Begriff | Definition |
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Moral Hazard | Der Begriff des Moral Hazard kann sinngemäß mit "moralischem Risiko" übersetzt werden. Moral Hazard stammt aus der Gesundheitsökonomie und Public Choice-Theorie. Moral Hazard hat seinen Ursprung in den Feuerversicherungen der USA. Dort bezieht sich der Begriff auf fahrlässiges Verhalten oder Brandstiftung durch Versicherungsnehmer. Demnach beschreibt Moral Hazard das Verhaltensmuster, durch das Rationalität einzelner zu kollektiven Irrationalitäten führt. Nach dem deutschen Gesundheitsökonom Philipp Herder-Dorneich kann auch von einer "Rationalitätenfalle" gesprochen werden. In der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt die Gewährung von Leistungen unabhängig von der Höhe der einzuzahlenden Beiträge. Dadurch könnte vor dem Hintergrund des Moral Hazard ein Anreiz entstehen, so viele Leistungen der Krankenversicherung wie möglich in Anspruch zu nehmen, um sich einen Vorteil gegenüber anderen Versicherten zu verschaffen. Dadurch müssten andere Versicherte sogar trotz sparsamer und bescheidener Inanspruchnahme von Leistungen befürchten, dass sie wegen der Anspruchsmentalität anderer mit Nachteilen wie etwa höheren Beiträgen zu rechnen haben. Das Moral Hazard Phänomen ließe sich jedoch durch Zuzahlungen und andere Regelung in den Griff bekommen. Belege und Nachweise der Moral Hazard These, wonach die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen ein solch erstrebenswertes Vergnügen sei, gibt es bislang nicht. Eher wird von einem Vorurteil ausgegangen.
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Synonyme:
moralisches Risiko |