Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

Hinweis:
Bei der hier hinterlegten Grafik handelt es sich um einen sogenannten "Affiliate-Banner". Verwenden Sie nun diesen Link/Banner und schließen dann z. B. einen Vertrag ab oder führen einen Kauf durch, so erhalten wir eine Provision vom Anbieter. Für Sie entstehen keine Nachteile beim Kauf, Vertrag oder Preis.

 

BegriffDefinition
Morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich

Der Morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) ist ein Instrument im deutschen Gesundheitswesen, das dazu dient, die finanzielle Belastung der Krankenkassen durch unterschiedlich kranke Versicherte auszugleichen. Er wurde im Jahr 2009 im Rahmen der Gesundheitsreform eingeführt und ist seitdem ein zentraler Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems.

Wie funktioniert der Morbi-RSA?
Der Morbi-RSA basiert auf dem Prinzip der Solidarität, das heißt, dass alle Krankenkassen gemeinsam für die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten aufkommen. Dabei wird berücksichtigt, dass manche Versicherte aufgrund von Vorerkrankungen oder bestimmten Risikofaktoren höhere Gesundheitskosten verursachen als andere. Der Morbi-RSA stellt sicher, dass die Krankenkassen mit einem höheren Anteil an kranken Versicherten auch mehr finanzielle Mittel erhalten, um diese Versorgung zu gewährleisten.

Welche Faktoren werden beim Morbi-RSA berücksichtigt?
Um die finanzielle Belastung der Krankenkassen gerecht zu verteilen, werden beim Morbi-RSA verschiedene Faktoren berücksichtigt.Dazu gehören unter anderem das Alter der Versicherten, ihr Geschlecht, ihr Wohnort, aber vor allem auch ihre individuelle Krankheitslast. Diese wird anhand von Diagnosen und Behandlungen ermittelt und fließt in die Berechnung des Morbi-RSA ein. Dabei werden auch bestimmte Krankheiten, die mit höheren Gesundheitskosten verbunden sind, stärker gewichtet, um eine gerechte Verteilung der finanziellen Mittel zu gewährleisten.

Welche Ziele verfolgt der Morbi-RSA?
Der Morbi-RSA hat mehrere Ziele, die dazu beitragen sollen, die Qualität und Effizienz im Gesundheitssystem zu verbessern.

  1. Zum einen soll er sicherstellen, dass alle Versicherten, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand, eine angemessene Gesundheitsversorgung erhalten.
  2. Zum anderen soll er Anreize für die Krankenkassen schaffen, sich um eine effiziente und qualitativ hochwertige Versorgung ihrer Versicherten zu bemühen.
  3. Zudem soll der Morbi-RSA dazu beitragen, Ungleichheiten im Gesundheitssystem auszugleichen und eine solidarische Finanzierung zu gewährleisten.

Welche Auswirkungen hat der Morbi-RSA auf die Krankenkassen?
Der Morbi-RSA hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Krankenkassen.

  1. Einerseits erhalten Krankenkassen mit einem höheren Anteil an kranken Versicherten mehr finanzielle Mittel, um die höheren Gesundheitskosten zu decken.
  2. Andererseits kann es für Krankenkassen mit einem geringeren Anteil an kranken Versicherten schwieriger werden, ihre finanzielle Situation auszugleichen.
  3. Zudem kann der Morbi-RSA auch zu einem Wettbewerb zwischen den Krankenkassen führen, da diese bestrebt sind, möglichst gesunde Versicherte zu gewinnen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern.

Wie wird der Morbi-RSA finanziert?
Die Finanzierung des Morbi-RSA erfolgt über die Beiträge der Versicherten. Dabei zahlen alle Krankenkassen einen einheitlichen Beitragssatz, der dann entsprechend der Versichertenstruktur und der individuellen Krankheitslast der Versicherten angepasst wird. Zudem gibt es einen Ausgleichsfonds, in den die Krankenkassen mit einem geringeren Anteil an kranken Versicherten einzahlen, um die finanziellen Mittel für die Krankenkassen mit einem höheren Anteil an kranken Versicherten zu erhöhen.

Welche Kritikpunkte gibt es am Morbi-RSA?
Trotz seiner positiven Ziele und Auswirkungen gibt es auch Kritik am Morbi-RSA.

  1. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist, dass der Morbi-RSA nicht alle Faktoren berücksichtigt, die Einfluss auf die Gesundheitskosten haben, wie zum Beispiel das Einkommen oder der Lebensstil der Versicherten.
  2. Zudem wird bemängelt, dass der Morbi-RSA zu einem Ungleichgewicht zwischen den Krankenkassen führen kann, da einige Krankenkassen aufgrund ihrer Versichertenstruktur benachteiligt werden.
  3. Auch die Komplexität des Systems und die hohen Verwaltungskosten werden oft kritisiert.

Zusammenfassung
Der Morbi-RSA ist ein seit 2009 etabliertes System im deutschen Gesundheitswesen, das für einen finanziellen Ausgleich zwischen Krankenkassen sorgt, je nachdem wie gesundheitlich vorbelastet ihre Versicherten sind. Er basiert auf Solidarität und berücksichtigt Faktoren wie Alter, Geschlecht, Wohnort und insbesondere die Krankheitslast der Versicherten. Ziel ist es, eine angemessene Versorgung für alle zu sichern, Effizienz zu fördern und eine solidarische Finanzierung zu gewährleisten. Finanziert wird der Morbi-RSA durch Beiträge der Versicherten und einen Ausgleichsfonds. Trotz seiner Vorteile wird Kritik geäußert, insbesondere wegen der Nichtberücksichtigung aller kostenbeeinflussenden Faktoren und der Komplexität des Systems.

Synonyme: Morbi-RSA