich Quarantänekosten auch durch eine Reiseversicherung absichern, die für den Fall von Reiserücktritt oder Reiseabbruch abgeschlossen werden kann. Der Versicherungsschutz umfasst eine Reisestorno- und Reiserücktrittsversicherung für einzelne Reisen oder als Jahresversicherung. Da die Quarantänekostenversicherungen oft gezielt aufgrund der Coronavirus-Pandemie konzipiert wurden, werden sie auch unter Corona-Reiseschutzversicherungen angeboten. Kommt es wegen einer angeordneten Quarantäne zur Notwendigkeit eines Reiserücktritts oder während der Reise zu einer Quarantäne, übernimmt die Versicherung die damit verbundenen Reisekosten oder Unterkunftskosten. Die Quarantäneversicherungen gelten demnach auch für Aufenthalte im Ausland, in dem die Corona-Schutzregeln entsprechend anders ausfallen können.

Muss ein Arbeitnehmer in Quarantäne gehen, kann ihm dadurch ebenfalls ein Verdienstausfall entstehen, der zu den Quarantänekosten zählen kann. Grundsätzlich müssen Arbeitgeber Gehälter auch während der Quarantäne zunächst weiter bezahlen. Sie haben jedoch die Möglichkeit, diese Quarantänekosten bei der zuständigen Behörde geltend zu machen.

Geregelt werden derartige Fälle nach § 56 Infektionsschutzgesetz, wonach Mitarbeiter in Quarantäne einen Anspruch auf Entschädigung des Verdienstausfalls haben, der sich nach dem ausgefallenen Entgelt richtet. Arbeitgeber müssen diese Quarantänekosten für sechs Wochen selbst auszahlen. Auf Antrag bei der zuständigen Behörde erhalten Arbeitgeber die Kosten erstattet. Ab der siebten Quarantäne-Woche erhalten Arbeitnehmer eine in ihrer Höhe dem Krankengeld entsprechende Entschädigung unmittelbar von der Behörde. Diese Regelungen können in den Bundesländern variieren.

 

Quantitätstheorie des Geldes

Bei der Quantitätstheorie des Geldes wird häufig auch von Geldmengentheorie oder einfach nur Quantitätstheorie gesprochen. Bei der Quantitätstheorie des Geldes handelt es sich um eine Wirtschaftstheorie, die davon ausgeht, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Preisniveau von der Geldmenge abhängt.

Mit der Quantitätstheorie des Geldes wird die Lehrmeinung dargestellt, dass zwischen dem Preisniveau und der Geldmenge ein direkter Zusammenhang besteht. Dies aufgrund der Annahme, dass sich jede Veränderung in der umlaufenden Geldmenge auf die Preise von Gütern niederschlägt. Nach dieser Quantitätstheorie würde bei einer Ausdehnung der Geldmenge auch das Preisniveau ansteigen. Die Quantitätstheorie bildet die Basis für die geldpolitische Ausrichtung des Monetarismus.

Bei der Quantitätstheorie des Geldes wird von der Grundüberlegung ausgegangen, dass bei jedem Kauf oder Verkauf von Gütern gegen Geld der dafür gezahlte Betrag genau der Menge an Gütern mit dem Einzelpreis multipliziert entsprechen muss. Übertragen auf die Volkswirtschaft bedeutet dies, dass der Geldstrom wertmäßig genau dem Güterstrom entspricht. Mit dieser Quantitätsgleichung werden in der Volkswirtschaft wesentliche Veränderungen und Zusammenhänge dargestellt.

 

Synonyme - Geldmengentheorie
Quantitative Reporting Templates

Die QRT Quantitative Reporting Templates stellen im Rahmen der dritten Säule von Solvency II die Meldeformulare für die Übermittlung der quantitativen Berichtspflichten dar. Die QRT müssen Informationen in Bezug auf die Eigenmittel, die Kapitalanlagen, die Solvabilität und die Geschäftstätigkeit der Versicherungsgesellschaften enthalten. In Kombination mit den Anforderungen der qualitativen Berichtserstattung werden mit den QRT die Publizitätspflichten der dritten Solvency Säule gebildet.

Die Berichtsanforderungen und QRT Quantitative Reporting Templates wurden im Jahr 2009 erstmalig durch das Consultation Paper 58 erörtert. Die QRT sind inhaltlich komplex und mit hohen Anforderungen verbunden, zumal auch quartalsweise berichtet werden muss. Die QRT stellen als quantitativ orientierte Meldeformulare einen wichtigen Bestandteil im Bereich der Solvency II Berichtspflichten dar und sollen den Aufsichtsbehörden Daten sowie Informationen liefern, um Versicherungsgesellschaften analysieren und beurteilen zu können. Die in den QRT geäußerten Informationen sollen auf drohende Risiken für die Versicherungswirtschaft Europas hinweisen und Vergleichsmöglichkeiten eröffnen.

QRT Meldeformulare fokussieren sich auf unterschiedliche Aspekte und Zeiträume.

 

Synonyme - QRT
Quantitative Impact Studies

Bei den mit „QIS“ oder „QIS-Studien“ abgekürzten Quantitative Impact Studies handelt es sich um Auswirkungsstudien im Rahmen von Solvency II und Basel II, die von der BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie der Deutschen Bundesbank durchgeführt werden.

Die QIS Studien sollen aufzeigen, welche Auswirkungen Solvency II und Basel II auf den Versicherungssektor und Bankensektor haben. Durch die Auswirkungsstudien soll die Praxistauglichkeit beider Rahmenwerke verstärkt, optimiert und geprüft werden, ob die Vorgaben von beiden Einrichtungen auch regelkonform umgesetzt wurden.

Im Rahmen von Solvency II werden QIS Studien zu den Solvenzkapitalanforderungen durchgeführt, um Berechnungsmethoden auf Angemessenheit und Praxistauglichkeit zu prüfen. Auf Basis der Ergebnisse der QIS sollen Anpassungen ermöglicht werden. Bislang wurden fünf QIS Studien durchgeführt:

  • Jahr 2005: QIS 1 als Feldstudie mit Fokus auf die Berechnung von versicherungstechnischen Rückstellungen
  • Jahr 2006: QIS 2 als Feldstudie mit Fokus auf die Berechnung der SCR-Solvency Capital Requirement/MCR-Minimum Capital Requirement Standardformel
  • Jahr 2007: QIS 3 als Feldstudie mit Fokus auf die nationalen Wahlrechte
  • Jahr 2008: QIS 4 als Feldstudie mit Fokus auf die Auswirkungen vom Baseler Regelwerk zum Mindesteigenkapital
  • Jahr 2010: QIS 5 als Feldstudie mit Fokus auf die Überprüfung der Rahmenvereinbarungen auf der internationalen Ebene

 

Synonyme - QIS-Studien
Quantilsprinzip

Quantile sind Lagemaße in der Statistik. Das Quantilsprinzip gehört zu den Prämienberechnungsprinzipien. Prämien sind Zahlungen, die im Versicherungsvertrag vereinbart wurden und die von Versicherungsnehmern als Gegenleistung für ihren Versicherungsschutz zu entrichten haben.

Die Berechnung der Prämien erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Prinzipien und Risiken. In der Versicherungsmathematik gehört die Berechnung einer gerechten Prämie für die Versicherung eines bestimmten Risikos zu den wichtigsten Aufgaben. Risikoprämien werden durch das Nettoprämienprinzip oder Äquivalenzprinzip berechnet. Zu den weiteren bekannten Prämienkalkulationsprinzipien gehören Varianzprinzip, Exponentialprinzip oder Quantilsprinzip. Bevor eine Berechnung nach dem Quantilsprinzip erfolgen kann, muss die Verteilung betrachtet werden, in der das Quantil bestimmt wird. Eine Prämienberechnung nach dem Quantilsprinzip führt zu einer Prämie unter Einbeziehung von Risikomaßen. Die Prämie berücksichtigt das Risiko von einem Schaden oder Verlust, der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.

 

Quantilsabstand

Ein Quantil ist ein wichtiges Lagemaß in der Statistik und stellt einen Schwellenwert dar. Das Quantil (q) kann zwischen 0 % und 100 % sein und gibt an, welcher Wert eine Verteilung in zwei Abschnitten teilt. Beim Qantilsabstand handelt es sich demnach um das Maß zwischen zwei Quantilen.

 

Quantil

Quantile sind Lagemaße in der Statistik und definieren einen bestimmten Teil von einer Datenmenge. Ein Quantil legt also fest, wie viele Werte von einer Verteilung überhalb oder unterhalb einer bestimmten Grenze liegen. Zu den klassischen Quantilen gehören das Quartil (Viertel), das Quintil (Fünftel) sowie das Percentil (Hundertstel). Wichtig ist auch das 50%-Quantil, das als der Median bekannt ist, da er die Verteilung in der genauen Mitte beschreibt. Als Lagemaße sind Quantile praktisch, um beispielsweise Aussagen wie „20 % der Schüler haben eine bessere Mathe-Note als 1,8“ zu treffen, wobei hier 1,8 das 20%-Quantil beschreiben würde.

Als statistische Lagemaße teilen Quantile eine bestimmte Datenmenge so ein, dass ein Teil kleiner oder gleich dem Quantil und der andere Teil größer oder gleich ist. Das 0.2-Quantil oder 20%-Quantil sagt also aus, dass genau 20 % der Werte einer Verteilung unterhalb dem Quantil und der Rest der Werte überhalb dem Quantil liegen. Besonders häufig werden aber Quartile verwendet, die die Verteilung in vier gleich große Teile beschreiben.

 

Quality Adjusted Life Years

Beim Begriff der QUALYs bzw. Quality Adjusted Life YEARS handelt es sich um die Bezeichnung für ein Instrument aus der Gesundheitswirtschaft, das mit „qualitätskorrigiertem Lebensjahr“ übersetzt werden kann. QUALYs werden verwendet, um die Ergebnisse von medizinischen Leistungen zu messen und vergleichen zu können. Berücksichtigt werden dabei die Verlängerung der Lebenszeit durch die Therapie sowie die Lebensqualität. Bei der der Lebensqualität erfolgt eine Einteilung in einen Nutzwertfaktor zwischen Null (schlechte Lebensqualität) und Eins (beste Lebensqualität). Aus Multiplikation des Nutzwertfaktors mit der noch verbleibenden Lebenszeit ergibt sich dann der QUALY.

Die Ermittlung des Nutzwertfaktors ist umstritten. Während viele eine Kosten-Nutzen-Bewertung nach diesem Schema ablehnen, werden derartige Bewertungen beispielsweise in Großbritannien bereits durchgeführt, um Arzneien oder Therapien in ihrer Kosteneffizienz einzuschätzen. QUALYs vergleichen die Kosten im Gesundheitswesen mit ihren Ergebnissen. Ein QUALY ist dabei ein Jahr in einem Zustand vollständiger Gesundheit, während mit QUALY „“ dem Tod entspricht. Über QUALYs wird die qualitative und quantitative Wirksamkeit von Arzneien und Therapien gemessen, um Interventionen vergleichen zu können.

QUALYs dienen der Analyse von Kosten zu Nutzwert, wobei der Nutzwert in Lebensdauer und Lebensqualität berücksichtigt wird. Der jeweilige Nutzen von einer Intervention ergibt sich also durch den von ihr erreichten Zugewinn an QUALYs. Das QUALY-Konzept wurde 1968 entwickelt und fortlaufend mit dem Ziel überarbeitet, die Gesundheit in eine messbare Kennzahl zu bringen, um Analysen in Bezug auf Kosten und Nutzwert durchführen zu können. Denkbar sind danach Entscheidungen, wonach medizinische Maßnahmen nur dann bezahlt werden, wenn sie keine näher bezifferte Grenze nach dem QUALY-Konzept überschreiten.

 

Synonyme - Quality Adjusted Life YEARS
Qualitätsführerschaft

Die Qualitätsführerschaft gehört zu den Wettbewerbsstrategien. Bei der Qualitätsführerschaft wird die Produkt- oder Dienstleistungsqualität eines Unternehmens aus Sicht der Nachfrager des jeweiligen Marktes im Vergleich zum Wettbewerb als führend betrachtet. Zu den Wettbewerbs- und Unternehmensstrategien zählen Preis-, Kosten- Technologie- und Qualitätsführerschaft. Gemeinsam haben sie, dass ein Unternehmen auf einem bestimmten Unternehmenssektor größere Vorteile oder Vorsprünge gegenüber dem konkurrierenden Wettbewerb im gleichen Marktsegment aufweist. Bei der Qualitätsführerschaft ist der größte Vorteil die Produktqualität, die das Unternehmen von der Konkurrenz abgrenzt.

Kern der Qualitätsführerschaft ist demnach die Qualität der Produkte oder der Dienstleistungen, wobei sich der Begriff der Qualität aus Funktions- und Zusatznutzen zusammensetzt. Faktoren wie Schnelligkeit, Haltbarkeit, Fehlerfreiheit, universelle Einsetzbarkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit und Umweltfreundlichkeit gehören zu den Funktionsnutzen. Ein Zusatznutzen könnte aus der individuellen Produktgestaltung oder der Produktverknüpfung mit Zusatzdienstleistungen entstehen, die das Produkt selbst ergänzen. Ein Unternehmen in Qualitätsführerschaft hebt sich durch die Qualität von anderen Wettbewerbern ab, die gleiche oder ähnliche Produkte anbieten. Qualitätsführer können also zum Marktführer aufsteigen.

Eine Qualitätsführerschaft gehört zur strategischen Planung und Ausrichtung eines Unternehmens. Bei Umsetzung von Kostenvorteilen oder Kostensenkungen kann ein Qualitätsführer mehr Gewinne erzielen und die Nachfrage erhöhen. Durch den Vorsprung in Bezug auf Dienstleistungs- und Produktqualität setzt die Qualitätsführerschaft die Konkurrenz in die Situation, nachziehen zu müssen.

Grundvoraussetzungen, eine Qualitätsführerschaft erreichen zu können, sind Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Um die Qualität zu erhöhen und auf einem hohen Niveau zu halten, bedarf es fortschrittlicher Produktionstechnologien, innovativer Ideen und Kreativität in der Produktentwicklung. Da sich eine Qualitätsführerschaft wirtschaftlich in höheren Umsatzerlösen auswirken kann, amortisieren sich die verschiedenen Investitionen.

 

Qualitäts-Check

Ein Qualitäts-Check stellt eine möglichst neutral durchgeführte Analyse, Überprüfung und Auswertung ähnlicher Produkte, Dienstleistungen und Services dar, um Verbrauchern eine Kauf-, Bestell- oder Abschlussentscheidung zu erleichtern. Qualitäts-Checks gibt es deshalb auch von der Kindertagesstätte über die Kfz-Werkstatt bis hin zu Lebensmitteln oder Kosmetika in allen nur erdenklichen Bereichen.

Im wirtschaftlichen Sinn sind für Verbraucher aber insbesondere Qualitäts-Checks bei Versicherungen interessant, um sich über die allgemeine Marktlage zu informieren und gegebenenfalls Geld zu sparen. So wird beispielsweise jedes Jahr ein klassischer Qualitäts-Check bei den Kfz-Versicherungen angeboten, um Versicherungskunden bis zum traditionellen Stichtag am 30.11. zur Überprüfung ihrer Versicherungen und gegebenenfalls einen Wechsel zu veranlassen. Hier analysieren und vergleichen Qualitäts-Checks nicht nur die Prämien, sondern auch die enthaltenen Versicherungsleistungen und angebotenen Services. Dem Endverbraucher soll durch den Qualitäts-Check die Möglichkeit geboten werden, einen Anbieter mit der individuell besten Kombination aus Preis, Leistung und Service für sich zu finden.

Noch wichtiger erscheint ein Qualitäts-Check in der doch recht komplexen Welt des Aktienhandels. Hier untersuchen Fachleute die Aktien ausgebenden Unternehmen und vergleichen sie mit der Konkurrenz in Bezug auf Wachstum, Bewertung, Profitabilität und Verschuldensquote. Moderne Scoring-Systeme ermöglichen einen individuell anpassbaren Qualitäts-Check für Aktien, um die optimalen Einzelwerte finden zu können. Im Qualitäts-Check werden jeder Aktie Punkte zugewiesen, die sich auf bekannte Kennzahlen in der Finanzwissenschaft stützen. So soll Anlegern geholfen werden, Risiken bei Investments reduzieren zu können und dafür auf gute Chancen aufmerksam gemacht zu werden. Zu den wichtigsten Kriterien beim Qualitäts-Check für Aktien gehören Wachstum, Stabilität, Profitabilität, Rentabilität, Kursentwicklung, Volatilität, Sicherheit, Bilanz und Risiken (rote Flaggen).

 

Quadratmeter-Methode

Die Preise oder Mieten für Flächen wie Wohnungen, Häuser oder Plätze werden häufig nach Quadratmetern berechnet. Wenn Kalkulationen nach der Quadratmeter-Methode erfolgen sollen, ist ein genaues Ausmessen empfehlenswert. Dies, zumal häufig die angegebenen Quadratmeterzahlen nicht stimmen, was auf unterschiedliche Berechnungsmethoden zurückzuführen ist.

Für Berechnungen nach der Quadratmeter-Methode gibt es in Deutschland noch keine festgelegten Regeln, weshalb beispielsweise Immobilienverkäufer zur Ermittlung von Wohnflächen unterschiedliche Berechnungsarten anwenden dürfen. Es gibt zur Berechnung derartiger Flächen Berechnungsmöglichkeiten nach der DIN-Norm oder der Wohnflächenverordnung. Die DIN-Norm wird dabei in DIN 277 und DIN 283 aufgeteilt. Nach der gängigeren DIN 277 wird von einer tatsächlichen Grundfläche des Objekts ausgegangen. Nach der Ermittlung der Brutto-Grundfläche über die Außenmaße wird die Konstruktionsfläche, also alle Pfeiler, Wände und Stützen innerhalb des Gebäudes, abgezogen. Die so errechnete Netto-Grundfläche lässt sich in Funktionsfläche, Verkehrsfläche und Nutzfläche unterteilen. Aus den Nutz- und Verkehrsflächen ergibt sich dann die jeweilige Quadratmeterzahl der Immobilie, wobei hier auch Schrägen, Keller und Balkone angerechnet werden.

Die jeweilige Quadratmeter-Methode kann also wichtig sein, wenn es um Kaufpreise oder Mieten geht. Die Quadratmeter-Methode kann jedoch auch als Wohnflächenmodell dienen, um den Wert eines Gebäudes für sonstige Zwecke zu ermitteln. So wird auch häufig der Versicherungswert von Gebäuden durch die Quadratmeter-Methode ermittelt, um eine Versicherungssumme für die ganze Wohnfläche oder aber pro Quadratmeter Wohnfläche zu kalkulieren. Da die Quadratmeter-Methode einfacher zu errechnen ist, wird ihr oft der Vorzug vor der Kubikmeter-Methode eingeräumt.

Eine ausreichende Versicherungssumme für den Schadensfall zu vereinbaren, ist bei vielen Wohngebäude- oder Hausratversicherungen wichtig. Die Wertermittlung kann entweder nach der Gesamtsumme des Hausrates oder aber nach Quadratmetern erfolgen. Auch wenn die Quadratmeter-Methode hier die Gefahr birgt, dass zwischen dem tatsächlichen Wert und der vereinbarten Versicherungssumme Diskrepanzen bestehen, wird sie der Einfachheit halber bevorzugt. Bei Versicherungen wird die Versicherungssumme dann mit einem festen Betrag pro Quadratmeter Wohnfläche vereinbart.