Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Szenarioanalyse

Bei der Szenarioanalyse handelt es sich um eine Technik, die für die strategische Planung in Unternehmen angewendet werden kann. Bei der Szenarioanalyse werden alle möglichen Zukunftsszenarien entwickelt, damit daraus Entscheidungen und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Unter einem Szenario wird eine mögliche Abfolge zukünftiger Ereignisse verstanden.

Ihren Ursprung hat die Szenarioanalyse im militärischen Bereich und sollte in Kriegen zu optimalen Reaktionen auf mögliche Handlungen des Gegners führen. Heute nutzen Unternehmen die Szenarioanalyse zur Vorbereitung auf mögliche Entwicklung und Gestaltung von Handlungsleitfäden. Szenarioanalysen werden neben der strategischen Planung für die Bereiche Risikomanagement, Projektmanagement, Personalplanung und Standortplanung herangezogen. Auch die Politik und Institute für Gesellschaftswissenschaften greifen auf Szenarioanalysen zurück.

Bei der Szenarioanalyse wird zunächst auf eine Analyse von Problemen und der Aufgaben gesetzt, bevor mögliche Einflüsse überprüft werden. Nach der Ermittlung von Szenarien folgt deren Interpretation und Bewertung. So können durch Szenarioanalysen zukünftige Entscheidungen vorbereitet und Handlungsanweisungen errichtet werden.

Sunset-Klausel

Eine Sunset-Klausel, auch bekannt als Auslaufklausel oder Ablaufklausel, bezieht sich auf eine Bestimmung in Versicherungsverträgen, die das Ende der Deckungsdauer oder den Zeitpunkt des Auslaufens der Versicherungspolice festlegt. Diese Klausel gibt an, dass die Versicherung nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums automatisch endet, es sei denn, der Versicherungsnehmer entscheidet sich für eine Verlängerung.

Die Sunset-Klausel ist in der Regel in Versicherungsverträgen enthalten, um sicherzustellen, dass die Versicherung nur für einen bestimmten Zeitraum gilt und nicht unbegrenzt verlängert wird. Dies ermöglicht es der Versicherungsgesellschaft, die Risiken und Kosten der Versicherung besser zu kalkulieren und angemessene Prämien festzulegen.

Der Zeitraum, nach dem die Sunset-Klausel greift, kann je nach Art der Versicherung variieren. Bei Lebensversicherungen kann es beispielsweise 10, 20 oder 30 Jahre sein, während bei anderen Versicherungen wie Haftpflichtversicherungen der Zeitraum kürzer sein kann.

Wenn die Sunset-Klausel in Kraft tritt, hat der Versicherungsnehmer normalerweise die Möglichkeit, die Versicherung zu verlängern oder zu kündigen. Wenn er sich für eine Verlängerung entscheidet, muss er in der Regel eine neue Police abschließen und möglicherweise auch eine höhere Prämie zahlen. Wenn er sich jedoch für eine Kündigung entscheidet, endet die Versicherung und der Versicherungsnehmer erhält keine weiteren Leistungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Sunset-Klausel nicht immer automatisch bedeutet, dass die Versicherung endet. In einigen Fällen kann die Versicherungsgesellschaft dem Versicherungsnehmer eine Mitteilung über das bevorstehende Ende der Deckungsdauer senden und ihm die Möglichkeit geben, die Versicherung zu verlängern oder zu kündigen. Wenn der Versicherungsnehmer jedoch nicht reagiert oder die Versicherung nicht verlängert, endet sie automatisch zum festgelegten Zeitpunkt.

Die Sunset-Klausel kann auch in anderen Verträgen außerhalb von Versicherungen verwendet werden, wie beispielsweise in Mietverträgen oder Arbeitsverträgen. In diesen Fällen bezieht sie sich auf die automatische Beendigung des Vertrags nach Ablauf einer bestimmten Zeit oder bei Erfüllung bestimmter Bedingungen.

Insgesamt dient die Sunset-Klausel als Schutzmechanismus für Versicherungsgesellschaften und Versicherungsnehmer. Sie ermöglicht es den Versicherungsgesellschaften, ihre Risiken zu kontrollieren und die Prämien entsprechend anzupassen, während sie den Versicherungsnehmern die Möglichkeit gibt, ihre Versicherungsbedürfnisse regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

In der Regel sollten Versicherungsnehmer die Sunset-Klausel in ihren Versicherungsverträgen sorgfältig prüfen und die Bedingungen verstehen, um sicherzustellen, dass sie angemessen geschützt sind und die Versicherungsgesellschaften die Deckungsdauer klar angegeben haben. Bei Fragen oder Unklarheiten sollten sie sich an ihren Versicherungsvertreter wenden, um eine umfassende Beratung zu erhalten.

Synonyme - Auslaufklausel, Ablaufklausel
Summenversicherung

Bei einer Summenversicherung wird ein Versicherungsfall abgesichert, bei dessen Eintritt die Versicherungsgesellschaft die im Versicherungsvertrag festgelegte Summe zu zahlen hat. Diese Summe steht bereits bei Abschluss des Vertrages fest. Das Gegenstück zur Summenversicherung bildet die Schadenversicherung.

Summenversicherungen werden im Bereich der Unfallversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und Lebensversicherungen angeboten. Summenversicherungen unterscheiden sich von Schadenversicherungen durch die Ausrichtung auf die Schadendeckung. Schadensversicherungen sind auf die Deckung von konkreten Schäden ausgerichtet. Summenversicherungen decken einen abstrakt berechneten Bedarf. Bei der Summenversicherung verspricht die Versicherungsgesellschaft nach Eintritt eines Schadenfalles eine im Voraus festgelegte Geldleistung. Die Schadenversicherung begrenzt die Leistung auf den entstandenen Vermögensschaden.

Summenfaktor

Der Summenfaktor ist ein Begriff aus dem Bereich der Gewerbeversicherungen. Bei einer Maschinenbruchversicherung wird der Summenfaktor für die Berechnung der Versicherungssumme herangezogen. Die Versicherungssumme wird bei vielen Gewerbeversicherungen jährlich auf Basis des Summenfaktors angepasst. Der Summenfaktor bildet dabei ab, wie sich die Preise von Geräten und Maschinen oder aber die Kosten für Ersatzteile entwickeln.

Ausschlaggebend für den Summenfaktor sind also Erzeugerpreise von gewerblichen Produkten, die vom Statistischen Bundesamt indexiert werden.

Summenexzedenten-Rückversicherung

Die Summenexzedenten-Rückversicherung ist eine Variante der Rückversicherungen. Bei der Summenexzedenten-Rückversicherung gibt der Zedent alle Risiken in Rückdeckung, deren Versicherungssumme die Höhe des festgelegten Selbstbehalts übersteigen. Es ergibt sich daraus eine individuelle Beteiligung der Rückversicherung pro Einzelrisiko. Die Höhe der Beteiligung hängt vom Risiko ab. Schäden und Prämien der rückversicherten Risiken werden im Verhältnis von Selbstbehaltssatz zu Abgabesatz zwischen Zedent und Rückversicherung aufgeteilt. Dadurch profitiert die Rückversicherung an jedem Schaden unabhängig von seiner Höhe auf jedes durch die Summenexzedenten-Rückversicherung gedeckte Risiko.

Summenermittlungsbogen

In vielen Versicherungszweigen ist die Ermittlung der richtigen Versicherungssumme sowohl für die Versicherungsgesellschaft als auch für Versicherungsnehmer von elementarer Bedeutung. Nur Versicherungsverträge, die mit der richtigen Versicherungssumme abgeschlossen werden, bieten im Leistungsfall die passende Absicherung. Durch eine korrekt ermittelte und festgelegte Versicherungssumme kann eine Überversicherung oder aber Unterversicherung vermieden werden.

Aus diesem Grund wird ein Summenermittlungsbogen ausgefüllt, auf dem die vorhandenen Werte und Sachen eingetragen werden. Die im Anschluss daran addierten Werte ergeben dann die passende Versicherungssumme. Der Summenermittlungsbogen ist also eine Art Inventarliste von Versicherungsnehmern. Die aufgeführten Werte sollen im Summenermittlungsbogen immer dem Neuwert entsprechen, damit im Falle eines Schadens auch immer eine Entschädigung geleistet wird, die zur Anschaffung neuer Sachen ausreichend ist. Summenermittlungsbögen werden von Versicherungsgesellschaften zur Verfügung gestellt.

Für Unternehmen und Betriebe sowie auch für private Versicherungsnehmer sollten Summenermittlungsbögen aber auch zur Summenanpassung dienen. Die regelmäßige Überprüfung der vereinbarten Versicherungssumme ist immer dann wichtig, wenn es Veränderung am Inventar oder an Warenbeständen bzw. Lagerbeständen gibt. In diesen Fällen muss eine Summenanpassung durchgeführt werden, um die Versicherungssumme den aktuellen Gegebenheiten anzugleichen.

Synonyme - Summenanpassung
Summarische Versicherung

Die summarische Versicherung ist eine Vereinbarung in der Feuerversicherung. Auf welche Sachen und Gegenstände sich eine Feuerversicherung beziehen soll, wird im Versicherungsvertrag festgelegt. Eine detaillierte Angabe über die konkret zu versichernden Sachen ist jedoch nicht praktikabel, weshalb sie in der Praxis nach Sachinbegriffen geordnet und summarisch positioniert wird. In gewerblichen Feuerversicherungen werden die Gegenstände summarisch in Positionen zusammengefasst. In der Hausratversicherung werden Sachen in einer Position vereint. Jede Position ist als geschlossene Einheit zu betrachten, die auch vor dem Hintergrund der Berechnung einer Unterversicherung von den Versicherungssummen unberührt bleibt.

Summarische Versicherungen werden neben der Feuerversicherung auch in der Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherung und verwandten Zweigen abgeschlossen.

Substitutive Krankenversicherung

Bei der substitutiven Krankenversicherung handelt es sich um eine private Krankenkostenvollversicherung, die die Aufgabe hat, eine gesetzliche Krankenversicherung zu ersetzen. Sie bietet Versicherungsschutz für ambulante, stationäre und zahnärztliche Behandlungen. Zu den substitutiven Krankenversicherungen gehören auch private Pflegeversicherungen und Krankentagegeldversicherungen.

Eine substitutive Krankenversicherung gilt als Alternative zur freiwilligen Versicherung in der GKV gesetzlichen Krankenversicherung. Sie bietet individuellen und umfassenden Versicherungsschutz und übernimmt medizinische Behandlungskosten. Über Restkostentarife ergänzt sie Beihilfen.

Substitutive Krankenversicherungen werden anders als gesetzliche Krankenversicherungen nach dem Prinzip der Lebensversicherung betrieben. In der privaten Krankheitskostenvollversicherung wird durch ein Kapitaldeckungsverfahren sichergestellt, dass durch die Bildung von Rückstellungen bei gleichen Voraussetzungen die Beiträge über die gesamte Laufzeit konstant bleiben. Bei substitutiven Krankenversicherungen können Versicherungsnehmer frei über Umfang und Art des Versicherungsschutzes sowie über selbst zu tragende Risiken als Selbstbehalt entscheiden.

Subsidiärdeckung

Der Begriff der Subsidiärdeckung bedeutet im Versicherungsbereich, dass eine Versicherung eine bestimmte Versicherungsleistung erst dann erbringt, wenn eine andere Versicherungspolice bereits in Anspruch genommen wurde.

Diese mit der Subsidiärdeckung verbundene Nachrangigkeit gibt es zum Beispiel bei der Mallorca-Police. Die Mallorca-Police ist entweder ein Versicherungsbaustein einer Kfz-Haftpflichtversicherung oder wird gesondert abgeschlossen. Dies vor dem Hintergrund, dass in anderen Ländern niedrigere Deckungssummen im Haftpflichtbereich Gültigkeit haben als in Deutschland. Wer einen Mietwagen im Ausland leiht, vereinbart zugleich eine Haftpflichtversicherung. Wegen der geringeren Deckungssumme kann es aber sein, dass die Versicherung für potenzielle Schäden nicht ausreicht. Übertrifft der Schaden die Deckungssumme, greift die Subsidiärdeckung der abgeschlossenen Mallorca-Police. Bis zur Deckungssumme zahlt die ausländische Versicherung und den Rest übernimmt dann die deutsche Versicherung.

Subjektive Risikomerkmale

Bei subjektiven Risikomerkmalen handelt es sich um Merkmale von Personen, die subjektiv von der Person beeinflusst werden können. Subjektive Risikomerkmale können sich auf die Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen und den Risikoverlauf auswirken. Zu subjektiven Risikomerkmalen gehören Eigenschaften oder Fähigkeiten von Versicherungsnehmern oder anderen Personen aus der Umgebung, die für Versicherungsfälle von Bedeutung sind.

Zu den klassischen subjektiven Risikomerkmalen gehört das Gesundheitsverhalten, was insbesondere im Bereich der Lebensversicherung von Bedeutung ist. Krankenversicherungen prüfen die Einstellung gegenüber Erkrankungen als subjektives Risikomerkmal. Wie vorsichtig oder risikobereit sich Versicherungsnehmer in der Freizeit oder im Straßenverkehr verhalten, ist hingegen bedeutsam für Unfallversicherungen und Kfz-Versicherungen.

Subjektive Risikomerkmale fließen bei Versicherungen in die Risikoprüfung ein. Sie könnten dazu beitragen, dass Versicherungsfälle wahrscheinlicher sind, als es nach objektiven Risikomerkmalen zu erwarten wäre. Subjektive Risikomerkmale können nur bedingt kalkuliert werden, da eine eindeutige Erfassung nicht möglich ist. Durch Obliegenheiten und Franchisen wird Versicherungsnehmern der Anreiz geboten, zur Schadenverhinderung oder Schadenminderung beizutragen. Besonders hohe subjektive Risiken lassen sich durch Deckungsgrenzen verhindern.

Strukturierte Rückversicherung

Eine strukturierte Rückversicherung bezieht sich auf eine spezielle Form der Rückversicherung, bei der die Vertragsbedingungen und -strukturen individuell auf die Bedürfnisse des Versicherungsnehmens zugeschnitten werden. Im Gegensatz zur traditionellen Rückversicherung, bei der standardisierte Verträge verwendet werden, ermöglicht die strukturierte Rückversicherung eine maßgeschneiderte Absicherung von spezifischen Risiken.

Bei der strukturierten Rückversicherung werden die Vertragsbedingungen und -strukturen in enger Zusammenarbeit zwischen dem Versicherungsunternehmen und dem Rückversicherer entwickelt. Dies ermöglicht eine flexible Gestaltung der Rückversicherung, die auf die individuellen Bedürfnisse des Versicherers zugeschnitten ist. Dabei können verschiedene Faktoren wie Risikoprofil, Kapitalanforderungen und finanzielle Ziele berücksichtigt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der strukturierten Rückversicherung ist die Möglichkeit, spezifische Risiken abzudecken, die nicht durch traditionelle Rückversicherungsverträge abgedeckt werden können. Dazu gehören beispielsweise Naturkatastrophen, Terroranschläge oder andere ungewöhnliche Risiken, die für das Versicherungsunternehmen ein hohes finanzielles Risiko darstellen würden.

Die strukturierte Rückversicherung kann auch dazu beitragen, das Risiko eines Versicherungsunternehmens zu diversifizieren. Durch den Abschluss von individuellen Rückversicherungsverträgen mit verschiedenen Rückversicherern kann das Versicherungsunternehmen das Risiko auf mehrere Parteien verteilen und somit seine finanzielle Stabilität und Sicherheit erhöhen.

Ein weiterer Vorteil der strukturierten Rückversicherung ist die Möglichkeit, die Kapitalanforderungen des Versicherungsunternehmens zu optimieren. Durch den Abschluss von individuellen Verträgen kann das Versicherungsunternehmen seine Kapitalstruktur anpassen und somit seine Kapitalkosten senken.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die strukturierte Rückversicherung auch mit bestimmten Risiken verbunden sein kann. Da die Vertragsbedingungen individuell gestaltet werden, können die Kosten für die Rückversicherung höher ausfallen als bei traditionellen Rückversicherungsverträgen. Zudem können die Vertragsbedingungen komplexer sein und eine sorgfältige Überwachung erfordern, um sicherzustellen, dass alle Parteien ihre Verpflichtungen erfüllen.

Strafrechtsschutzversicherung

Bei einer Strafrechtsschutz Versicherung handelt es sich um eine Rechtsschutzversicherung, die sich auf den Schutz in Strafverfahren, Bußgeldverfahren und Ordnungswidrigkeitenverfahren spezialisiert hat. Verantwortliche in Unternehmen werden besonders häufig von strafrechtlichen Verfahren bedroht. Da sich ein Unternehmen nach deutschem Recht nicht eigenständig strafbar machen kann, richten sich Strafverfahren generell gegen natürliche Personen des jeweiligen Unternehmens. Häufig kommt es in derartigen Fällen zu Verfahren wegen Pflichtverletzungen von Leitungspflichten, Aufsichtspflichten, Organisationspflicht oder Verhaltenspflichten.

Eine Strafrechtsschutz Versicherung bietet Schutz bei Vorwürfen, die eine Verletzung von strafrechtlichen Vorschriften zum Inhalt haben. Versichert werden Strafverfahren, Ordnungswidrigkeiten, Disziplinarverfahren, Standesverfahren und Bußgeldverfahren. Die Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten zur Wahrnehmung rechtlicher Interessen.

Wird eine Strafrechtsschutz für ein Unternehmen oder einen Betrieb abgeschlossen, sind alle Geschäftsführer, Gesellschafter, Aufsichtsratsmitglieder und Mitarbeiter mitversichert.

Eine Spezial-Strafrechtsschutz Versicherung ist ein Baustein einer privaten Rechtsschutzversicherung. Da Straftaten nicht unter den Schutz einer normalen Rechtsschutzversicherung fallen, können sich Versicherungsnehmer durch die Spezial-Strafrechtsschutz auch für Strafverfahren unter Schutz stellen lassen. Es ist möglich, diesen Rechtsschutz auf den beruflichen Bereich zu begrenzen.

Synonyme - Spezial-Strafrechtsschutz Versicherung
Strafkaution

Bei einer Strafkaution handelt es sich um eine Sicherheitsleistung in Form von Geld, die bei der zuständigen Behörde hinterlegt werden muss, um eine Strafverfolgung abzuwenden. Die Erbringung von Strafkautionen kann zu den Leistungen einer Rechtsschutzversicherung und insbesondere Strafrechtsschutzversicherung oder Spezial-Strafrechtsschutzversicherung gehören und erfolgt bis zur vereinbarten Höhe als zinsloses Strafkautionsdarlehen.

Eine Strafkaution wird dann erhoben, wenn bei einem Verdächtigen nicht von einer dringenden Fluchtgefahr ausgegangen werden muss, aber dennoch eine Absicherung erfolgen soll. Zweck der Kaution ist die Vermeidung einer möglichen Inhaftierung bis zum Verhandlungstermin. Nach Zahlung der Kaution bleibt ein Angeklagter also bis zur Hauptverhandlung auf „freiem Fuß“. Strafkautionen werden als Geldbeträge hinterlegt. Die Stellung von Strafkautionen kann Bestandteil einer privaten Rechtsschutzversicherung sein. Strafkautionen werden von Rechtsschutzversicherungen sowohl im Inland als auch im Ausland gestellt. Dies, zumal im Ausland häufig strengere Regeln gelten.

Versicherungen bieten Strafkautionsdarlehen an. Löst sich der strafrechtliche Sachverhalt nach Kautionsstellung als unbegründet auf, wird die Strafkaution an die Versicherung zurückerstattet. Gleiches gilt, wenn es zu einer Verurteilung kommt und die Kaution durch Begleichung einer Geldstrafe oder Inhaftierung hinfällig wird. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Versicherungsnehmer die Strafkaution selbst an die Versicherung zurückerstatten müssen. Dies gilt dann, wenn die Strafkaution in ein Bußgeld oder in eine Strafe umgewandelt und von den Behörden einbehalten wird.

Synonyme - Strafkautionsdarlehen
Stornokosten

Stornokosten und Stornogebühren sind im Versicherungswesen Begriffe aus dem Bereich der Reiserücktrittsversicherungen. Bei Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung können Versicherungsnehmer jederzeit von der Reise zurücktreten. Der Rücktritt ist dem Reiseveranstalter mitzuteilen.

Zu den Rechtsfolgen eines Reiserücktritts gehören Stornogebühren oder Stornokosten. Versicherungsnehmer sind zwar nicht mehr verpflichtet, den kompletten Reisepreis zu bezahlen. Statt des Reisepreises kann jedoch eine angemessene Entschädigung für den Reiseveranstalter verlangt werden; also die Stornogebühr. Die Höhe dieser Stornokosten ist in der Regel gestaffelt und hängt vom Zeitpunkt der Stornierung ab. Ersparte Kosten müssen vom Reiseveranstalter bei der Berechnung der Stornokosten berücksichtigt werden. Dies, zumal Reiseveranstalter dadurch Gelegenheit erhalten, die Reise an jemand anderen zu verkaufen.

Die durch eine Reiserücktrittskostenversicherung abgesicherten Stornogebühren werden in diesen Fällen von der Versicherungsgesellschaft übernommen.

Synonyme - Stornogebühren
Storno

Von einem Storno wird beim Rückgängigmachen einer bereits getätigten Buchung gesprochen. Hierbei kann es sich um Fehlbuchungen in der Buchhaltung oder einem Bankkonto handeln. Heute wird aber auch bei einem Rücktritt von einem Vertrag der Begriff Storno verwendet.

Beim Stornoabzug handelt es sich um einen Betrag aus den Deckungsrückstellungen von einem gekündigten Lebensversicherungsvertrag, der bei der Auszahlung des Rückkaufswertes abgezogen wird. Nach dem VVG dürfen Versicherungsgesellschaften nur Storno vom Rückkaufswert abziehen, wenn dieser Stornoabzug vereinbart, angemessen und beziffert wurde.

Die Notwendigkeit eines Stornoabzugs ist darin begründet, dass bei einer Vertragskündigung die verbleibende Gemeinschaft aus Versicherungsnehmern vor negativen Folgen geschützt wird. Storno wird abgezogen, um die vom kündigenden Versicherungsnehmer ausgelösten Belastungen der verbleibenden Versicherungsverträge auszugleichen. Storno darf jedoch nicht aufgrund nicht getilgter Abschlusskosten abgezogen werden.

Ein Stornoabzug erfolgt bei kapitalbildenden Versicherungen bei vorzeitiger Kündigung. Dies vor dem Hintergrund, dass Versicherungsgesellschaften bei Vertragsschluss damit kalkulieren, länger mit dem Prämiengeld arbeiten zu können. Dieses Storno ziehen Versicherungen direkt vom Vertragswert ab, der zum Zeitpunkt der Kündigung besteht. 

Synonyme - Stornoabzug
Stochastische Ordnung

Die Begriffe "Stochastische Ordnung" und "Stochastische Simulation" spielen eine wichtige Rolle im Versicherungswesen und sind eng miteinander verbunden. Sie beziehen sich auf mathematische Modelle und Methoden, die verwendet werden, um zukünftige Ereignisse und Risiken im Versicherungsbereich vorherzusagen und zu bewerten.

Die Stochastische Ordnung beschreibt die Beziehung zwischen verschiedenen zufälligen Ereignissen oder Risiken. Sie wird verwendet, um die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass ein Ereignis größer oder kleiner als ein anderes ist. Im Versicherungswesen wird sie häufig verwendet, um die Wahrscheinlichkeit von Verlusten zu berechnen und somit die Prämienhöhe für Versicherungspolicen festzulegen. Dabei werden verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und andere individuelle Merkmale berücksichtigt, um die Stochastische Ordnung zu bestimmen.

Die Stochastische Simulation hingegen ist ein Verfahren, das verwendet wird, um zukünftige Ereignisse oder Risiken zu modellieren. Dabei werden mathematische Modelle verwendet, um verschiedene Szenarien zu simulieren und die möglichen Auswirkungen auf das Versicherungsunternehmen zu bewerten. Diese Simulationen basieren auf statistischen Daten und historischen Ereignissen und dienen dazu, die Wahrscheinlichkeit von Verlusten und die finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen abzuschätzen.

Im Versicherungswesen werden stochastische Modelle und Simulationen häufig verwendet, um die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu bewerten und die Risiken zu minimieren. Sie ermöglichen es Versicherungsunternehmen, verschiedene Szenarien durchzuspielen und Strategien zu entwickeln, um auf mögliche zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein. Aufgrund der ständigen Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft ist es für Versicherungsunternehmen unerlässlich, ständig neue Risiken zu bewerten und ihre Strategien anzupassen. Die Verwendung von stochastischen Modellen und Simulationen hilft dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Stochastischen Ordnung und Simulation im Versicherungswesen ist die Schätzung von Schadenreserven. Diese dienen dazu, die finanziellen Mittel eines Versicherungsunternehmens für zukünftige Schadensfälle zu reservieren. Durch die Verwendung von stochastischen Modellen und Simulationen können Versicherungsunternehmen genauere Schätzungen vornehmen und somit ihre finanzielle Planung verbessern.

Synonyme - Stochastische Simulation
Stille Reserven

Bei stillen Reserven, Bewertungsreserven oder stillen Rücklagen handelt es sich um Vermögenswerte, die nicht in der Bilanz erscheinen. Stille Reserven entstehen durch Rundungen und Schätzungen. Stille Reserven können aus geringfügigen Wirtschaftsgütern, Vermögensgegenstände aus dem Anlagevermögen, Nachzahlungen, Strafzahlungen und Wertsteigerungen entstehen.

Bei Lebensversicherungen wird von stillen Reserven gesprochen, wenn es um die Überschüsse der Versicherung bei der Kapitalanlage geht. Lebensversicherungen auf Kapitalbasis legen die Prämien ihrer Versicherungsnehmer zu einem bestimmten Anteil an, wodurch Renditen erwirtschaftet werden. Diese Renditen werden Versicherungsnehmern am Laufzeitende ausgezahlt. Liegen die aktuellen Werte der Kapitalanlage über dem Wert zum Zeitpunkt der Anlage, entstehen stille Reserven. Diese stillen Reserven oder Bewertungsreserven ergeben sich aus der Differenz zwischen aktuellem Marktwert und Buchwert oder Kaufwert der Kapitalanlage. Da Versicherungsgesellschaften mit dem Geld ihrer Versicherungsnehmer arbeiten, werden diese an den stillen Reserven beteiligt.

Synonyme - Bewertungsreserven, stille Rücklagen
Stichtagsversicherung

Eine Stichtagsversicherung fällt in den Bereich der Sachversicherungen. Durch Stichtagsversicherungen können Versicherungssummen und daraus resultierende Prämien individuell nach Saison oder Periode festgelegt werden, was sich bei Marktschwankungen oder Produktionsschwankungen empfiehlt. Deshalb werden Stichtagsversicherungen insbesondere für die Versicherung von Warenbeständen, Vorräten, Agrarprodukten oder fertigen und halbfertigen Erzeugnissen verwendet.

Durch die Stichtagsversicherung sollen Versicherungsnehmer vor den Folgen einer potenziellen Unterversicherung geschützt werden. Gleichzeitig soll die Zahlung von zu hohen Prämien einer vorsorglich zu hohen Versicherungssumme vermieden werden. In der Stichtagsversicherung wird deshalb die Versicherungssumme prognostiziert und ein Prämienvorschuss aus der hälftigen Versicherungssumme erhoben. An bestimmten Stichtagen müssen von Versicherungsnehmern aktuelle Versicherungswerte gemeldet werden. Am Ende der Versicherungsperiode wird die Stichtagsversicherung in Bezug auf die Versicherungssumme geprüft, um die endgültigen Prämien festzulegen. Hiernach erfolgt die Abrechnung, wobei bereits gezahlte Prämienvorschüsse angerechnet werden.

Sterbevierteljahresrente

Die Sterbevierteljahresrente der gesetzlichen Rentenversicherung ist eine Leistung, die im Todesfall eines Versicherten an dessen Hinterbliebene gezahlt wird. Sie ist Teil der gesetzlichen Rentenversicherung und dient dazu, die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen zu gewährleisten.

  • Höhe der Sterbevierteljahresrente
    Sie richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der Höhe der Rente des Verstorbenen, der Anzahl der hinterbliebenen Personen und deren Alter. Sie wird in der Regel für einen Zeitraum von drei Monaten gezahlt und beträgt 25 Prozent der Rente des Verstorbenen.

  • Die Sterbevierteljahresrente wird an folgende Hinterbliebene gezahlt
    Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner, Kinder unter 18 Jahren, volljährige Kinder in Ausbildung bis zum 27. Lebensjahr, Eltern des Verstorbenen, die von diesem finanziell abhängig waren, sowie geschiedene Ehepartner, die einen Versorgungsausgleich erhalten.

  • Anspruch auf die Sterbevierteljahresrente
    Der Berechtigung für die Auszahlung einer Vierteljahresrente im Todesfall liegt zugrunde, dass der Dahingeschiedene über einen Mindestzeitraum von fünf Jahren Beiträge zur staatlichen Alterssicherung geleistet hat. Weiterhin ist es erforderlich, dass der Tod des Beitragszahlers binnen eines Zeitfensters von 30 Tagen nach dem letzten Renteneingang erfolgt.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen, in denen die Sterbevierteljahresrente trotz Nichterfüllung der oben genannten Voraussetzungen gezahlt werden kann. Zum Beispiel, wenn der Verstorbene aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit verstorben ist oder wenn er eine Rente wegen Erwerbsminderung bezogen hat.

Die Sterbevierteljahresrente wird von der Rentenversicherung automatisch an die Hinterbliebenen gezahlt, sobald der Tod des Versicherten gemeldet wurde. Es ist daher wichtig, dass die Angehörigen den Tod des Verstorbenen unverzüglich bei der Rentenversicherung melden, um mögliche Ansprüche nicht zu verlieren.

Zusätzlich zur Sterbevierteljahresrente können Hinterbliebene auch eine Witwen- oder Witwerrente beantragen, die in der Regel höher ausfällt als die Sterbevierteljahresrente. Diese wird jedoch nur an Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner gezahlt und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Dauer der Ehe oder dem Alter des Hinterbliebenen.

 

Stehlgutliste

Bei einer Stehlgutliste handelt es sich um eine Aufstellung, die nach einem Einbruchdiebstahl für die Polizei und die Versicherung erstellt werden muss. Die Stehlgutliste beinhaltet die entwendeten Gegenstände sowie Werte und dient zur Dokumentation sowie zur potenziellen Wiedererkennung. Deshalb sollten Stehlgutlisten möglichst detailliert über Gegenstände, Werte und Beschädigungen informieren. Im Idealfall werden der Stehlgutliste Fotos von entwendeten oder beschädigten Sachen beigefügt.

In der Stehlgutliste sollten die entwendeten Gegenstände mit Informationen über Hersteller, Marke, Typ, Seriennummer, unverwechselbare Merkmale, Farbe, Anschaffungsdatum, Anschaffungsort, Händler, Kaufpreis, Wiederbeschaffungspreis und Reparaturkosten angegeben werden. Sofern Kaufbelege oder Reparaturbelege verfügbar sind, sollten diese der Stehlgutliste beigelegt werden.

Stehlgutlisten werden auch zur Schadenregulierung mit der Versicherung genutzt. Eine Hausratversicherung leistet bei Raub oder Einbruchdiebstahl nur dann, wenn sich Einbrecher oder Diebe gewaltsam Zugang zur versicherten Wohnung verschafft haben. Schon bei einem gekippten Fester, einer nicht verschlossenen Tür oder einer sonstigen Verletzung der eigenen Aufsichtspflichten kann die Versicherung eine Regulierung ablehnen.

Starkregen

Von Starkregen ist die Rede, wenn innerhalb kurzer Zeit sehr viel Regen fällt. Gehen pro Stunde zwischen 15 bis 25 Liter Regenwasser pro Quadratmeter Fläche nieder, geht der DWD Deutsche Wetterdienst von einem Starkregen Unwetter aus. In Deutschland gehören Starkregenfälle zu den häufigen Naturkatastrophen, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen können.

Bei Starkregenkönnen können Kellerräume geflutet werden, was Einrichtungsgegenstände beschädigt oder zerstört. Noch schlimmer sind Überschwemmungen oder Erdrutsche. Die Sanierungskosten sind nach einem Starkregenereignis sehr hoch. Abgesichert werden können Schäden aus Starkregen durch eine Elementarversicherung. Eine Elementarschadenversicherung kann als Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung oder Hausratversicherung abgeschlossen werden.

Bei Elementarversicherungen zum Schutz vor Starkregen müssen Gefährdungsklassen berücksichtigt werden. Nicht alle Gebäude in Deutschland werden einem gleichen Überschwemmungsrisiko ausgesetzt. Versicherungsgesellschaften haben das Zonierungssystem konzipiert, um Hochwasserrisiken regional besser einschätzen und kategorisieren zu können. Das Zonierungssystem geht auf Erfahrungen zurück und berücksichtigt Höhenlagen.

Standmitteilung

Bei der Standmitteilung handelt es sich um einen Begriff aus dem Bereich der Lebensversicherungen. Eine Standmitteilung ist eine Art jährlicher Kontoauszug der Lebensversicherung. Die Standmitteilung gibt Auskunft über die Wertentwicklung der Lebensversicherung und mit welchen Versicherungsleistungen am Ende der Laufzeit gerechnet werden kann. Was genau die Standmitteilungen preisgeben müssen, regelt das VVG Versicherungsvertragsgesetz.

Enthalten sein muss die vereinbarte Leistung im Versicherungsfall zuzüglich der aktuellen Überschussbeteiligung. Bei der Überschussbeteiligung muss die Standmitteilung detailliert informieren. Es geht um die Überschussleistungen zum aktuellen Zeitpunkt, bei Vertragsablauf, bei Rentenbeginn sowie die Regelungen für den Fall einer unveränderten Vertragsfortführung, einer Prämienfreistellung oder bei Kündigung. Angegeben muss auch der Rückkaufswert der Lebensversicherung.

Standmitteilungen müssen so verfasst werden, dass Verbraucher sie verstehen können.

Standardtarif

Ein Standardtarif ist ein von Versicherungsunternehmen angebotener Tarif für private Krankenversicherungen. Er ist gesetzlich vorgeschrieben und dient als Basisversicherung für Personen, die aus der privaten Krankenversicherung aussteigen möchten oder müssen.

Funktion des Standardtarifs
Der Standardtarif soll sicherstellen, dass auch Personen mit Vorerkrankungen oder einem höheren Alter eine bezahlbare Krankenversicherung erhalten. Er ist somit ein wichtiges Instrument für die soziale Absicherung im Gesundheitswesen. Durch den Standardtarif wird gewährleistet, dass jeder Bürger Zugang zu einer Basisversorgung hat, unabhängig von seinem Gesundheitszustand oder seiner finanziellen Situation.

Vorteile des Standardtarifs
Der größte Vorteil des Standardtarifs ist, dass er auch Personen mit Vorerkrankungen oder einem höheren Alter die Möglichkeit gibt, eine private Krankenversicherung abzuschließen. Zudem bietet er im Vergleich zu anderen Tarifen eine relativ günstige Prämie an. Auch die Leistungen sind im Standardtarif gesetzlich festgelegt und somit für alle Versicherten gleich. Dadurch entsteht eine hohe Transparenz und Vergleichbarkeit zwischen den verschiedenen Versicherungsunternehmen.

Nachteile des Standardtarifs
Ein Nachteil des Standardtarifs ist, dass die Leistungen im Vergleich zu anderen Tarifen eingeschränkt sind. So sind beispielsweise keine Wahlleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus enthalten. Auch die Höhe der Erstattungen für Arzneimittel oder Heilpraktikerbehandlungen ist begrenzt. Zudem gibt es im Standardtarif keine Möglichkeit, Selbstbehalte oder individuelle Zusatzleistungen zu vereinbaren.

Gestaltungsmöglichkeiten im Standardtarif
Der Standardtarif bietet den Versicherten die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Selbstbeteiligungsstufen zu wählen. Je höher der Selbstbehalt, desto günstiger ist die monatliche Prämie. Zudem können Versicherte im Standardtarif auch eine Beitragsrückerstattung vereinbaren, bei der sie einen Teil ihrer gezahlten Beiträge zurückerhalten, wenn sie keine oder nur geringe Leistungen in Anspruch genommen haben.

Leistungen im Standardtarif
Die Leistungen im Standardtarif sind gesetzlich festgelegt und orientieren sich an denen der gesetzlichen Krankenversicherung. Dazu gehören unter anderem ambulante und stationäre Behandlungen, Arzneimittel, Vorsorgeuntersuchungen und Zahnbehandlungen. Allerdings sind die Erstattungen im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung höher, da der Standardtarif auf dem Niveau der privaten Krankenversicherung liegt.

Siehe auch: Der Standardtarif in der privaten Krankenversicherung

Staffel-Selbstbeteiligung

Bei der Staffel-Selbstbeteiligung handelt es sich um einen Teil der Kosten, die im Schadensfall vom Versicherungsnehmer selbst getragen werden müssen. Anders als bei der üblichen Selbstbeteiligung, bei der ein fester Betrag pro Schadensfall vereinbart wird, steigt die Staffel-Selbstbeteiligung mit der Höhe des Schadens an. Das bedeutet, je höher der Schaden, desto höher ist auch die Selbstbeteiligung, die der Versicherungsnehmer zu tragen hat. Die Höhe der Staffel-Selbstbeteiligung wird dabei im Versicherungsvertrag festgelegt und kann je nach Versicherungsbereich variieren.

In welchen Versicherungsbereichen ist die Staffel-Selbstbeteiligung üblich?
Die Staffel-Selbstbeteiligung findet vor allem in den Bereichen der Sachversicherungen Anwendung, wie beispielsweise bei der Hausratversicherung, der Wohngebäudeversicherung oder der Kfz-Versicherung. Auch in der privaten Krankenversicherung kommt sie häufig zum Einsatz. Hier wird sie als sogenannte "Selbstbeteiligung in Höhe von x Prozent" angegeben, was bedeutet, dass der Versicherungsnehmer einen bestimmten Prozentsatz der Kosten selbst tragen muss.

  1. Kfz-Versicherung
    In der Kfz-Versicherung ist die Staffel-Selbstbeteiligung weit verbreitet. Sie wird vor allem bei Teilkasko- und Vollkaskoversicherungen eingesetzt. Hier kann die Selbstbeteiligung je nach Versicherer und Tarif zwischen 150€ und 1000€ betragen. Sie dient dazu, die Versicherungsprämie zu senken und ist vor allem bei älteren Fahrzeugen eine beliebte Option.
  2. Hausratversicherung
    Auch in der Hausratversicherung findet die Staffel-Selbstbeteiligung Anwendung. Sie kommt vor allem bei Elementarschäden wie Überschwemmungen oder Erdbeben zum Einsatz. Hier kann die Selbstbeteiligung bis zu 10% der Versicherungssumme betragen.
  3. Haftpflichtversicherung
    In der Haftpflichtversicherung ist die Staffel-Selbstbeteiligung weniger verbreitet, kommt aber dennoch in einigen Tarifen vor. Sie wird vor allem bei Schäden durch deliktunfähige Kinder oder bei Gefälligkeitsschäden eingesetzt.
  4. Rechtsschutzversicherung
    Auch in der Rechtsschutzversicherung gibt es Tarife mit Staffel-Selbstbeteiligung. Hier kommt sie vor allem bei Streitigkeiten im Verkehrsrecht zum Einsatz.
  5. Krankenversicherung
    In der privaten Krankenversicherung ist die Staffel-Selbstbeteiligung ebenfalls üblich. Sie kann hier je nach Tarif und Versicherer zwischen 500€ und 5000€ betragen. Sie dient dazu, die Versicherungsprämie zu senken und ist vor allem bei jüngeren und gesunden Versicherten eine beliebte Option.

Warum wird die Staffel-Selbstbeteiligung von Versicherungen angeboten?
Die Staffel-Selbstbeteiligung bietet für Versicherungsunternehmen eine Möglichkeit, das Risiko von hohen Schadenssummen zu begrenzen und somit die Versicherungsprämien niedrig zu halten. Durch die gestaffelte Selbstbeteiligung wird der Versicherungsnehmer dazu angehalten, vorsichtiger zu handeln und kleinere Schäden selbst zu tragen. Dadurch können Versicherungen die Kosten für die Schadensregulierung senken und somit auch die Beiträge für Versicherungsnehmer niedrig halten.

Vor- und Nachteile der Staffel-Selbstbeteiligung
Die Staffel-Selbstbeteiligung bietet sowohl für Versicherungsunternehmen als auch für Versicherungsnehmer Vor- und Nachteile.

  1. Für Versicherungsunternehmen ist sie eine Möglichkeit, die Kosten zu begrenzen und somit die Versicherungsprämien niedrig zu halten.
  2. Für Versicherungsnehmer kann sie jedoch auch zu einer finanziellen Belastung werden, da sie im Schadensfall einen höheren Betrag selbst tragen müssen. Zudem kann es bei der Wahl einer zu hohen Selbstbeteiligung zu einer Unter- oder Überversicherung kommen, was im Schadensfall zu Problemen führen kann.

Zusammenfassung
Die Staffel-Selbstbeteiligung ist ein Kostenanteil, der vom Versicherten im Schadensfall selbst zu tragen ist und mit der Schadenshöhe ansteigt. Sie wird vor allem in der Sach- und privaten Krankenversicherung eingesetzt und variiert je nach Versicherungsbereich. Die Staffel-Selbstbeteiligung kann die Versicherungsprämie senken, birgt jedoch das Risiko höherer Eigenkosten im Schadensfall. Versicherungen nutzen sie, um das Risiko hoher Schadenssummen zu begrenzen und Beiträge niedrig zu halten.

Sportversicherungen

Sportversicherungen sind wichtige Versicherungen für Sportler sowie insbesondere für Sportvereine. Sportversicherungen für Sportvereine sollten nicht mit Unfallversicherungen gleichgesetzt werden, da es in diesem Bereich deutlich mehr zu versichernde Risiken gibt. Sportversicherungen sind in diesem Zusammenhang eine Kombination aus mehreren Versicherungsverträgen, die wiederum einzelnen Rahmenbedingungen unterliegen. Zu den wichtigsten Sportversicherung gehören Haftpflichtversicherungen, Veranstalterhaftpflichtversicherungen, Gruppenunfallversicherungen, Dienstfahrtversicherungen und Reiseversicherungen.

Haftpflichtversicherung
Eine Haftpflichtversicherung schützt den Sportverein vor potenziellen Schadensersatzansprüchen, die durch Personenschäden oder Sachschäden entstehen können. Insbesondere im Sportbereich unterliegen sowohl Vereine als auch Sportler einem hohen Risiko, dass Personen oder Eigentum beschädigt werden könnten. Kollisionen bei Rennen oder Schäden durch Bälle sind bei vielen Sportarten schnell geschehen, weshalb die Haftpflicht zu den wichtigsten Sportversicherungen zählt.

Veranstalterhaftpflichtversicherung
In vielen Sportvereinen werden regelmäßig Veranstaltungen wie Turniere, Wettkämpfe, Rennen oder Feste durchgeführt. Sportveranstaltungen unterliegen ab einer bestimmten Teilnehmeranzahl und weiteren Risiken wie Rennen, Feuerwerke oder Gastronomie nicht der Vereinshaftpflichtversicherung. Ist ein Sportverein Veranstalter eines öffentlichen Events, haftet der Verein für Schäden, die durch eigenes Verschulden während der Veranstaltung entstehen. Bei potenziellen Personenschäden können diese Schäden enorme Kosten verursachen. Eine Veranstaltungshaftpflichtversicherung deckt derartige Personenschäden und Sachschäden für den vereinbarten Zeitraum ab. Alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter und die Teilnehmer an der Veranstaltung können mitversichert werden.

Gruppenunfallversicherung
Die Gruppenunfallversicherung als Bestandteil der Sportversicherung schützt die Mitglieder eines Sportvereines, wenn sie sich im Rahmen der Vereinsaktivitäten verletzen. Eine Gruppenunfallversicherung übernimmt Bergungskosten und leistet Genesungsgeld, Krankenhaus-Tagegeld sowie bei Invalidität oder Todesfall. Auch notwendige kosmetische Operationen können von der Sportversicherung übernommen werden.

Dienstfahrtversicherung
Wenn Sportler zu einem Rennen oder einem Turnier in eine andere Stadt oder sogar ein anderes Land reisen, fahren Vereinsmitglieder oft mit ihren eigenen Fahrzeugen zum Veranstaltungsort. Um die Insassen und auch die Privatfahrzeuge zu schützen, gibt es Dienstfahrtversicherungen als Zusatzbausteine von Sportversicherungen. Integriert in eine Dienstfahrtversicherung ist in der Regel eine Vollkaskoversicherung, Rabattverlust-Versicherung, Verkehrs-Rechtsschutzversicherung, Insassenunfallversicherung und Absicherung von Mietwagenkosten sowie GAP-Deckung für Leasingfahrzeuge integriert.

Reiseversicherung
Bei Reisen zu Turnieren oder Wettkämpfen sollten sich Sportvereine als Reiseorganisatoren durch eine Reiseversicherung absichern. Als Reiseveranstalter gilt nach dem Reisevertragsrecht derjenige, der ein im Vorhinein festgelegtes Programm zu einem bestimmten Preis anbietet. Sportvereine können also Pauschalreiseangebote unterbreiten und sollten diese Reise entsprechend versichern. Derartige Reiseangebote umfassen die eigentliche Reise mit Bahn, Bus, Flugzeug oder Schiff, den Transfer, Unterkunft und Verpflegung, Gruppenleitung und Zusatzangebote. Eine Reiseversicherung sollte für externe Veranstaltungen als Sportversicherung abgeschlossen werden.

Siehe auch: Versicherungen für Sportler und Sportvereine

Sportbootversicherung

Bei Sportbootversicherungen handelt es sich um Versicherungen für Sportboote. Zu den wichtigsten Sportbootversicherungen gehören Bootshaftpflichtversicherungen und Bootskaskoversicherungen. Sportbootversicherungen fallen wie Yachtversicherungen, Segelbootversicherungen und Motorbootversicherungen zu den Bootsversicherungen.

Grundlage der Sportbootversicherung bildet die Bootshaftpflicht sowie die Bootskaskoversicherung, um Bootseigner grundlegend abzusichern. Sportbootversicherungen werden als Komplettpakete angeboten, um individuelle Risiken abzusichern. Hierzu gehört die Absicherung von Haftpflichtansprüchen oder auch Eigenschäden. Versicherungen können jedoch auch einzeln abgeschlossen werden.

Bootshaftpflichtversicherung
Die Boothaftpflichtversicherung schützt versicherte Bootseigner vor unberechtigten Schadensersatzansprüchen Dritter und gleicht berechtigte Ansprüche aus. Als Bestandteil der Sportbootversicherung schützt die Bootshaftpflicht vor Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden, die bei Gebrauch und Nutzung des Sportbootes verursacht werden können. Berechtigte Forderungen werden von der Bootshaftpflichtversicherung übernommen. Werden Ansprüche jedoch als unberechtigt aufgefasst, wehrt die Haftpflichtversicherung diese ab. Je nach Variante und Tarif können zusätzlich eine Trailerversicherung oder eine Skipperhaftpflichtversicherung integriert werden.

Bootskaskoversicherung
Die Bootskaskoversicherung schützt vor Schäden am eigenen Sportboot. Als Bestandteil der Sportbootversicherungen sorgt die Kaskoversicherung für finanzielle Sicherheit beim Totalverlust des Sportbootes, bei Reparaturen oder beim Ersatz. Die Leistungen der Bootskaskoversicherungen sind von den Vertragsbedingungen abhängig. Im Regelfall besteht Schutz bei Schäden durch Hagel, Sturm, Hochwasser, Feuer, Diebstahl, Vandalismus sowie Sinken und Kollision.

Bei dieser Sportbootversicherung sollte auf den Unterschied zwischen Allgefahrendeckung und Einzelgefahrendeckung geachtet werden. Bei Einzelgefahrendeckungen werden alle abgesicherten Risiken im Versicherungsvertrag aufgeführt. In der Allgefahrendeckung stehen Schäden unter Schutz, die nicht von den Tarifbedingungen ausgeschlossen werden.

Zu den weiteren Sportbootversicherungen gehören Insassenunfallversicherungen, Skipperhaftpflichtversicherungen, Trailerversicherungen und Rechtsschutzversicherungen.

Synonyme - Bootshaftpflichtversicherung, Bootskaskoversicherung
Spätschaden

Bei einem Spätschaden handelt es sich um einen Schaden, der einer Versicherungsgesellschaft erstmals in einem nach Eintritt des Schadens folgenden Jahr gemeldet wird. Spätschäden sind Schäden, die zwar vor dem Jahresabschluss verursacht wurden oder aufgetreten sind, aber der Versicherungsgesellschaft vorher noch nicht bekannt waren.

Für den Ausgleich von Spätschäden müssen Versicherungsgesellschaften eine Spätschadenreserve bilden und vorhalten. Bei der Spätschadenreserve handelt es sich um Rückstellungen für Schäden, die schon eingetreten sind, aber der Versicherungsgesellschaft zum Bilanzstichtag noch nicht gemeldet wurden. Bei Bildung der Spätschadenreserve werden also vergangene Schadenereignisse auf der Grundlage der Policenanzahl angenommen bzw. geschätzt. 

Spartentrennung

Bei der Spartentrennung handelt es sich um eine Pflicht für Versicherungsgesellschaften in den Bereichen Lebensversicherungen, Krankenversicherungen, Unfallversicherungen und Schadenversicherungen, rechtlich eigenständige Versicherungsunternehmen zu betreiben.

Abgegrenzt wird nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz zwischen Schaden- und Unfallversicherungen sowie allen Versicherungssparten, die nicht zu den Lebensversicherungen und Krankenversicherungen gehören. Nach der Spartentrennung müssen Versicherungen als Aktiengesellschaft, Körperschaft öffentlichen Rechts oder VVaG firmieren. Eine Spartentrennung führt zur Bildung eines Konzerns, bei dem die Muttergesellschaft als Holding über den eigenständigen Sparten steht.

Aber auch versicherungsintern kann eine Spartentrennung betrieben werden. Danach soll sich jede Versicherungssparte selbst tragen können. Sofern Versicherungsunternehmen dies nicht erreichen können, werden nicht deckende Versicherungen als Einstiegsversicherungen in Kauf genommen.

Sparprämie

Eine Sparprämie bei Banken und Versicherungen ist eine zusätzliche Vergütung oder Belohnung, die Kunden für das regelmäßige Sparen oder Anlegen von Geld erhalten. Sie wird in der Regel in Form von Zinsen, Boni oder anderen Vergünstigungen gewährt und dient als Anreiz für Kunden, ihr Geld bei einer bestimmten Bank oder Versicherung zu sparen oder anzulegen.

Der Begriff "Sparprämie" kann je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben. Im Allgemeinen bezieht er sich jedoch auf eine Prämie, die Kunden für das Sparen oder Anlegen von Geld erhalten, anstatt es auszugeben. Dies kann sowohl für kurzfristige als auch langfristige Sparziele gelten, wie beispielsweise das Ansparen eines Notgroschens, einer Altersvorsorge oder eines größeren Anschaffungswunsches.

Bei Banken kann eine Sparprämie in Form von Zinsen auf ein Spar- oder Tagesgeldkonto gewährt werden. Je höher der Betrag ist, den ein Kunde auf seinem Konto spart, desto höher ist in der Regel auch die Sparprämie in Form von Zinsen. Diese können entweder als fester Zinssatz oder als variabler Zinssatz, der sich an den aktuellen Marktzinsen orientiert, angeboten werden.

Auch bei Versicherungen kann eine Sparprämie eine Rolle spielen. Hierbei handelt es sich jedoch meist um eine Zusatzleistung zu einer Versicherungspolice, die es Kunden ermöglicht, neben dem Versicherungsschutz auch Geld anzusparen. Dies kann beispielsweise bei einer Lebens- oder Rentenversicherung der Fall sein, bei der ein Teil der eingezahlten Beiträge in einen Sparanteil fließt und somit eine Sparprämie darstellt.

Eine Sparprämie kann auch in Form von Bonuszahlungen oder Sachprämien gewährt werden. So bieten manche Banken oder Versicherungen beispielsweise Prämien für Neukunden an, die ein bestimmtes Spar- oder Anlageprodukt abschließen. Diese können in Form von Geldbeträgen, Gutscheinen oder Sachprämien wie beispielsweise elektronischen Geräten oder Reisen ausgezahlt werden.

Die Höhe der Sparprämie kann von Bank zu Bank oder von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich sein und hängt oft von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Laufzeit, dem Anlagebetrag oder den aktuellen Marktzinsen. Auch die Art des Spar- oder Anlageprodukts kann Einfluss auf die Höhe der Sparprämie haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Sparprämie nicht als alleiniges Kriterium bei der Entscheidung für ein Spar- oder Anlageprodukt herangezogen werden sollte. Vielmehr sollte man auch andere Faktoren wie die Sicherheit, die Kosten und die Flexibilität des Produkts berücksichtigen.

Insgesamt kann eine Sparprämie eine attraktive Möglichkeit sein, um Kunden zum Sparen oder Anlegen zu motivieren und sie für ihre finanzielle Vorsorge zu belohnen. Sie sollte jedoch immer im Gesamtkontext betrachtet werden und nicht als alleiniges Entscheidungskriterium dienen.

Sozialversicherungsträger

In Deutschland dient das System der sozialen Sicherheit dem Schutz der Bürger vor finanziellen Risiken wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit und im Alter. Die Sozialversicherungsträger sind dabei zentrale Institutionen mit spezifischen Aufgaben und Leistungen.

  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
    Die GKV sichert die medizinische Versorgung und basiert auf dem Solidaritätsprinzip sowie der Familienversicherung. Sie hebt sich von anderen Trägern durch die Fokussierung auf Gesundheitsversorgung ab. In der GKV sind ca. 73 Millionen Menschen versichert.

  • Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV)
    Die GRV garantiert die finanzielle Sicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung und basiert ebenfalls auf dem Solidaritätsprinzip. Im Unterschied zur GKV liegt der Fokus auf der Alterssicherung, wobei Beiträge der Erwerbstätigen direkt für die Rentenzahlungen verwendet werden (Generationenvertrag).

  • Die gesetzliche Pflegeversicherung (GPV
    Die GPV ist eine Reaktion auf den demografischen Wandel und stellt Leistungen für Pflegebedürftige zur Verfügung, abgestuft nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit. Sie ergänzt die Krankenversicherung und ist auf die spezifischen Bedürfnisse von pflegebedürftigen Personen ausgerichtet.

  • Die gesetzliche Unfallversicherung (GUV)
    Die GUV schützt Personen bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten und legt einen Schwerpunkt auf die Prävention. Sie ist die einzige vollständig von Arbeitgebern finanzierte Säule und konzentriert sich auf Risiken am Arbeitsplatz.

  • Arbeitslosenversicherung
    Die Arbeitslosenversicherung bietet finanzielle Unterstützung und Hilfen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt für Personen, die ihre Arbeit verloren haben. Sie trägt zur sozialen Stabilität bei und ist auf die Risiken des Arbeitsmarktes zugeschnitten.

Jeder Sozialversicherungsträger in Deutschland hat spezifische Aufgaben und bietet ein breites Spektrum an Leistungen, um Bürger in verschiedenen Lebenssituationen zu unterstützen. Das Verständnis dieser Säulen hilft den Menschen in Deutschland, das System der sozialen Sicherheit zu verstehen und zu wissen, welche Unterstützung sie erwarten können.

Sozialversicherungssystem

Das Sozialversicherungssystem ist ein wichtiger Bestandteil des Sozialstaats und hat das Ziel, die Lebensqualität und das Wohlergehen der Bevölkerung zu erhalten und zu verbessern. Es ist ein wichtiges Instrument, um soziale Ungleichheiten zu verringern und die Gesellschaft gerechter zu gestalten.

Die Grundlage des Sozialversicherungssystems bildet das Solidaritätsprinzip, das bedeutet, dass diejenigen, die mehr verdienen, auch höhere Beiträge zahlen, um diejenigen zu unterstützen, die weniger verdienen oder aufgrund von besonderen Lebensumständen auf Hilfe angewiesen sind. Dadurch wird eine Verteilung von Einkommen und Vermögen erreicht, die dazu beiträgt, soziale Ungleichheiten auszugleichen.

Das Sozialversicherungssystem umfasst verschiedene Zweige, die sich auf unterschiedliche Lebensbereiche beziehen. Dazu gehören die Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung, die Rentenversicherung, die Unfallversicherung und die Pflegeversicherung. Jeder Zweig hat seine eigenen Regeln und Leistungen, die auf die jeweiligen Risiken zugeschnitten sind.

Um in den Genuss der Leistungen des Sozialversicherungssystems zu kommen, müssen die Versicherten bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Beitragsjahren oder eine bestimmte Versicherungsdauer. Zudem müssen sie ihre Beiträge regelmäßig zahlen, um ihren Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.

Das Sozialversicherungssystem wird von staatlichen Institutionen, wie beispielsweise den Krankenkassen oder Rentenversicherungsträgern, verwaltet. Diese sind für die Verwaltung der Beiträge und die Auszahlung der Leistungen zuständig. Sie sind auch für die Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Prüfung von Ansprüchen zuständig.

In Deutschland ist das Sozialversicherungssystem gesetzlich geregelt und unterliegt der Aufsicht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Die Beiträge werden je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gezahlt und sind in der Regel einkommensabhängig.

Sozialversicherungsgrößen

Sozialversicherungsgrößen sind bestimmte Kennzahlen und Beträge, die im Rahmen der Sozialversicherung in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Sie dienen als Grundlage für die Berechnung von Beiträgen, Leistungen und Beitragsbemessungsgrenzen in den verschiedenen Zweigen der Sozialversicherung. 

Zu den Sozialversicherungsgrößen gehören:

  • Die Beitragsbemessungsgrenzen
    Sie legen die Höchstgrenzen für die Beiträge zur Sozialversicherung fest. Sie werden jährlich angepasst und richten sich nach der Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter in Deutschland. 

  • Die Versicherungspflichtgrenzen
    Dies sind die Einkommensgrenzen, bis zu denen eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung und der gesetzlichen Rentenversicherung besteht. Wer ein höheres Einkommen hat, kann sich von der Versicherungspflicht befreien lassen und in die private Krankenversicherung wechseln.

  • Die Beitragsätze
    Dies ist der prozentuale Anteil, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils zur Sozialversicherung beitragen. Diese Sätze werden ebenfalls jährlich angepasst.

  • Die Versicherungsbeiträge
    Das sind die tatsächlich zu zahlenden Beträge, die sich aus den Beitragsbemessungsgrenzen und den Beitragsätzen ergeben. Sie werden monatlich vom Bruttoeinkommen abgezogen und an die Sozialversicherungsträger überwiesen.
Sozialversicherungsfreiheit

Die Sozialversicherungsfreiheit bezieht sich auf die Möglichkeit, von der gesetzlichen Sozialversicherungspflicht befreit zu werden. Das bedeutet, dass bestimmte Personengruppen nicht in die Sozialversicherung einzahlen müssen und somit auch keine Leistungen aus der Sozialversicherung erhalten. Die Sozialversicherungsfreiheit ist somit eine Ausnahme von der Regel der Sozialversicherungspflicht.

Es gibt verschiedene Personengruppen, die von der Sozialversicherungsfreiheit profitieren können. Dazu gehören unter anderem:

  • Selbstständige
    Selbstständige können unter bestimmten Voraussetzungen von der Sozialversicherungspflicht befreit werden. Dazu müssen sie beispielsweise nachweisen, dass sie nicht regelmäßig mehr als 450 Euro im Monat verdienen oder dass sie bereits in einer anderen gesetzlichen Sozialversicherung versichert sind.
  • Beamte
    Beamte sind nicht in der gesetzlichen Sozialversicherung versichert, sondern haben eine eigene Beamtenversorgung. Sie sind somit von der Sozialversicherungspflicht befreit.
  • Studenten
    Studenten sind in der Regel über ihre Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert. Sie müssen somit keine eigenen Beiträge zur Krankenversicherung zahlen. Auch in der Rentenversicherung sind Studenten in der Regel nicht versicherungspflichtig.
  • Geringfügig Beschäftigte
    Personen, die in einem Minijob mit einem monatlichen Verdienst von maximal 450 Euro arbeiten, sind von der Sozialversicherungspflicht befreit. Sie zahlen lediglich einen pauschalen Beitrag zur Rentenversicherung.

Vorteile der Sozialversicherungsfreiheit
Die Sozialversicherungsfreiheit bietet den Betroffenen verschiedene Vorteile. Zum einen müssen sie keine Beiträge zur Sozialversicherung zahlen, was ihnen monatlich mehr Geld zur Verfügung stellt. Zum anderen sind sie auch von den damit verbundenen Pflichten befreit, wie beispielsweise der regelmäßigen Abgabe von Beitragsnachweisen oder der Mitteilung von Änderungen an die Sozialversicherungsträger.

Nachteile der Sozialversicherungsfreiheit
Allerdings gibt es auch Nachteile, die mit der Sozialversicherungsfreiheit einhergehen. So sind die Betroffenen beispielsweise nicht abgesichert, falls sie arbeitslos werden oder eine längere Krankheit haben. Auch im Alter können sie keine Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung beziehen.

Sozialversicherung

Die Sozialversicherung stellt eine gesetzliche Pflichtversicherung für den Großteil der Bevölkerung dar, die gegen die soziale Existenzgrundlage betreffende Schäden absichert. Bei der Sozialversicherung gilt das Solidaritätsprinzip. Bei der Sozialversicherung handelt es sich um einen Bestandteil der staatlichen Sozialpolitik. Es werden Risiken des Einkommensausfalls wegen Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Alter, Invalidität, Schwangerschaft, Tod und verminderter Erwerbsfähigkeit abgesichert.

Nach dem Sozialgesetzbuch gehören die gesetzliche Krankenversicherung, Unfallversicherung, Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung zur Sozialversicherung. Die Sozialversicherung ist eine Kombination aus Versicherung, Versorgung und Fürsorge. Das Konzept finanziert sich in Teilen durch Beiträge, leistet Ausgleich nach sozialen Gesichtspunkten und bietet Leistungen zur Rehabilitation an.

Sozialversicherungsträger
Sozialversicherungsträger sind Institutionen, die Leistungen für die soziale Sicherheit anbieten. Zu den Sozialversicherungsträgern gehören Rentenversicherungen, Krankenversicherungen, Pflegeversicherungen und Unfallversicherungen. Es handelt sich bei Sozialversicherungsträgern um selbstständige und vom Staat unabhängige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Sie agieren in Selbstverwaltung, auf die über die in den alle sechs Jahre stattfindenden Sozialwahlen Einfluss genommen werden kann.

Sozialversicherungsgrößen
Bei Sozialversicherungsgrößen handelt es sich um Rechengrößen in der Sozialversicherung. Typische Sozialversicherungsgrößen sind Beitragsbemessungsgrenzen, Versicherungspflichtgrenzen und Bezugsgrößen. Die Sozialversicherungsgrößen werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Form eines Referentenentwurfs vorgelegt. Durch die Verordnung werden jedes Jahr alle maßgeblichen Rechengrößen der Sozialversicherung an die aktuelle Einkommensentwicklung angepasst. Die Sozialversicherungsgrößen haben erst dann Gültigkeit, wenn die Bundesregierung einen Beschluss fasst und dieser durch das Bundesgesetzblatt verkündet wird.

Sozialtarife

Sozialtarife sind spezielle Tarife, die von Unternehmen, Organisationen oder staatlichen Institutionen angeboten werden, um bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu einem vergünstigten Preis anzubieten. Sie dienen in erster Linie dazu, Menschen mit niedrigem Einkommen oder besonderen Bedürfnissen den Zugang zu diesen Produkten oder Dienstleistungen zu ermöglichen.

Allgemeine Bedeutung von Sozialtarifen
Sozialtarife sind ein wichtiges Instrument, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Sie können in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr, bei Energie- und Wasseranbietern, bei Telekommunikationsunternehmen oder auch bei Versicherungen.

Was sind Sozialtarife bei Versicherungen?
Sozialtarife bei Versicherungen sind besondere Tarife, die von Versicherungsunternehmen angeboten werden, um Menschen mit geringem Einkommen oder besonderen Bedürfnissen den Zugang zu Versicherungsschutz zu ermöglichen. Sie dienen als Instrument, um soziale Gerechtigkeit zu fördern und eine Chancengleichheit für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.

Sozialtarife als Teil der sozialen Verantwortung von Versicherungsunternehmen
Versicherungsunternehmen tragen eine soziale Verantwortung und haben die Aufgabe, die Gesellschaft und ihre Mitglieder zu schützen. Dazu gehört auch, dass sie allen Menschen, unabhängig von ihrem Einkommen, die Möglichkeit bieten, sich gegen Risiken abzusichern. Sozialtarife sind ein wichtiger Bestandteil dieser sozialen Verantwortung und tragen zur Erfüllung dieser Aufgabe bei.

Zielgruppen für Sozialtarife
Die Zielgruppen für Sozialtarife sind in erster Linie Menschen mit geringem Einkommen, wie beispielsweise Geringverdiener, Arbeitslose, Rentnerinnen und Rentner mit niedrigen Renten oder Menschen mit Behinderungen. Auch Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Studierende können von Sozialtarifen profitieren. In einigen Fällen können auch Selbstständige, die aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten keine regulären Versicherungstarife bezahlen können, von Sozialtarifen profitieren.

Welche Versicherungen bieten Sozialtarife an?
In der Regel bieten alle Versicherungszweige, wie beispielsweise Krankenversicherungen, Haftpflichtversicherungen, Hausratversicherungen oder Lebensversicherungen, Sozialtarife an. Auch private Krankenversicherungen haben mittlerweile entsprechende Angebote für Menschen mit geringem Einkommen entwickelt.

Voraussetzungen für den Abschluss von Sozialtarifen
Um von den Sozialtarifen profitieren zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. In der Regel müssen die Versicherten nachweisen, dass sie ein geringes Einkommen haben und somit finanziell nicht in der Lage sind, die regulären Versicherungstarife zu bezahlen. Hierfür müssen sie beispielsweise Einkommensnachweise oder Bescheide über staatliche Leistungen vorlegen. Auch eine Bedürftigkeitsprüfung kann in einigen Fällen Teil der Voraussetzungen sein.

Leistungen der Sozialtarife
Die Leistungen der Sozialtarife sind in der Regel ähnlich wie bei den regulären Tarifen. Allerdings sind sie oft etwas eingeschränkter und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst. So können beispielsweise bei Krankenversicherungen bestimmte Zusatzleistungen, wie zahnärztliche Behandlungen oder alternative Heilmethoden, nicht enthalten sein. Auch bei Hausratversicherungen können bestimmte Schadensfälle, wie beispielsweise Elementarschäden, nicht abgedeckt sein.

Vorteile von Sozialtarifen
Der größte Vorteil von Sozialtarifen ist, dass sie Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu Versicherungsschutz ermöglichen. Somit können auch sie sich gegen Risiken absichern und im Schadensfall finanziell abgesichert sein. Zudem sind die Beiträge für Sozialtarife in der Regel günstiger als bei regulären Tarifen, da sie an die finanzielle Situation der Versicherten angepasst sind. Auch die Bedingungen für den Abschluss sind oft weniger streng, was den Zugang zu Versicherungsschutz erleichtert.

 

Sonderwagnisse

Bei Sonderwagnissen handelt es sich um anomale, erhöhte oder besondere Risiken, die in den standardisierten Versicherungsdeckungen und Risikobeschreibungen nicht enthalten sind. In der PKV Privaten Krankenversicherung oder in der Lebensversicherung werden anomale oder erhöhte Risiken als Sonderwagnisse nur unter Deckungsbegrenzung, Prämienzuschlag oder anderen erschwerten Bedingungen versichert. Im Bereich der Sachversicherungen gelten spezielle Risiken als Sonderwagnisse, sodass Prämienhöhen und Haftungsumfänge individuell beurteilt werden müssen.

Von der Speicherung von Sonderwagnissen in Dateien bei Versicherungsgesellschaften ist ebenfalls häufig die Rede. Viele Menschen befürchten, durch eine Eintragung ihrer Daten in einer Sonderwagnisdatei eine Ablehnung einer Versicherungsgesellschaft zu erhalten, wenn sie sich neu versichern möchten. Die Sonderwagnisdatei wird HIS, UNIWAGNIS-System oder Wagnisdatei genannt. Das HIS Hinweis- und Informationssystem gibt es seit 1993 und wurde aus einer ursprünglich für den Kfz-Bereich gültigen Warndatei entwickelt. Sonderwagnisdateien sollen der Risikoprüfung dienen, Versicherungsbetrug verhindern und Missbrauch reduzieren.

Eingebunden in Sonderwagnisdateien ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Dateien werden in den Bereichen Kfz, Unfall, Rechtsschutz, Sachversicherungen, Lebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Pflegerente, Transportversicherungen, Reiserücktrittversicherungen, Reisegepäckversicherungen und Haftpflichtversicherungen geführt.

Sonderkündigungsrecht

In nahezu allen langfristigen Verträgen werden Sonderkündigungsrechte eingeräumt, falls beispielsweise Beiträge oder Zahlungen teurer werden oder etwas geschieht, was den Vertrag überflüssig macht. Sonderkündigungsrechte gibt es bei Strom- und Gasverträgen, Mietverträgen und Versicherungsverträgen.

Durch das Sonderkündigungsrecht ist es möglich, einen Vertrag vor Ende der Laufzeit zu beenden. Dabei wird ein Sonderkündigungsrecht regelmäßig in Verträgen gewährt, die mit festen Laufzeiten und ordentlichen Kündigungsfristen geschlossen wurden. Im Gegensatz zur normalen Kündigung gelten für das Sonderkündigungsrecht zwei Voraussetzungen: eine einseitige Vertragsänderung oder ein besonderes Ereignis. Zu diesen Ereignissen zählen beispielsweise ernsthafte Erkrankungen oder Unfälle. Einseitige Änderungen des Vertragsverhältnisses sind in der Höhe Preis- oder Prämienerhöhungen, Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder Erhöhungen des Selbstbehalts.

Wird bei einer Versicherung der Beitrag oder der Selbstbehalt durch die Versicherung erhöht, obwohl sich am Umfang des Versicherungsschutzes sonst nichts geändert hat, kann das Sonderkündigungsrecht greifen. Auch hier sollte eine Kündigungsfrist von vier Wochen beachtet werden. Gleiches gilt auch bei Leistungskürzungen einer Versicherung. Durch das Sonderkündigungsrecht ist es also auch bei Kfz-Versicherungen ohne Einhaltung der Wechselphase zum Herbst möglich, einen Vertrag zu beenden, sofern Beiträge ohne Versicherungsveränderungen steigen.

Sonderkündigungsrechte gibt es insbesondere im Bereich der Kfz-Versicherungen, GKV gesetzlichen Krankenversicherungen und PKV Privaten Krankenversicherungen.

Solvency I und II

Versicherungsgesellschaften sind ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft und vom Kapitalmarkt. Sich gegen verschiedene Risiken absichern zu können, gehört sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen zu den existenziellen Grundlagen. Hierzu gehören Versicherungen gegen Unfall, Krankheit, Tod sowie gegen Unwetter, Sturm, Brand, Ernteausfälle oder Sachschäden. In allen Fällen und noch viel mehr Beispielen erfüllen Versicherungen sowie Rückversicherungen eine wichtige Funktion.

Unter Solvency I wurden regulierende und kontrollierende Vorschriften und Regelungen für Versicherungsunternehmen etabliert. Die ersten Solvency I Richtlinien wurden bereits 1973 erlassen. In der Folge wurden viele weitere Regelungen umgesetzt, sodass Solvency I am 01. Januar 2016 durch das Richtlinienwerk Solvency II abgelöst wurde.

Solvency II beinhaltet eine Zusammenfassung verschiedener Gesetze und Richtlinien für Versicherungsgesellschaften. Diese betreffen Koordinierungs- und Verwaltungsvorschriften, Beaufsichtigung, Sanierung oder Liquidation. Die Umgestaltung von Solvency I zu Solvency II wurde u.a. aus der Erkenntnis notwendig, dass die Kapitalanforderungen an Versicherungsunternehmen häufig nicht dem vorhandenen Risiko entsprachen. Die Berechnung von Risiken und des dafür notwendigen Kapitals wurde in Solvency II als zentrales Element definiert.

Für einige kleine Versicherungsgesellschaften hat Solvency I noch immer Gültigkeit.  

Solvabilität

Solvabilität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, seine finanziellen Verpflichtungen langfristig zu erfüllen. Es ist ein Maß für die finanzielle Stabilität und Sicherheit eines Unternehmens und gibt Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen und seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen.

Der Solvabilitätsbedarf ist der Betrag an Eigenkapital, den ein Unternehmen benötigt, um seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Er wird in der Regel als Prozentsatz des Gesamtkapitals oder als absoluter Betrag angegeben und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des Unternehmens, seiner Branche und seiner Größe.

Der Solvabilitätsdeckungsgrad ist ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens und gibt an, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen. Er wird berechnet, indem das Eigenkapital eines Unternehmens durch seine Verbindlichkeiten dividiert wird. Ein höherer Solvabilitätsdeckungsgrad deutet auf eine bessere finanzielle Situation hin, da das Unternehmen über ausreichend Eigenkapital verfügt, um seine Schulden zu begleichen.

Das Solvabilitätskapital ist das Eigenkapital eines Unternehmens, das speziell für die Erfüllung seiner finanziellen Verpflichtungen reserviert ist. Es dient als Sicherheitspuffer und stellt sicher, dass das Unternehmen in der Lage ist, unvorhergesehene finanzielle Belastungen zu bewältigen. Das Solvabilitätskapital kann aus verschiedenen Quellen stammen, wie zum Beispiel aus Gewinnen, Eigenkapitalzuschüssen oder Rücklagen.

Insgesamt ist die Solvabilität ein wichtiger Aspekt der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens und wird von Investoren, Gläubigern und anderen Stakeholdern genau beobachtet. Ein ausreichendes Maß an Solvabilität ist für ein Unternehmen von großer Bedeutung, um das Vertrauen seiner Geschäftspartner zu gewinnen und langfristig erfolgreich zu sein. Daher ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Solvabilität regelmäßig zu überwachen und sicherzustellen, dass sie über ausreichendes Eigenkapital und finanzielle Ressourcen verfügen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen.

Synonyme - Solvabilitätsbedarf,Solvabilitätsdeckungsgrad,Solvabilitätskapital
Solidaritätsprinzip

Beim Solidaritätsprinzip handelt es sich um das zentrale Funktionsprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung. Danach enthält das Solidaritätsprinzip den Grundsatz, dass die Gesunden den Kranken helfen. Dies bedeutet, dass alle Versicherungsnehmer die gleiche Versorgung erhalten sollen. Dies unabhängig von Alter, Geschlecht oder Krankheitsrisiken, was auch bei der Beitragsberechnung unberücksichtigt bleibt. Beitragsfrei können unter bestimmten Voraussetzungen deshalb auch Familienangehörige versichert werden.

Nach dem Solidaritätsprinzip erhalten alle Versicherungsnehmer den gleichen Zugang zu Leistungen; unabhängig von der Höhe ihrer Beitragszahlung. Als wesentliches Merkmal der Sozialversicherung besagt das Solidaritätsprinzip, dass sich Leistungsansprüche nach Bedürftigkeit und Bedarf richten – und nicht nach persönlichen Risiken. Die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung werden also nicht vom Risiko abhängig gemacht, sondern bis zur Obergrenze vom Einkommen. Dadurch sichert die Solidarität von Gesunden und Besserverdienenden die Finanzierung medizinischer Leistungen und Gleichbehandlung von finanziell schlechter gestellten Versicherungsnehmern. Aus diesem Grund gilt auch das Pflichtversicherungsprinzip.

In der PKV privaten Krankenversicherung gilt hingegen das Äquivalenzprinzip, wonach die Beitragshöhe vom gewünschten Leistungsniveau und dem persönlichen Risiko abhängt.

Sofortrente

Bei der Sofortrente handelt es sich um eine Form der privaten Rentenversicherung. Bei einer Rente gegen Einmalbeitrag zahlen Versicherungsnehmer eine größere Summe ein und erhalten dafür später eine lebenslange Monatsrente. Bei der Sofortrente fließt diese Rente sofort. Soll die Rente später ausgezahlt werden, wird von einer Rentenversicherung mit Aufschubzeit oder aufgeschobenen Rentenversicherung gesprochen.

Versicherungsnehmer erhalten bei der Sofortrente unmittelbar nach Vertragsabschluss eine monatliche Rente ausgezahlt. Versicherungsgesellschaften garantieren dabei eine lebenslange Mindestrente bis zum Tod. Zur garantierten Rente kommen dann noch Überschüsse, die durch die Versicherungsgesellschaft erwirtschaftet werden. Diese zahlt die Gesellschaft als Überschussbeteiligung aus. Die Sofortrente kann also durchaus höher sein als die vereinbarte Mindestrente.

Eine Sofortrente ist sinnvoll, wenn beispielsweise durch eine Erbschaft oder Lebensversicherung eine höhere Geldsumme zur Verfügung steht, die zur Aufbesserung der gesetzlichen Rentenansprüche in eine Rentenversicherung investiert werden soll. Je nach Tarif ist es durch eine Beitragsrückgewähr auch möglich, durch die Sofortrente Angehörige abzusichern.

Die Sofortrentenversicherung wird steuerlich nicht gefördert. Die monatliche Sofortrente wird nach dem Ertragsanteil versteuert.

Sofortleistung

Sofortleistungen bei Unfallversicherungen sind Leistungen, die im Falle eines Unfalls sofort und ohne lange Wartezeiten ausgezahlt werden. Sie dienen dazu, die finanziellen Folgen eines Unfalls abzufedern und dem Versicherten eine schnelle Unterstützung zu bieten. Zu den Sofortleistungen gehören in der Regel die Zahlung eines Krankenhaustagegeldes, die Übernahme von Behandlungskosten sowie eine Invaliditätsleistung. Das Krankenhaustagegeld wird gezahlt, wenn der Versicherte aufgrund des Unfalls im Krankenhaus behandelt werden muss. Es soll die entstehenden Zusatzkosten wie beispielsweise für Verpflegung oder Unterbringung abdecken.

Die Übernahme von Behandlungskosten umfasst in der Regel die Kosten für ärztliche Behandlungen, Medikamente, Heil- und Hilfsmittel sowie Rehabilitation. Diese Leistungen werden direkt an den Versicherten oder an die behandelnden Ärzte oder Einrichtungen gezahlt, um eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung zu gewährleisten.

Die Invaliditätsleistung ist eine der wichtigsten Sofortleistungen bei Unfallversicherungen. Sie wird gezahlt, wenn der Versicherte aufgrund des Unfalls dauerhaft körperlich oder geistig beeinträchtigt ist. Die Höhe der Leistung richtet sich nach dem Grad der Invalidität und wird in der Regel als Einmalzahlung ausgezahlt. Sie soll dem Versicherten dabei helfen, die finanziellen Einbußen aufgrund der dauerhaften Beeinträchtigung auszugleichen.

Darüber hinaus bieten einige Versicherungen auch Sofortleistungen wie beispielsweise ein Genesungsgeld, eine Haushaltshilfe oder eine Kinderbetreuung an. Diese Leistungen sollen dem Versicherten dabei helfen, den Alltag nach einem Unfall wieder zu bewältigen und ihm eine schnelle Genesung ermöglichen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Leistungen und Bedingungen von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich sein können. Daher ist es ratsam, sich vor Abschluss einer Unfallversicherung genau über die enthaltenen Sofortleistungen zu informieren und gegebenenfalls individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu berücksichtigen.

Smart Repair

Smart Repair ist ein Begriff aus dem Bereich der Reparaturen; insbesondere der Fahrzeugreparaturen. Smart Repair bedeutet, einen Schaden mit möglichst wenig Aufwand und möglichst geringen Reparaturkosten zu beseitigen. Smart Repair wird beispielsweise bei der Beseitigung von Kratzern, Dellen oder Schrammen im Lack verwendet, damit keine Teile komplett ausgetauscht werden müssen.

Das Ziel der Smart Repair Methode ist ein „smartes“ bzw. schlaues Vorgehen bei einer Reparatur, damit möglichst wenig Aufwand durchgeführt werden muss und nur geringe Kosten entstehen. Deshalb wird gezielt und punktgenau repariert, weshalb auch der Begriff „Spot Repair“ genutzt wird. Ob Smart Repair bei einem Schaden möglich ist, entscheidet die Werkstatt, da auch Sicherheitsaspekte und Gewährleistungsansprüche berücksichtigt werden müssen. Nach der Begutachtung des jeweiligen Schadens kann ein Kostenvoranschlag erstellt werden.

Zu den Vorteilen von Smart Repair gehören neben den niedrigen Kosten der geringe Materialverbrauch und die schnelle Reparaturzeit. Das Fahrzeug muss nur kurz in die Werkstatt. Auf der anderen Seite kann Smart Repair nur bei kleineren Schäden helfen.

Sicherungsvermögen

Das Sicherungsvermögen stellt im Versicherungswesen den Teil des Vermögens einer Versicherungsgesellschaft dar, das der Deckung von Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Rechnungsabgrenzungsposten dient. Durch das Sicherungsvermögen werden bei einer Insolvenz die Ansprüche der Versicherungsnehmer abgesichert. Deshalb gelten für das Sicherungsvermögen strenge Vorschriften, die dauerhaft ausreichend Vermögenswerte sicherstellen sollen.

Die Höhe des Sicherungsvermögens muss in der Summe den Beitragsüberträgen, Deckungsrückstellungen, laufenden Rückstellungen, festgelegten Beitragsrückerstattungen, Verbindlichkeiten und erstattungspflichtigen Prämieneingängen entsprechen. Ist das Sicherungsvermögen geringer als die benötigte Summe, muss der Unternehmensvorstand Fehlbeträge unverzüglich ausgleichen. Es muss dem Sicherungsvermögen deshalb laufend ein Teil der Beiträge zugeführt werden, um der Summe aller Positionen entsprechen zu können. Das Sicherungsvermögen wird gesondert von anderen Vermögenswerten verwaltet. Es handelt sich dabei um ein Sondervermögen, das dem Zugriff potenzieller Gläubiger entzogen wird.

Das Sicherungsvermögen einer Versicherungsgesellschaft ist für Versicherungsnehmer von Bedeutung, da potenzielle Ansprüche im Falle einer Insolvenz daraus befriedigt werden. Um zu gewährleisten, dass alle Ansprüche erfüllt werden, wird das Sicherungsvermögen treuhänderisch überwacht. Der Treuhänder muss allen Entnahmen und Verfügungen aus dem Sicherungsvermögen zustimmen. Entnahmen aus dem Sicherungsvermögen dürfen nur zur Erfüllung von Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen oder aber bei Geschäftsplan-Änderungen vorgenommen werden.

Sicherungsklasse

Bei der Sicherungsklasse handelt es sich um einen Begriff aus dem Bereich der gewerblichen Inhaltsversicherung. Bei einigen Versicherungen wird für ein Risiko wie etwa Einbruchdiebstahl eine Sicherungsklasse festgelegt. Die Unterteilung in verschiedene Sicherungsklassen wird aufgrund der Schadenerfahrungen der Versicherungsgesellschaften durchgeführt.

Bei gewerblichen Versicherungen hat die Betriebsart einen Einfluss auf die Einstufung in eine Sicherungsklasse. Abhängig vom Gewerbe und der betrieblichen Tätigkeit wird das Risiko von Raub oder Einbruchdiebstahl höher oder eben geringer eingeschätzt. So haben Einzelhandelsgeschäfte mit einem Sortiment aus Tabakwaren und Alkohol ein höheres Risiko für Einbruchdiebstahl als beispielsweise ein Blumenladen, obwohl beide Gewerbe dem Einzelhandel zugeordnet werden. Dies ist auf die Erfahrungen zurückzuführen, dass beim vorerwähnten Beispiel Tabak und Alkohol eher gestohlen wird als ein Blumenstrauß.

Unternehmen mit einer hohen Sicherungsklasse müssen mechanische Sicherungen zur Reduzierung von Risiken durchführen. In der Regel bedeutet dies, dass zusätzliche Alarmtechnik installiert werden muss. Diese Sicherungsmaßnahmen werden in der Sicherungsvereinbarung festgelegt, die Bestandteil des Versicherungsvertrages ist. Über die jeweiligen Sicherungsklassen kann man sich direkt bei der Versicherungsgesellschaft informieren.

Sicherungsbedarf

Sicherungsbedarf bei Lebensversicherungen bezieht sich auf die Notwendigkeit, finanzielle Mittel zu reservieren, um zukünftige Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern erfüllen zu können. Dieser Sicherungsbedarf entsteht insbesondere bei Lebensversicherungen, bei denen Ausschüttungen aus dem bilanziellen Gewinn begrenzt werden.

Um den Sicherungsbedarf zu verstehen, ist es wichtig, zunächst die Funktionsweise von Lebensversicherungen zu betrachten. Diese Versicherungsform basiert auf dem Prinzip der Risikogemeinschaft, bei der eine Vielzahl von Versicherungsnehmern gemeinsam für die finanziellen Risiken des Einzelnen aufkommt. Die Versicherungsprämien, die von den Versicherungsnehmern gezahlt werden, fließen in einen gemeinsamen Pool, aus dem im Falle eines Versicherungsfalls die Leistungen an die Betroffenen erbracht werden. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass dieser Pool ausreichend gefüllt ist, um die zukünftigen Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern erfüllen zu können.

In der Bilanz einer Lebensversicherungsgesellschaft werden die eingezahlten Prämien als Einnahmen verbucht und die zukünftigen Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern als Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der bilanzielle Gewinn einer Lebensversicherungsgesellschaft ergibt sich aus der Differenz zwischen den Einnahmen und den Verbindlichkeiten. Dieser Gewinn kann in der Regel nicht vollständig ausgeschüttet werden, da ein Teil davon für die Erfüllung der zukünftigen Verpflichtungen zurückgehalten werden muss. Dieser Teil wird als Sicherungsbedarf bezeichnet.

Der Sicherungsbedarf dient somit als finanzielle Reserve, um unvorhergesehene Ereignisse oder Schwankungen in der Kapitalanlage ausgleichen zu können. Diese Reserve ist von großer Bedeutung, da Lebensversicherungen in der Regel langfristige Verträge sind und die Versicherungsgesellschaften über einen längeren Zeitraum hinweg für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen sorgen müssen. Eine unzureichende Reserve kann daher zu finanziellen Engpässen führen und im schlimmsten Fall sogar die Insolvenz einer Versicherungsgesellschaft zur Folge haben.

Um sicherzustellen, dass der Sicherungsbedarf ausreichend ist, unterliegen Lebensversicherungsgesellschaften strengen gesetzlichen Vorgaben und Aufsichtsmaßnahmen. Diese umfassen unter anderem die regelmäßige Überprüfung der Finanzlage und der Kapitalanlagen sowie die Einhaltung bestimmter Mindestkapitalanforderungen. Auch die Höhe des Sicherungsbedarfs wird von den Aufsichtsbehörden festgelegt und kann je nach wirtschaftlicher Lage und Risikoprofil der Versicherungsgesellschaft variieren.

Sicherheitszuschlag

Der Risikozuschlag, auch bekannt als Sicherheitszuschlag, ist ein zusätzlicher Betrag, der von Versicherungsunternehmen auf den Versicherungsbeitrag erhoben wird. Er dient als Ausgleich für das erhöhte Risiko, das mit der Versicherung einer bestimmten Person oder Sache verbunden ist. Um den Risikozuschlag zu verstehen, ist es wichtig, den Begriff "Risiko" im Kontext von Versicherungen zu betrachten. In der Versicherungsbranche bezieht sich Risiko auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein Versicherungsfall eintritt. Je höher das Risiko, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Versicherer eine Schadenszahlung leisten muss.

Ein Beispiel für einen Risikozuschlag wäre eine Autoversicherung für einen Fahranfänger:
Da Fahranfänger aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung ein höheres Unfallrisiko haben, wird der Versicherer einen Risikozuschlag auf den Versicherungsbeitrag erheben. Dieser zusätzliche Betrag soll das erhöhte Risiko ausgleichen und sicherstellen, dass der Versicherer im Falle eines Unfalls ausreichend finanziell abgesichert ist.

Der Risikozuschlag kann auch bei anderen Arten von Versicherungen wie Lebensversicherungen, Krankenversicherungen oder Haftpflichtversicherungen erhoben werden. In der Regel wird er aufgrund bestimmter Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Beruf oder Wohnort des Versicherungsnehmers berechnet. Je höher das Risiko, desto höher fällt auch der Risikozuschlag aus.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Risikozuschlag nicht mit der Selbstbeteiligung zu verwechseln ist. Die Selbstbeteiligung ist der Betrag, den der Versicherungsnehmer im Falle eines Schadens aus eigener Tasche zahlen muss, während der Risikozuschlag bereits in den Versicherungsbeitrag eingerechnet ist.

Der Risikozuschlag dient also dazu, das erhöhte Risiko eines Versicherungsfalles auszugleichen und sicherzustellen, dass der Versicherer genügend finanzielle Mittel hat, um im Schadensfall zu zahlen. Es ist daher wichtig, dass Versicherungsunternehmen den Risikozuschlag korrekt berechnen, um eine ausreichende Absicherung für alle Versicherten zu gewährleisten. Insgesamt kann der Risikozuschlag als eine Art "Sicherheitsnetz" betrachtet werden, das Versicherungsunternehmen nutzen, um sich vor möglichen Verlusten zu schützen. Durch die Erhebung dieses Zuschlags können sie das Risiko besser kalkulieren und somit auch langfristig stabile Beiträge für alle Versicherten gewährleisten.

Synonyme - Risikozuschlag
Serienschadenklausel

Die Serienschadenklausel ist eine Bestimmung in Versicherungsverträgen, die den Versicherer vor übermäßigen finanziellen Belastungen schützt, die durch eine Häufung von Schäden entstehen können. Sie besagt, dass bei einer bestimmten Anzahl von Schäden innerhalb eines festgelegten Zeitraums nur ein Schadenfall anerkannt wird und somit nur einmalig Entschädigung gezahlt wird.

Ein Beispiel für die Anwendung der Serienschadenklausel wäre ein Versicherungsvertrag für ein Auto, der eine Serienschadenklausel von 3 Schäden innerhalb von 6 Monaten beinhaltet. Angenommen, der Versicherungsnehmer hat innerhalb dieses Zeitraums 5 Unfälle mit seinem Fahrzeug, bei denen jedes Mal ein Schaden von 5000 Euro entsteht. Ohne die Serienschadenklausel müsste der Versicherer insgesamt 25.000 Euro an den Versicherungsnehmer auszahlen. Mit der Klausel wird jedoch nur der erste Schadenfall anerkannt und somit nur 5000 Euro ausgezahlt.

Die Serienschadenklausel dient also dazu, den Versicherer vor unverhältnismäßig hohen Kosten zu schützen, die durch eine Häufung von Schäden entstehen können. Sie ist jedoch auch im Interesse des Versicherungsnehmers, da sie dazu beiträgt, die Beiträge stabil zu halten und somit eine langfristige Versicherungsfähigkeit zu gewährleisten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Ausgestaltung der Serienschadenklausel von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich sein kann. So kann beispielsweise die Anzahl der Schäden, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums auftreten dürfen, variieren oder es können zusätzliche Bedingungen wie die Schadenhöhe oder die Art des Schadens festgelegt werden.
Zudem ist die Serienschadenklausel nicht in allen Versicherungsverträgen enthalten. Sie kommt vor allem bei Sachversicherungen wie der Kfz-Versicherung oder der Hausratversicherung zum Einsatz, bei denen die Gefahr von mehreren Schäden innerhalb kurzer Zeit besonders hoch ist. In anderen Versicherungsbereichen wie der Krankenversicherung oder der Lebensversicherung ist sie hingegen nicht üblich.

Sengschaden

Bei einem Sengschaden oder Schmorschaden handelt es sich um einen Schaden, der durch Hitze entstanden ist. Sengen bedeutet vor diesem Hintergrund, dass kein Brand oder direktes Feuer für den Schaden verantwortlich ist. Verursacher von Sengschäden sind oft glühende Kohlestücke, elektrische Geräte oder Zigarettenglut.

Ein Sengschaden wird durch Hitze verursacht und begrenzt sich auf eine eher kleine Fläche, da es keine Ausbreitung wie bei einem Brand gibt. Durch das Sengen werden Gegenstände in der Regel nur oberflächlich beschädigt, was naturgemäß vom Untergrund abhängt.

Schmorschäden und Sengschäden sind nicht automatisch von einer Hausratversicherung oder Gebäudeversicherung umfasst, sofern keine Deckungserweiterung vereinbart wurde. Hier sollte geprüft werden, ob Schäden durch Sengen mitversichert sind. Sengschäden können aber auch Folge von einer versicherten Gefahr auftreten, beispielsweise aus einer Explosion oder einem Feuer und deshalb als Folgeschaden über die Versicherung abgesichert sein.

 

Selbstversicherung

Bei der Selbstversicherung handelt es sich um den vollständigen oder teilweisen Verzicht von einem Risikoträger auf die Risikoübertragung seiner versicherbaren Risiken an Versicherungsgesellschaften, weil selbst die Möglichkeit eines Ausgleichs besteht.

Eine Selbstversicherung kann intern durch eine getrennte Unternehmensabteilung oder durch ein separates und nur für den Zweck der Selbstversicherung gegründetes Unternehmen organisiert werden. Eine externe Selbstversicherung ist auch aus rechtlicher Sicht eine Versicherungsgesellschaft. Beispiele für externe Selbstversicherungen sind Pensionskassen oder Unterstützungskassen.