Fachbegriffe-Versicherungen

FAQ

Eine persönliche Beratung zu Versicherungen und deren Vermittlung kann in den Regionen Dessau-Roßlau, Bitterfeld-Wolfen, Zerbst, Halle, Leipzig und Magdeburg erfolgen, durch RGVM GmbH Breiteweg 46 39179 Barleben Amtsgericht: Stendal | HRB 21772 | Geschäftsführung: Robert Günther. Eingetragen als Versicherungsmakler mit einer Erlaubnis nach §34d Abs. 1 der Gewerbeordnung bei der zuständigen Behörde, und im Vermittlerregister unter der Registrierungsnummer D-P0ZO-PHYMB-96 registriert.

Telefonzentrale: 0340 530 952 03
Hier wird Ihr Anliegen aufgenommen und an den regional zuständigen Berater weitergeleitet, der dann zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen wird.

 

 

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BegriffDefinition
Pflichtbeiträge

Pflichtbeiträge sind ein wichtiger Bestandteil der Rentenversicherung. Es handelt sich dabei um Beiträge, die zu bezahlen sind oder als ausgeglichen gelten, wenn kraft Gesetzes oder auf Antrag eine Versicherungspflicht bei der Deutschen Rentenversicherung besteht.

Versicherungspflichtig sind Arbeitnehmer, wenn ihr monatliches Entgelt kontinuierlich über 450,00 € (Stand: 2022) liegt. In diesem Fall werden gemeinsam mit dem Arbeitgeber Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt. Der Beitragssatz wird in der Regel hälftig zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt. Ausnahmen betreffen insbesondere die sogenannten Midijobs. Das Arbeitsentgelt ist bis zur Beitragsbemessungsgrenze beitragspflichtig. Darüber hinausgehende Beträge unterliegen nicht dem Pflichtbeitrag. Der jeweilige Pflichtbeitrag wird vom Arbeitgeber direkt vom Arbeitsentgelt abgezogen und gemeinsam mit dem Arbeitgeber-Anteil bei der gesetzlichen Rentenversicherung eingezahlt. Gespeichert werden alle Beiträge, Verdienste und Informationen im Versicherungskonto. Früher dienten Versicherungskarten und Versicherungsausweise als Nachweis für die Beitragszahlung. Heute reichen auch einfache Bescheinigungen oder aber die monatliche Gehaltsabrechnung aus.

Auch Selbstständige können sich auf Antrag pflichtversichern oder versicherungspflichtig sein. Sie müssen ihren Pflichtbeitrag jedoch allein entrichten. Für Selbstständige gilt ebenfalls die Beitragsbemessungsgrenze. Oft wird ein Regelbeitrag gezahlt, der dem Pflichtbeitrag eines durchschnittlichen Arbeitsentgeltes entspricht. Durch eine Kontenklärung kann überprüft werden, ob alle Versicherungszeiten gespeichert worden sind.

 

Synonyme - Pflichtbeitrag
Pflegeversicherung

Bei der Pflegeversicherung handelt es sich um einen im Jahr 1995 eingeführten Bereich der Sozialversicherung. Alle gesetzlich und privat Versicherten haben die Pflicht, eine Pflegeversicherung abzuschließen. Gesetzlich Krankenversicherte sind automatisch in der Pflegeversicherung versichert. Die Pflichtversicherung muss von privat Krankenversicherten eigenständig abgeschlossen werden.

Die Leistungen aus der Pflegeversicherung finanzieren sich durch Beiträge, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern entrichtet werden. Zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang Pflegebedürftige Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten, hängt von Pflegebedürftigkeit, Pflegegrad und Art der Pflege ab. Je nach Umfang des Hilfe- und Unterstützungsbedarfs werden Pflegebedürftige in einen der fünf Pflegegrade eingegliedert.

Die Entscheidung, wie und von wem Pflegebedürftige gepflegt werden möchten, treffen Pflegebedürftige selbst. Die Pflegeversicherung bietet Leistungen für die Pflege durch professionelle Fachkräfte oder Pflegegeld für pflegende Angehörige. Pflegebedürftigen Menschen soll trotz Einschränkungen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Häufig decken die Leistungen der Pflegeversicherung jedoch nicht die tatsächlichen Pflegekosten ab, sodass Pflegebedürftige oder Angehörige die restlichen Kosten übernehmen müssen. Die Pflegeversicherung ist als Teilkostenversicherung zu betrachten. Die Regelungen hierzu ergeben sich aus SGB XI, also dem Elften Buch Sozialgesetzbuch. Zur Absicherung der nicht übernommenen Kosten stehen verschiedene private Pflegezusatzversicherung zur Verfügung.

Die soziale Pflegeversicherung ist notwendig, weil die Gesellschaft immer älter wird und damit auch die Pflegebedürftigen ansteigen. Eine Pflegebedürftigkeit belastet nicht nur die Pflegebedürftigen selbst, sondern auch die Angehörigen. Die Familienstrukturen haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert. Familien sind kleiner und die erwachsenen Mitglieder sind berufstätig, was eine häusliche Pflege durch Angehörige oft schwierig macht. Etwa 4,1 Millionen Menschen bezogen Ende 2020 Leistungen aus der Pflegeversicherung.

 

 

 

Pflegetagegeldversicherung

Eine Pflegetagegeldversicherung ist eine private Zusatzversicherung, die das Pflegerisiko absichern soll. Tritt eine Pflegebedürftigkeit ein, zahlt die Pflegetagegeldversicherung ein vorab festgelegtes Tagegeld aus.

Durch den demografischen Wandel gibt es immer mehr ältere und pflegebedürftige Menschen, aber auf der anderen Seite immer weniger Beitragszahler in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die private Vorsorge gewinnt an Bedeutung, weil auch weitreichende Reformen in der Sozialversicherung nicht ausreichen, um eine durchschnittliche Pflege finanzieren zu können. Die Pflegetagegeldversicherung zahlt ein Tagegeld aus, über das frei verfügt werden kann. Häufig wird ein Tagessatz festgelegt und monatlich ausgezahlt.

Es sollte ein Pflegetagegeld vereinbart werden, dass eine Versorgungslücke vollständig abdecken kann. Die Höhe dieses Tagegeldes beeinflusst die Höhe der Beiträge. Die Auszahlung von Pflegetagegeld richtet sich nach dem Umfang der Hilfsbedürftigkeit. Umso pflegebedürftiger ein Mensch ist, desto höhere Kosten fallen auch für die Pflege an. Im höchsten Pflegegrad 5 wird deshalb in der Regel das volle Pflegetagegeld ausgezahlt. Versicherungsgesellschaften richten sich hier häufig auch nach der Einstufung in einen Pflegegrad durch die gesetzliche oder private Pflegeversicherung.

Bei den seit 2017 in Kraft getretenen fünf Pflegegraden wird Pflegegrad 1 für eher geringere Beeinträchtigungen in der Selbstständigkeit gewählt, während Pflegegrad 5 die schwersten Formen von Beeinträchtigungen widerspiegelt. In Basistarifen werden oft nur höhere Pflegegrade abgesichert. Über den Pflegegrad hinaus unterscheiden einige Versicherer bei der Pflegetagegeldversicherung, ob ambulant oder stationär gepflegt wird.

Pflegetagegeldversicherungen sollten möglichst früh im Leben abgeschlossen werden, da sich die Beiträge auch nach dem Alter richten. Dabei ist auf Vereinbarungen zu einer Wartezeit, Dynamiken und Leistungsmodalitäten zu achten. Bei Abschluss der Pflegetagegeldversicherung wird immer eine Gesundheitsprüfung durchgeführt.

Siehe auch: "Die gesetzliche und private Pflegeversicherung".

 

Pflegekostenversicherung

Bei einer Pflegekostenversicherung handelt es sich um eine private Pflegezusatzversicherung, die im Pflegefall die teilweisen oder gesamten Pflegekosten übernimmt, die zusätzlich und tatsächlich anfallen. In Deutschland ist jeder verpflichtet, eine gesetzliche oder private Pflegeversicherung abzuschließen, die im Pflegefall die Kosten nach Maßgabe von Pflegebedürftigkeit und Pflegegrad übernimmt. Allerdings sind tatsächliche Pflegekosten häufig höher als die Leistungen aus der Pflegeversicherung, weshalb zusätzliche Kosten entweder von einer Pflegekostenversicherung aufgefangen oder aber von Pflegebedürftigen bzw. Angehörigen selbst getragen werden müssen.

Eine private Pflegekostenversicherung kann also eine Versorgungslücke teilweise oder ganz abdecken. Die Leistungen der Versicherung sind zweckgebunden und werden auf die tatsächliche Kosten beschränkt. Rechnungen müssen beispielsweise durch Beleg nachgewiesen werden. Bei der Pflegekostenversicherung werden durch Versicherungsnehmer monatliche Beiträge geleistet, die sich nach dem Versicherungsumfang und dem Alter richten.

Bei der Pflegekostenversicherung wird in Bezug auf die Höhe der Kostenübernahme zwischen Aufstockung der Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung um einen definierten Prozentsatz oder aber Übernahme von Prozentwerten der anfallenden Restkosten unterschieden. Zu prüfen ist vorab immer, welche tatsächlich entstandenen Pflegekosten sowie Pflegeleistungen unter den Versicherungsschutz fallen.

Pflegekostenversicherungen haben gegenüber anderen Zusatzversicherungen den Vorteil, dass ihre Beiträge meist niedriger ausfallen. Die Leistungen der Pflegekostenversicherung sind unmittelbar an die Pflegekosten gekoppelt. Wenn die Pflegekosten mit der Zeit ansteigen, dann steigen automatisch auch die Leistungen der Pflegekostenversicherung. Die Leistungsbindung an die tatsächlichen Pflegekosten können sich aber auch nachteilig auswirken, wenn Pflegebedürftige von Angehörigen versorgt werden und deshalb kaum abrechenbare Kosten geltend gemacht werden können. Die Verwendung des Geldes ist nicht frei wählbar.

 

Pflegekasse

In Deutschland bilden die Pflegekassen die Träger der Pflegeversicherung. Eingerichtet sind Pflegekassen bei den Krankenkassen. Dies gilt auch für die Landwirtschaftliche Krankenkasse und für die Knappschaft. Pflegekassen organisieren sich selbst und beschäftigen Mitarbeiter der jeweiligen Krankenkasse. Die Kosten, die für die Führung von Geschäften der Pflegekassen entstehen, werden der Krankenkasse erstattet und Verwaltungskosten anteilsmäßig verrechnet. Gleiches gilt für den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung, der ebenfalls Aufgaben für die Pflegekasse übernimmt. Der MDK begutachtet für die Pflegekasse beispielsweise Antragsteller in Bezug auf eine Pflegebedürftigkeit, die Eingliederung in einen Pflegegrad und die Versorgung mit Pflegehilfsmitteln.

Pflegekassen werden mit gesetzlichen Aufträgen nach dem SGB XI betraut, das Belange der Pflegeversicherung beschreibt. Pflegekassen erbringen Leistungen aus der Pflegeversicherung für Versicherte. Hierzu zählen neben Geld- und Sachleistungen auch Dienstleistungen. Pflegekassen koordinieren die pflegerische Versorgung von Versicherten und müssen ihre Leistungen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Effektivität überwachen. Mitarbeiter der Pflegekassen führen Pflegekurse und Schulungen für Pflegepersonen durch.

Unter bestimmten Voraussetzungen werden von Pflegekassen auch Rentenversicherungsbeiträge für nicht erwerbstätige Pflegepersonen übernommen. Bei jeder Pflegekasse werden Versichertenverzeichnisse geführt, Statistiken erstellt, Beiträge eingezogen, Finanzmittel verwaltet und Nachweise geführt. In Kooperation mit Kranken- und Rentenversicherungen müssen Pflegekassen durch Prävention, Rehabilitationsmaßnahmen und Behandlungsmaßnahmen dazu beitragen, dass eine Pflegebedürftigkeit nach Möglichkeit vermieden werden kann. Pflegekassen müssen Versicherte über Leistungen und Möglichkeiten beraten und informieren. Mit Erbringern von Pflegeleistungen müssen Pflegekassen Verträge über mögliche Pflegesachleistungen verhandeln und abschließen.

 

Pflegegrad

Seit dem 01.01.2017 ersetzen die fünf neuen Pflegegrade die drei ehemaligen Pflegestufen. Gesetzliche Grundlage hierfür bildet das Zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II). Die Pflegegrade entscheiden, welche Zuschüsse Versicherte durch ihre Pflegekasse erhalten. Mit zunehmender Bedürftigkeit und entsprechend höherem Pflegegrad steigt auch die Höhe der Geld- und Sachleistungen.

Zu diesen Leistungen gehören Pflegegelder, Pflegesachleistungen sowie Leistungen für die teil- und vollstationäre Nachtpflege, Vollzeitpflege und Entlastungsbeträge. Des Weiteren gehören Leistungen für Pflegehilfsmittel, Zuschüsse zum Hausnotruf und Wohngruppenzuschläge zu den Pflegeleistungen, die bei Vorhandensein von Pflegebedürftigkeit in Betracht kommen. Menschen, die in ihrer Alltagskompetenz und Selbstständigkeit eingeschränkt sind, können auf Antrag eine Pflegebedürftigkeit feststellen und sich in einen der fünf Pflegegrade eingruppieren lassen. Dies erfolgt nach einer Pflegebegutachtung mit vorgegebenem Prüfverfahren.

Bei der Pflegebegutachtung soll bestimmt werden, welche Fähigkeiten dem Antragsteller noch zur Verfügung stehen und wie selbständig Handlungen noch ausgeführt werden können. Für das Gutachten werden sechs Lebensbereiche genauer betrachtet, um psychische, geistige und körperliche Einschränkungen zu erkennen und zu erfassen. Bei diesen Modulen handelt es sich um die Lebensbereiche Mobilität und Beweglichkeit, kommunikative und kognitive Fähigkeiten, psychische Problemlagen und Verhaltensweisen, Selbstversorgung, Umgang mit therapie- und krankheitsbedingten Problemlagen bzw. Anforderungen sowie Alltag und soziale Kontakte. Alle sechs Module fließen mit einer unterschiedlichen Gewichtung dann in die Gesamtbewertung mit ein.

Die jeweils eingesetzten Gutachter empfehlen der Pflegeversicherung einen Pflegegrad. Diesen Empfehlungen gehen die Pflegekassen in der Regel nach. Die Entscheidung über die Genehmigung eines Pflegegrades und der damit verbundenen Pflegeleistungen liegt bei der Pflegekasse.

Siehe auch: "Die gesetzliche und private Pflegeversicherung".

 

Synonyme - Pflegestufe
Pflegedienst

Bei einem ambulanten Pflegedienst handelt es sich um ein Dienstleistungsunternehmen, das Pflegebedürftige und Angehörige bei der häuslichen Pflege unterstützt. Bei einem Pflegedienst arbeiten Pflegefachkräfte, Pflegekräfte und Hilfskräfte im Schichtdienst. Pflegedienste bieten Familien Hilfe und Unterstützung im Alltag, damit pflegende Angehörige entlastet werden. Sie erhalten durch den Einsatz eines Pflegedienstes die Möglichkeit, Pflege, Betreuung und Beruf besser organisieren zu können.

Die Leistungen von Pflegediensten erstrecken sich über die Bereiche

  • Pflegemaßnahmen wie Körperpflege, Ernährung, Mobilität
  • Betreuungsmaßnahmen wie Alltagsgestaltung, Aufrechterhaltung sozialer Kontakte oder Orientierungshilfen
  • häusliche Krankenpflege (Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung) wie Verabreichung von Medikamenten, Verbandswechsel, Wundversorgung
  • Beratung von Pflegebedürftigen und Angehörigen in Bezug auf pflegerische Fragen, Vermittlung von Diensten oder Organisation von Diensten
  • Haushaltshilfe wie Reinigungsarbeiten oder Kochen

Durch den ambulanten Pflegedienst wird es vielen Pflegebedürftigen ermöglicht, trotz gesundheitlicher Einschränkungen weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben.

Ab Pflegegrad 2 übernimmt die Pflegeversicherung im Rahmen der Pflegesachleistungen einen Großteil der Kosten für den ambulanten Pflegedienst, sofern dieser bei der Pflegekasse zugelassen ist. Die Leistungen richten sich nach dem Pflegegrad und können maximal den gesetzlich vorgeschriebenen Höchstbetrag erreichen.

 

Pflegebedürftigkeit

Der Begriff der Pflegebedürftigkeit wird in Deutschland im SGB XI, also im Sozialgesetzbuch, geregelt. Das Gesetz bestimmt, wann Pflegebedürftigkeit besteht und wie diese Einstufung beurteilt und gemessen wird, woraus sich dann auch ein Anspruch auf Pflegeleistungen ergeben kann. Nach dem Gesetz ist eine Pflegebedürftigkeit bei Menschen gegeben, die nach bestimmten Kriterien in der Selbstständigkeit eingeschränkt sind und für eine voraussichtliche Dauer von mindestens sechs Monaten betreuerische und pflegerische Hilfe benötigen.

Wer nach dem Gesetz pflegebedürftig ist, entscheidet letztendlich die Pflegekasse. Wird ein Antrag auf Feststellung der Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen gestellt, beauftragt die Pflegeversicherung bei gesetzlich Versicherten einen Gutachter des MDK und bei privat Versicherten von MEDICPROOF. Nach bestimmten Richtlinien werden Antragsteller dann begutachtet, bevor ein entsprechender Bescheid nebst potenzieller Eingliederung in einen Pflegegrad erlassen wird.

Seit 2017 achten die Gutachter der medizinischen Dienste auf die noch vorhandene Selbstständigkeit von Antragstellern in sechs Lebensbereichen. Hierzu gehören Mobilität, Kognitive sowie kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen sowie psychische Problemlagen, Selbstversorgung, Umgang mit therapie- und krankheitsbedingten Belastungen und Alltag sowie soziale Kontakte.

Durch die Pflegereform wurden die bisherigen drei Pflegestufen in fünf Pflegegrade umgewandelt, um eine genauere und feinere Einstufung der Pflegebedürftigkeit zu gewährleisten. Berücksichtigt werden jetzt auch nicht mehr nur körperliche Einschränkungen, sondern auch Defizite bei psychischen Fähigkeiten und kognitive Erkrankungen. Hiervon profitieren beispielsweise Menschen mit Demenz.

Siehe auch: perfektversichert.de/personenversicherungen/pflegeversicherung.html

Pflege Bahr

Pflege Bahr ist eine staatlich geförderte private Pflegezusatzversicherung, die im Jahr 2013 eingeführt wurde. Sie ist benannt nach dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, der maßgeblich an der Einführung dieser Versicherung beteiligt war.

Das Ziel der Pflege Bahr ist es, die finanzielle Belastung im Pflegefall zu verringern und somit die Versorgungslücke zu schließen, die durch die gesetzliche Pflegeversicherung entstehen kann. Denn die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung sind begrenzt und reichen oft nicht aus, um die tatsächlichen Kosten im Pflegefall zu decken.

Die Pflege Bahr ist eine freiwillige Versicherung, die von privaten Versicherungsunternehmen angeboten wird. Sie ergänzt die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung und bietet somit eine zusätzliche Absicherung im Pflegefall. Dabei kann jeder, unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand, eine Pflege Bahr Versicherung abschließen.

Die Beiträge für die Pflege Bahr werden vom Staat gefördert, indem er einen Zuschuss in Höhe von 5 Euro pro Monat zu den Versicherungsbeiträgen gewährt. Dieser Zuschuss wird direkt von der Versicherungsgesellschaft beantragt und vom Versicherungsbeitrag abgezogen. Somit wird die Pflege Bahr für Versicherte erschwinglicher und attraktiver.

Die Leistungen der Pflege Bahr sind in der Regel gestaffelt und richten sich nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit. Je nach Tarif und Versicherungsgesellschaft können verschiedene Leistungen wie beispielsweise Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder auch Leistungen für die häusliche Pflege abgedeckt werden. Auch die Höhe der Leistungen kann variieren und ist abhängig von der gewählten Versicherung und dem individuellen Bedarf.

Ein weiterer Vorteil der Pflege Bahr ist die Beitragsbefreiung im Leistungsfall. Das bedeutet, dass im Falle einer Pflegebedürftigkeit keine Beiträge mehr gezahlt werden müssen, die Versicherung jedoch weiterhin die vereinbarten Leistungen erbringt.

Insgesamt bietet die Pflege Bahr eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung und kann dazu beitragen, im Pflegefall finanzielle Sorgen zu mindern.

Pferdehalter-Haftpflichtversicherung

Reiten ist ein beliebtes, aber nicht ganz ungefährliches Hobby. Ein Pferd zu halten geht mit dem Risiko einher, dass rund um das Tier erhebliche Schäden angerichtet werden könnten. Reißt sich ein Pferd zum Beispiel los, können sowohl Reiter, Dritte als auch das Tier selbst Schaden nehmen. Es kommt dabei nicht darauf an, ob den Halter ein Verschulden trifft. Da Pferdehalter grundsätzlich für alle von ihrem Tier angerichteten Schäden haften, sollte eine Pferdehalter-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

Eine private Haftpflichtversicherung kommt in der Regel nur für Schäden durch kleinere Haustiere auf. Größere Tiere wie Hunde oder Pferde müssen separat über eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abgesichert werden. Pferdehalter-Haftpflichtversicherungen schützen Pferdehalter vor den finanziellen Folgen eines durch ihr Tier verursachten Unfalls. Während in einigen Bundesländern der Abschluss einer Hundehalter-Haftpflichtversicherung zu den gesetzlichen Verpflichtungen gehört, ist die Pferdehalter-Haftpflichtversicherung keine Pflichtversicherung.

Welche Schäden von einer Pferdehalter-Haftpflicht abgesichert werden, ist vom Vertrag und Tarif abhängig. Bei der Haltung von Hengsten sollte auf die Versicherung von Deckschäden geachtet werden. Halter von Stuten sollten hingegen über eine inkludierte Absicherung potenzieller Fohlen nachdenken. Bei vergebenen Reitbeteiligungen oder bei Nutzung als Therapie- oder Schulpferd in einer Reitschule müssen fremde Reiter mitversichert werden. Hierfür werden spezielle Tarife angeboten.

Von einer Pferdehalter-Haftpflichtversicherung nicht umfasst sind Schäden, die dem Pferdehalter selbst entstehen; beispielsweise durch Abwurf beim Ausritt. Hierfür bedarf es einer privaten Unfallversicherung. Über den Pferdehalter hinaus sind durch die Pferdehalter-Haftpflicht alle Personen wie Tierhüter oder Fremdreiter abgesichert, die für das Pferd verantwortlich sind.

 

Pfandbriefe

Bei Pfandbriefen handelt es sich um Anleihen, die von einer Hypotheken- oder Pfandbriefbank inklusive einer Besicherung ausgegeben werden. Oft dienen sie dem Zweck einer Immobilienfinanzierung oder der Finanzierung von Flugzeugen. Anleger erhalten bei Pfandbriefen im Gegenzug für ihre Geldanlage feste Zinsen. Pfandbriefe gehören also zu den festverzinslichen Wertpapieren und dienen Kreditinstituten als Absicherung. Pfandbriefe gelten wegen ihrer Zinsentwicklung als sicher.

Pfandbriefe halten die Umstände und den Zweck fest, unter denen Geld ge- und verliehen wird. Die angegebenen Sachwerte oder Deckungswerte verleihen ein hohes Maß an Sicherheit, da so das Ausfallrisiko reduziert wird. Pfandbriefe haben in der Regel eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren.

 

Personenversicherung

Unter die Personenversicherungen fallen alle Versicherungspolicen, durch die Versicherungsnehmer ihre eigene Person versichern. So gehören beispielsweise Unfall-, Kranken- und Pflegeversicherungen zu den Personenversicherungen. Diese Verträge schützen bei geistigen oder körperlichen Leiden vor den damit verbundenen Folgen. Einen Sonderfall unter den Personenversicherungen stellen Lebensversicherungen dar. Sie schützen nicht den Versicherten selbst, sondern sorgen für eine Absicherung von Hinterbliebenen.

Im Gegensatz zu Sachversicherungen sichern Personenversicherungen Menschen und deren Risiko von Berufsunfähigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Krankheit oder Unfall ab. Je nach Sparte und Tarif zahlen Personenversicherungen feste Versicherungssummen, Todesfallleistungen, Renten sowie Leistungen bei körperlichen Einschränkungen und Krankheiten aus. Sie sichern Einkommen ab und bieten einen finanziellen Schutz für Hinterbliebene.

Zu den gängigen Personenversicherungen gehören Berufsunfähigkeitsversicherungen, Risikolebensversicherungen, Grundfähigkeitsversicherungen, private Unfallversicherungen, Pflegezusatzversicherungen, Krankenversicherungen, private Krankenversicherungen, Krankentagegeldversicherungen, private Krankenzusatzversicherungen, private Altersvorsorgen sowie betriebliche Altersvorsorgen.

 

 

Personenschaden

Von einem Personenschaden wird gesprochen, wenn ein Mensch durch unabsichtliches Verhalten von Dritten oder durch andere Faktoren zu Schaden gekommen ist. Bei Versicherungen stellt der Personenschaden neben dem Sachschaden und Vermögensschaden einen der drei grundlegenden Schadensarten dar.

Bei der Bearbeitung und Abwicklung von Personenschäden unterteilen Versicherungen in Verletzungen, Gesundheitsschädigungen und Tod. Wird ein Personenschaden verursacht, kann vom Schädiger bzw. Verursacher Schadensersatz gefordert werden.

Haftpflichtversicherungen decken Personenschäden ab. Infrage kommen insbesondere Privathaftpflicht-, Berufshaftpflicht- und Kfz-Haftpflichtversicherungen. Die Privathaftpflichtversicherung deckt Personenschäden im privaten Kontext ab, beispielsweise bei einem Unfall mit dem Fahrrad. Dem gegenüber kümmert sich die Berufshaftpflichtversicherung um Schäden im beruflichen bzw. geschäftlichen Vergleich und die Kfz-Haftpflichtversicherung reguliert als Pflichtversicherung aller Kfz-Halter die Schadensersatzansprüche von Dritten bei Verkehrsunfällen.

Übernommen werden bei einem Personenschaden in der Regel die Rettungs- und Bergungskosten, Behandlungskosten, Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Rentenzahlungen und Beerdigungskosten, falls der Personenschaden zum Tod geführt hat. Eine Absicherung erfolgt vor dem Hintergrund der Fahrlässigkeit. Haftpflichtversicherungen decken immer nur Schäden von Dritten ab, aber keine Eigenschäden.

 

Periodensterbetafel

Bei einer Sterbetafel handelt es sich um eine Nummerntafel in Tabellenform, auf der dargestellt wird, wie sich ein Personenkollektiv aus einer spezifischen Gruppe erwartungsgemäß durch Tod reduziert. Sterbetafeln wurden durch Analysen von Sterbeverzeichnissen erstellt, um Überlebenswahrscheinlichkeiten besser einschätzen zu können. Die ersten Sterbetafeln wurden statistisch erstellt, um Leibrenten berechnen zu können.

Sterbetafeln werden häufig nach Geschlechtern getrennt für verschiedene Altersklassen bis zum Endalter der jeweiligen Tafel geführt und enthalten Informationen zu

  • Sterbewahrscheinlichkeit der betreffenden Personengruppe in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht
  • daraus resultierende Anzahl von Überlebenden der betreffenden Personengruppe
  • die pro Altersjahr Verstorbenen aus der betreffenden Personengruppe

Die Überlebenswahrscheinlichkeit wird als Faktor dafür betrachtet, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Person im jeweiligen Lebensalter ein bestimmtes Alter erreichen wird. Gleichzeitig können Rückschlüsse in Bezug auf die Sterbewahrscheinlichkeit gezogen werden.

Versicherungsgesellschaften nutzen Sterbetafeln, um Faktoren wie die Lebenserwartung in die Vereinbarung von Versicherungsverträgen und Berechnung von Prämien mit einbeziehen zu können, was beispielsweise bei Rentenversicherungen und Lebensversicherungen der Fall ist. Sterbetafeln ermöglichen Schätzungen in Bezug auf die wahrscheinliche Lebenserwartung.

Versicherungen setzen bevorzugt Periodensterbetafeln ein, die altersspezifische Sterblichkeiten gleichzeitig lebender Menschen darstellen. Periodensterbetafeln geben also für einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum die Sterblichkeitsverhältnisse von gleichzeitig lebenden Personen preis. Kohortensterbetafeln und Generationensterbetafeln beschreiben hingegen die Sterblichkeiten in Geburtenjahrgängen.

Periodensterbetafeln und andere Sterbetafeln werden zur Kalkulation von Prämien für Versicherungen oder zur Berechnung von Deckungsrückstellungen verwendet. Jede Sterbetafel beinhaltet Sicherheitsmargen für die vorsichtige Einschätzung von Risiken. Herausgegeben werden Sterbetafeln zum Beispiel von der DAV Deutsche Aktuarvereinigung e.V..

 

 

Performance

Der Begriff der Performance kann aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Maß beschreiben, das der Einschätzung der Zielerreichung dient. Durch die Performance können Ergebnisse, Einsätze, Ziele, Referenzen und Standards im Verhältnis festgestellt werden. Deshalb wird eine Performance zur Bewertung eingesetzt. Als Messgröße kann durch die Performance ein Unternehmen eingeschätzt werden, wie es seine Aufgaben innerhalb eines Zeitraums erfüllt.

Mit der Performance beschäftigen sich zahlreiche Bereiche wie etwa das Risikomanagement oder aber Bank- und Wertpapiergeschäfte. Kapitalanlagen, Renditen, Risiken und Assets werden anhand der Performance perspektivisch geschätzt.

Pensionszusage

Eine Pensionszusage ist ein Vertrag zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer, der dem Arbeitnehmer im Ruhestand eine regelmäßige Zahlung in Form einer Rente oder eines Kapitalbetrags zusichert. Sie ist Teil der betrieblichen Altersvorsorge und dient dazu, den Arbeitnehmer im Alter abzusichern und ihm ein zusätzliches Einkommen zu garantieren.

Die Pensionszusage ist in der Regel Bestandteil des Arbeitsvertrages und wird vom Arbeitgeber als freiwillige Leistung angeboten. Sie ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben und daher nicht für jeden Arbeitnehmer verfügbar. In der Regel wird sie nur in größeren Unternehmen oder im öffentlichen Dienst angeboten.

Die Höhe der Pensionszusage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Dauer der Betriebszugehörigkeit, dem Gehalt und der Position des Arbeitnehmers. Sie kann entweder als feste monatliche Rente oder als Einmalzahlung ausgezahlt werden. Auch die Art der Finanzierung kann variieren, entweder durch direkte Einzahlungen des Arbeitgebers in einen Pensionsfonds oder durch Rückstellungen im Unternehmen.

Eine Pensionszusage ist in der Regel unkündbar und gilt auch im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers. Sie unterliegt jedoch der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht und somit auch den entsprechenden Beitragszahlungen.

Für den Arbeitnehmer hat die Pensionszusage den Vorteil, dass er im Ruhestand ein zusätzliches Einkommen erhält und somit finanziell abgesichert ist. Auch für den Arbeitgeber kann sie von Vorteil sein, da sie als attraktive Zusatzleistung zur Mitarbeiterbindung beitragen kann.

Allerdings birgt eine Pensionszusage auch gewisse Risiken, vor allem für den Arbeitgeber. So kann es beispielsweise bei einer ungünstigen Entwicklung der Kapitalmärkte zu finanziellen Engpässen kommen, die das Unternehmen belasten können. Auch die steigende Lebenserwartung der Menschen kann zu höheren Kosten für den Arbeitgeber führen.

Um diese Risiken zu minimieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die der Arbeitgeber ergreifen kann. Dazu zählen beispielsweise die regelmäßige Überprüfung der Finanzierung der Pensionszusage, die Einrichtung von Rückstellungen oder die Auslagerung der Pensionsverpflichtungen an einen externen Versorgungsträger.

Pensionsversicherung

Die Pensionsversicherung ist Bestandteil des österreichischen Pensionssystems. Nach dem zentralen Prinzip soll durch die Pension der Lebensstandard aufrecht erhalten werden können. Pensionsleistungen sind in Österreich Versicherungsleistungen, die es nicht nur im Alter gibt. Auch bei einer eingeschränkten Erwerbsunfähigkeit können Pensionen auch schon in jungen Jahren ausgezahlt werden. Hinterbliebene erhalten nach einem Todesfall Waisen- oder Witwen- bzw. Witwer-Pensionen.

Geregelt werden Pensionen in Österreich im APG Allgemeinen Pensionsgesetz. Träger der Pensionsversicherung ist die PVA Pensionsversicherungsanstalt, die BVAEB Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter im Bereich Eisenbahnen sowie Bergbau oder die SVS Sozialversicherung der Selbständigen.

Anspruch auf Leistungen aus der Pensionsversicherung besteht bei Eintritt des Versicherungsfalles, Erfüllung der Mindestversicherungszeit und Erfüllung von weiteren Anspruchsvoraussetzungen. In Österreich gilt ein Pflichtversicherungssystem für alle Erwerbstätigen. Pensionsversicherungszeiten aus dem EU-Ausland können bei der Pensionsberechnung berücksichtigt werden. Gleiches gilt für Versicherungszeiten aus einem Staat, mit dem ein entsprechendes Abkommen besteht.

 

Pensionskasse

Pensionskassen blicken auf eine lange Tradition zurück. Sie werden von einem oder mehreren Unternehmen als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit gegründet. Die Mitglieder dieses Vereins sind dann die Arbeitgeber, die ihre Beiträge in die Pensionskasse einzahlen. Pensionskassen dienen als Einrichtung für die Altersversorgung von Mitarbeitern eines Unternehmens im Bereich der betrieblichen Altersversorgung. Mitarbeiter erhalten eine Zusage, die entweder vom Arbeitgeber oder in Form einer Gehaltsumwandlung erfolgen kann. In der Pensionskasse wird das Vermögen verwaltet und später als Versorgungsleistungen wie Altersrente oder Alterskapital ausgezahlt.

Da Pensionskassen mit höheren Rechnungszinsen als den für Rentenversicherungen und Lebensversicherungen gültigen Garantiezinsen kalkulieren können, sind ihre Renditechancen meist höher.

Mittlerweile haben viele Versicherungsunternehmen Tochtergesellschaften als Pensionskassen gegründet. Den unterschiedlichen Vertriebsstrukturen ist geschuldet, dass die Angebote dieser Pensionskassen oft teurer sind.

Die Ersparnisse einer Pensionskasse sind sicher, sodass auch im Falle einer Insolvenz beim Arbeitgeber die Arbeitnehmer ihren Anspruch direkt gegenüber der Kasse geltend machen können. Pensionskassen garantieren Arbeitnehmern sowie deren Hinterbliebenen ihren Anspruch auf zukünftige Leistungen. Sparer können auch später noch Zusatzbausteine in den Vertrag aufnehmen lassen. Einige Pensionskassen bieten für die Hinterbliebenenversorgung ein Sterbegeld sowie eine Rentengarantiezeit an, was sich jedoch negativ auf die Rentenhöhe auswirken kann.

Siehe auch: Die Pensionskasse verstehen: Vorteile, Nachteile und worauf Sie achten müssen

 

 

Synonyme - Pensionskassen
Pensionsfonds

Pensionsfonds gelten rechtlich als selbständige Versorgungseinrichtungen, durch die sich Arbeitnehmer an der Börse beteiligen können. Im Unterschied zu Pensionskassen und Versicherungen wird mit Pensionsfonds ein höheres Risiko eingegangen. Das Sparkapital wird in börsennotierten Geldanlagen wie Aktienfonds oder Aktien angelegt. Eingezahlt wird in Pensionsfonds über die Bruttoentgeltumwandlung oder Nettoentgeltumwandlung, was auch mit einer Riester Förderung kombiniert werden kann. 

Pensionsfonds können Chancen auf höhere Renditen bergen, oder aber die Gefahr von Verlusten. Garantiert wird bei Rentenbeginn nur das eingezahlte Kapital. Arbeitgeber müssen im Pensions-Sicherungs-Verein Mitglied sein, damit auch bei einer Insolvenz das Sparvermögen abgesichert wird. Im Gegensatz zu anderen Vorsorgen können die Renditechancen bei Pensionsfonds höher ausfallen. Dies gilt insbesondere für Fonds mit langer Laufzeit und junge Arbeitnehmer, die möglichst lange im gleichen Unternehmen arbeiten. Handelt der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter Gruppentarife aus, können Pensionsfonds günstig abgeschlossen werden.

Pensionsfonds werden im Alter nur als lebenslange monatliche Rente ausgezahlt. Eine Rückzahlung des Kapitals ist bis zu 20 % möglich. Bei Pensionsfonds gibt es keine garantierte Verzinsung. Durch Verwaltungsgebühren und Fondsmanagement können zusätzliche Kosten entstehen.

 Siehe auch: Der Pensionsfond als Instrument der betrieblichen Altersvorsorge

Pensions-Sicherungs-Verein

Beim mit „PSVaG“ abgekürzten Pensions-Sicherungs-Verein - Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit handelt es sich um die von der deutschen Wirtschaft gegründete Selbsthilfeeinrichtung mit dem Zweck, die betriebliche Altersversorgung im Falle einer Insolvenz eines Arbeitgebers unter Schutz zu stellen. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich als Solidargemeinschaft, die das versicherte Risiko gemeinsam trägt. Der Pensions-Sicherungs-Verein handelt als gesetzlicher Träger der Insolvenzsicherung im Bereich der betrieblichen Altersversorgung. Durch den Verein wird die betriebliche Altersversorgung in Insolvenzfällen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland und in Luxemburg gewährleistet. Der Pensions-Sicherungs-Verein ist an das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) gebunden.

Der Pensions-Sicherungs-Verein übernimmt im Falle einer Unternehmensinsolvenz die Versorgung von Rentnern, Anwärtern und Versorgungsberechtigten mit Anspruch auf eine insolvenzsichere Betriebsrente. Gesichert wird die Altersversorgung durch Versorgungszusagen sowie Zusagen von Unterstützungskassen, Pensionskassen, Pensionsfonds und Direktversicherungen. Abgewickelt werden die Rentenzahlungen durch ein Konsortium aus Lebensversicherungsunternehmen.

 

Synonyme - PSVaG
Pedelec Versicherung

Pedelecs sind Fahrräder mit elektrischem Antrieb und unterscheiden sich in langsamere Pedelecs und schnellere S-Pedelecs. Normale Pedelecs können über die Hausratversicherung gegen Diebstahl abgesichert werden. Bei besonders wertvollen Modellen sollte über eine separate Fahrradversicherung nachgedacht werden. S-Pedelecs mit Motorleistungen bis zu 4.000 Watt gelten gesetzlich als Kleinkrafträder und müssen über eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Zusätzlich zu dieser Pedelec Versicherung kann der Abschluss einer Teilkaskoversicherung sinnvoll sein, um das Fahrzeug gegen Diebstahl und andere Schäden zu versichern.

Als Fahrrad gilt ein Pedelec, wenn es über Muskelkraft und einem Elektromotor zur Unterstützung betrieben wird und dieser sich zuschaltet, sofern in die Pedale getreten wird. Die Motorleistung darf maximal 250 Watt betragen. Zusätzlich muss sich die Motorunterstützung auch bei Geschwindigkeiten von 25 km/h ausschalten. Eine motorgestützte Schiebe- und Anfahrhilfe bis 6 km/h ist erlaubt. Diese Pedelecs gelten als Fahrräder und bedürfen keiner Fahrerlaubnis. Sie dürfen unabhängig vom Alter und auf Radwegen genutzt werden. Als Fahrrad geltende Pedelecs können über die Hausratversicherung gegen Einbruchdiebstahl versichert werden. Eine zusätzliche Fahrrad-Versicherung schützt gegen Diebstahl und übernimmt auch im Falle eines Unfalls Reparaturkosten sowie weitere Leistungen.

Als Leichtkrafträder mit geringer Leistung gelten S-Pedelecs, die Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h erreichen können, bevor der Motor sich abschaltet. Sie sind mit Motoren mit bis zu 4.000 Watt Leistung ausgestattet. Auch bei diesen Pedelecs arbeitet der Motor mit Ausnahme der Anfahrhilfe nur dann, wenn in die Pedale getreten wird. Für S-Pedelecs ist eine Betriebserlaubnis sowie ein Führerschein der Klasse AM (ab 16 Jahre) erforderlich. Es müssen also Fahrzeugpapiere und eine Fahrerlaubnis vorhanden sein. Sie müssen über eine Pedelec Haftpflichtversicherung abgesichert werden und ein Kennzeichen tragen. Kennzeichen werden immer für ein Verkehrsjahr ausgegeben und müssen danach erneuert werden.

S-Pedelecs werden nicht auf Radwegen, sondern auf der Straße gefahren. Es besteht Helmpflicht. Bei der Pedelec Versicherung handelt es sich um eine Kfz-Haftpflichtversicherung, die potenzielle Unfallgegner vor Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden schützt. Gegen weitere und eigene Schäden kann eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen werden.

Siehe auch: perfektversichert.de/blog/e-bikes-und-pedelecs-so-werden-sie-versichert.html

Synonyme - E-Bike Versicherung
Payer Swap

Bei einem Swap handelt es sich um eine verbindliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien, um unterschiedliche Cash Flows (also Zahlungsströme) zu tauschen. Swaps gehören zu den Derivaten und können über alle fest definierten Cash Flows abgeschlossen werden. An der Börse werden Swaps nicht direkt, sondern OTC, also Over-the-Counter gehandelt. Hierfür müssen Laufzeiten, Zahlungen, Berechnungen und alle anderen Bedingungen individuell vereinbart werden.

Zu den häufigsten Swaps gehören neben Zinsswaps auch Währungsswaps, Equity-Swaps, Total Return Swaps oder Credit Default Swaps. Swaps dienen der Steuerung und Absicherung von Zahlungsströmen sowie der Risikodiversifikation oder Spekulation.

Der Payer Swap ist ein Swap, bei dem beide Vertragsparteien vereinbaren, über die gesamte Laufzeit auf einen festen Nominalbetrag variable Zinszahlungen gegen Festzinszahlungen auszutauschen. Die Festzinszahlungen zu leistende Vertragspartei erhält dafür eine variable Verzinsung, was dann als Payer Swap bezeichnet wird. Im umgekehrten Fall wird von einem Receiver Swap gesprochen. Bei Payer Swaps werden häufig nur Zinszahlungen ausgetauscht. Payer Swaps gehören zu den OTC-Geschäften, deren Konditionen individuell ausgehandelt werden.

 

Synonyme - Zinsswaps
Pay as you drive

PAYD steht als Abkürzung für „Pay as you drive“ oder auch „Pay how you drive“ und gilt als Bezeichnung für eine besondere Autoversicherung. Bei PAYD Versicherungen errechnet sich die Höhe der Prämien danach, auf welche Art und Weise das versicherte Fahrzeug genutzt wird.

Bei vielen Pay as you drive Versicherungen kommt es beispielsweise auf die gefahrenen Kilometer oder aber die Fahrweise an, was etwa die Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen betrifft. Die jeweils erforderlichen Informationen müssen technisch dokumentiert und an die Versicherungsgesellschaft übermittelt werden, die diese dann für die Beitragsberechnung auswerten kann. Für die Datenverarbeitung gibt die die Möglichkeiten der Übermittlung von Rohdaten an die Versicherung zur Auswertung, die Übermittlung der Rohdaten an Dienstleister zur Auswertung und anschließenden Übermittlung an die Versicherung sowie die direkte Auswertung der Daten im Fahrzeug nebst anschließender Übermittlung an die Gesellschaft. Zwei dieser Möglichkeiten gewähren der Versicherungsgesellschaft keinen direkten Zugriff auf die sensiblen Daten, womit auch keine Bewegungsprofile und Rückverfolgungsmöglichkeiten bezüglich des Fahrers oder Versicherungsnehmers in Betracht kommen.

Im Gegensatz zu traditionellen Fahrzeugversicherungen bieten Pay as you drive Versicherungen eine direkte Auswirkung des Fahrverhaltens auf die Höhe der Beiträge. Bei klassischen Versicherungen müssen Versicherungsnehmer erst über eine bestimmte Dauer regelkonform oder der geschätzten Kilometergrenze entsprechend fahren, um in den Genuss vergünstigter Prämien zu kommen. Dies kann Versicherungsnehmer dazu motivieren, die Regeln einzuhalten und das Fahrverhalten anzupassen. Bei Fahranfängern, bei denen Fahrweisen oder Risikobereitschaft noch nicht richtig eingeschätzt werden können, sollte eine PAYD Versicherung gründlich durchdacht werden.

Einige Pay as you drive Versicherung fordern von ihren Versicherungsnehmern den Einbau eines GPS-Empfängers im Fahrzeug zur Lokalisierung und Datensammlung. Negativ könnte sich bei dieser Versicherung die Gefahr des möglichen Datenmissbrauchs auswirken. Erhobene Daten und Informationen sind immer, beispielsweise durch „Hacker“, der Gefahr eines Missbrauchs ausgesetzt. Aktuell wird in diesem Bereich eine Telematikbox als elektronisches Fahrtenbuch getestet.

 

 

Synonyme - PAYD,Pay how you drive
Pauschaldotierte Unterstützungskassen

Eine Pauschaldotierte Unterstützungskasse (kurz PDUK) ist eine Form der betrieblichen Altersversorgung, die von Unternehmen für ihre Mitarbeiter eingerichtet werden kann. Sie ist eine rechtlich eigenständige Einrichtung, die der Absicherung von Arbeitnehmern im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall dient. Die PDUK ist somit eine Möglichkeit, neben der gesetzlichen Rente, eine zusätzliche Altersvorsorge aufzubauen.

Funktion der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK funktioniert auf Grundlage von Beiträgen, die der Arbeitgeber in die Unterstützungskasse einzahlt. Diese Beiträge werden dann von der PDUK verwaltet und angelegt, um später die Leistungen an die berechtigten Arbeitnehmer auszuzahlen. Im Gegensatz zu anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung, wie beispielsweise der Direktversicherung oder der Pensionskasse, gibt es bei der PDUK keine individuelle Ansparphase. Stattdessen werden die Beiträge pauschal für alle Arbeitnehmer des Unternehmens eingezahlt.

Vorteile der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer einige Vorteile. Für den Arbeitgeber ist es beispielsweise attraktiv, da er die Beiträge steuerlich als Betriebsausgaben geltend machen kann. Zudem ist die PDUK insolvenzsicher, da sie als eigenständige Einrichtung gilt und somit im Falle einer Insolvenz des Unternehmens nicht betroffen ist. Für Arbeitnehmer bietet die PDUK eine zusätzliche Altersvorsorge, die unabhängig von der gesetzlichen Rente ist. Zudem sind die Beiträge des Arbeitgebers in der Regel höher als bei anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung, da sie pauschal für alle Arbeitnehmer eingezahlt werden.

Nachteile der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Ein Nachteil der PDUK ist, dass die Beiträge des Arbeitgebers nicht direkt auf das Gehalt des Arbeitnehmers angerechnet werden können. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht von einer direkten Entgeltumwandlung profitieren kann, wie es beispielsweise bei einer Direktversicherung möglich ist. Zudem ist die PDUK für den Arbeitgeber mit einem gewissen Verwaltungsaufwand verbunden, da er die Beiträge regelmäßig einzahlen und die Verwaltung der PDUK überwachen muss.

Gestaltungsmöglichkeiten der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die PDUK bietet verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, die je nach Bedarf und Situation des Unternehmens angepasst werden können. So können beispielsweise die Beiträge des Arbeitgebers flexibel gestaltet werden, um auf Veränderungen im Unternehmen reagieren zu können. Auch die Höhe der Beiträge kann individuell festgelegt werden. Zudem ist es möglich, die PDUK mit anderen Formen der betrieblichen Altersversorgung zu kombinieren, um eine optimale Absicherung für die Arbeitnehmer zu gewährleisten.

Steuerliche Aspekte der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Für den Arbeitgeber sind die Beiträge zur PDUK steuerlich absetzbar, da sie als Betriebsausgaben gelten. Für den Arbeitnehmer sind die Beiträge in der Regel steuerfrei, solange sie bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Die Leistungen aus der PDUK werden später jedoch besteuert, da sie als Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit gelten. Hierbei greift jedoch der sogenannte "Fünftelungs-Effekt", der dafür sorgt, dass die Steuerlast für den Arbeitnehmer geringer ausfällt.

Leistungen der Pauschaldotierten Unterstützungskasse
Die Leistungen aus der PDUK werden in Form von lebenslangen Rentenzahlungen ausgezahlt. Diese können im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall des Arbeitnehmers in Anspruch genommen werden. Die Höhe der Leistungen richtet sich dabei nach den eingezahlten Beiträgen und der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen. Zudem können die Leistungen auch individuell gestaltet werden, beispielsweise durch eine Hinterbliebenenversorgung oder eine Dynamisierung der Rentenzahlungen.

Synonyme - PDUK
Pauschaldeklaration

Der Begriff der Pauschaldeklaration betrifft häufig gewerbliche Sachversicherungen und kann dabei helfen, eine Unterversicherung zu vermeiden. Eine Deklaration beinhaltet bei Versicherungen die Aufzählung von versicherten Sachen. Pauschal bedeutet hingegen „im Ganzen“ oder auch „alles zusammen“. Durch eine Pauschaldeklaration werden also nicht einzelne versicherte Sachen erläutert, sondern mehrere versicherte Risiken.

Ein Beispiel für eine Pauschaldeklaration ist die Inhaltsversicherung, die sowohl das Inventar als auch Vorräte und Waren eines Betriebes absichert. Durch die Pauschaldeklaration werden also nicht einzelne Bestandteile des Inventars beschrieben, sondern alle Positionen des kompletten Betriebsinhalts wie Bargeld, Akten, Geschäftsbücher und Dokumente. Der Vorteil einer Pauschaldeklaration ist, dass die komplette Versicherungssumme auch dann greift, wenn Risiken nicht explizit benannt wurden. Durch die Pauschaldeklaration kann daher eine Unterversicherung vermieden werden. Enthält eine Versicherung keine Pauschaldeklaration, könnten ansonsten für bestimmte Positionen zu niedrige Werte als Einzeldeklaration festgelegt werden.

 

Pauschaldeckung

Eine Pauschaldeckung wird auch unbenannte Versicherung genannt. Die Pauschaldeckung bietet im Bereich der Kreditversicherung Versicherungsschutz für nicht benannte Kunden von Versicherungsnehmern bis zu einer in der Versicherungspolice festgelegten Antragsgrenze.

Voraussetzung für einen Versicherungsschutz ist, dass Forderungen nach dem vereinbarten Debitorenmanagement begründet werden. Und auch das im Versicherungsschein vereinbarte Zahlungsziel darf nicht verlängert werden. In den letzten zwölf Monaten vor Leistung oder Lieferung des Versicherungsnehmers darf bei einer Pauschaldeckung keine Zahlungsunfähigkeit oder andere nach den AVB als negativ geltenden Zahlungserfahrungen eingetreten sein. Kunden dürfen ihren Sitz nur in den in der Police genannten Ländern haben. Je nach Verfahren der Bonitätsprüfung ist bei einer Pauschaldeckung die Selbstbeteiligung höher als bei benannten Versicherungen.

Auch im Bereich der Kfz-Haftpflichtversicherung wird manchmal von einer Pauschaldeckung gesprochen. Kfz-Haftpflichtversicherungen übernehmen die Kosten für Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden, die vom Versicherungsnehmer bzw. dem versicherten Fahrzeug anderen zugefügt wurden. Hier werden oft Pauschaldeckungen mit pauschalen Summen für alle Schäden angeboten.

 

Synonyme - unbenannte Versicherung
Pauschalbesteuerung

Eine Pauschalbesteuerung bedeutet, dass in einem steuerrechtlich relevanten Bereich eine pauschale Steuer – also für alle „gleiche“ Steuer – berechnet wird. Die Pauschalsteuer wird deshalb auch Kopfsteuer genannt, da sie für alle Bürger identisch ist und alle den gleichen Betrag zahlen müssen. Bei einer Pauschalbesteuerung werden die wirtschaftlichen Verhältnisse des Steuerpflichtigen und damit die steuerliche Leistungsfähigkeit nicht berücksichtigt. Es werden für die Berechnung und Festsetzung eher äußere Merkmale wie Wohnort oder Bürgereigenschaften betrachtet. Die Pauschalbesteuerung wird aus Gründen der Vereinfachung verwendet, damit der Verwaltungsaufwand für die Berechnung und Einziehung der Steuern nicht die Steuereinnahme selbst übersteigt.

Minijobs

Eine Pauschalbesteuerung kommt beispielsweise bei Minijobs in Betracht. Minijobs sind sozialversicherungsfrei, aber nicht steuerfrei. Der jeweilige Arbeitgeber kann zwischen der Pauschalbesteuerung oder aber der Abrechnung über Lohnsteuerkarte entscheiden. Bei einem 520-Euro-Minijob beträgt die Pauschalsteuer aktuell (Stand: 2023) 2,0 Prozent des Arbeitsentgeltes. Diese Pauschalsteuer wird vom Arbeitsentgelt abgezogen und enthält Lohnsteuer, den Solidaritätszuschlag und unabhängig von der Religionszugehörigkeit auch Kirchensteuer. Bei dieser Pauschalbesteuerung wird der Steuerbetrag aber nicht an das Finanzamt abgeführt, sondern der Minijob-Zentrale überwiesen. Bei kurzfristig Beschäftigten wird eine Pauschalsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer berechnet und an das Finanzamt abgeführt. Wenn Arbeitgeber sich nicht für die Pauschalbesteuerung entscheiden, müssen sie das Arbeitsentgelt traditionell nach der Steuerklasse auf der Steuerkarte versteuern.

Lohnsteuer

Auch bei der Lohnsteuer gibt es ein vereinfachtes Verfahren, bei dem die Steuer nach einem Durchschnittssatz erhoben werden kann. Die nicht dem individuellen Steuersatz entsprechende Pauschalsteuer muss später nicht mehr in der Steuererklärung angegeben werden. Dies gilt beispielsweise für Vergünstigungen im Bereich Mahlzeiten, Verpflegungsmehraufwendungen, Betriebsveranstaltungen oder Erholungsbeihilfen und andere pauschal versteuerte Bezüge. In diesen Fällen gilt eine pauschale Lohnsteuer von 25 Prozent. Pauschal mit 15 % versteuert werden Zuschüsse für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte oder vergünstigte Beförderungen von Arbeitnehmern. Diese Leistungen dürfen die Werbungskosten nicht übersteigen und werden zusätzlich zum Lohn gewährt.

Zukunftssicherungsleistungen

Eine Pauschalbesteuerung kommt auch bei Zukunftssicherungsleistungen wie etwa Einzahlungen in eine Pensionskasse in Betracht. Zahlen Arbeitgeber für ihre Arbeitnehmer zum Zwecke der Altersvorsorge in eine Pensionskasse ein, so können sie pauschal 20 Prozent Lohnsteuer abführen, wenn ein Höchstbetrag in Höhe von 1.752,00 € pro Jahr nicht überschritten wird. Wird diese Grenze überschritten, kommt keine Pauschalbesteuerung der Lohnsteuer mehr in Betracht. Sonderzahlungen zu Pensionskassen werden pauschal mit 15 Prozent versteuert. Wenn Arbeitnehmer für ihre Mitarbeiter in eine Gruppenunfallversicherung einzahlen, können diese Beiträge mit 20 Prozent Pauschalsteuer versteuert werden.

Synonyme - Kopfsteuer
Patientenrechtegesetz

Das Gesundheitswesen selbst regelt das Miteinander zwischen Ärzten, Krankenversicherungen und Krankenhäusern auf der anderen Seite und den Patienten auf der anderen Seite. Seit 2013 sind viele Rechte und Pflichten von Patienten im BGB Bürgerlichen Gesetzbuch neu durch das integrierte Patientenrechtegesetz festgehalten worden. Dennoch sind die Patientenrechte nicht allen bekannt.

Das Patientenrechtegesetz ist im Jahr 2013 in Kraft getreten. Es wurde als separater Abschnitt im BGB erfasst und regelt ab §§ 630 a-h bestimmte Patientenrechte gegenüber Ärzten, Therapeuten und anderen Behandelnden. Weitere Patientenrechte wurden im SGB V Fünften Buch des Sozialgesetzbuchs und den Berufsordnungen der Ärzte dokumentiert.

Das Patientenrechtegesetz soll die Souveränität von Patienten stärken und ihnen mehr Rechtssicherheit verleihen. Enthalten sind darin u.a. das Recht auf Selbstbestimmung, das Recht auf Einsicht in die Krankenunterlagen, das Recht auf freie Arzt- und Klinikwahl oder aber Regelungen zu ärztlichen Aufklärungs- und Dokumentationspflichten sowie der Umgang mit Behandlungsfehlern.

Vor Einführung des offiziell „Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten“ genannten Patientenrechtegesetzes gründeten die Rechte auf dem Richterrecht der Rechtsprechung. Durch das Patientenrechtegesetz wurden die vormals verstreuten Rechte also zentral gebündelt. Nicht nur Patientenrechte wurden durch das Gesetz im gesamten Gesundheitssystem gestärkt, sondern auch die Rechtssicherheit von Ärzten.

 

Patientenquittung

Patienten haben ein Recht auf Transparenz bei ihren Behandlungen, was insbesondere Leistungen und Kosten der behandelnden Ärzte betrifft. Die Patientenquittung muss Auskunft über diese Informationen erteilen. Alle gesetzlich Versicherten haben Anspruch auf Aushändigung einer Patientenquittung. Diese wird jedoch nicht automatisch erteilt, sondern auf Nachfrage.

Im Normalfall fragen Patienten im Anschluss bei ihrem Arztbesuch nach der Patientenquittung. Chronisch Kranke können auch Quartalsquittungen erhalten. Der Anspruch auf Erteilung einer Patientenquittung besteht gegenüber dem Hausarzt, dem Facharzt, dem Zahnarzt und im Krankenhaus bzw. in der Klinik. Alle notwendigen Angaben müssen in der Quittung übersichtlich dargestellt und so verfasst werden, dass sie auch von Laien verstanden werden. Auch die gesetzliche Krankenkasse ist verpflichtet, ihren Versicherungsnehmern Informationen über erbrachte ärztliche Leistungen zu erteilen. 

Patienten haben ein Auskunftsrecht über die eigenen Diagnosen, Befunde und medizinischen Maßnahmen sowie die ärztlichen Leistungen, die die behandelnden Ärzte mit den Krankenkassen abrechnen. Patienten dürfen auch in ihre Krankenakte Einsicht nehmen. Die Erteilung einer Patientenquittung ist kostenfrei. Für Quartalsquittungen muss eine Aufwandspauschale zuzüglich Versandkosten übernommen werden.

Folgende Informationen muss eine Patientenquittung enthalten:

  • Angaben zur Person des Patienten
  • Datum der Behandlung, Behandlungszeitraum
  • abgerechnete Gebührenziffern
  • erbrachte Leistungen
  • voraussichtliche Kosten
  • bei Krankenhäuser: Hauptdiagnose
  • bei Krankenhäusern: Art und Höhe der Entgelte
  • bei Krankenhäusern: Zuzahlungsbeträge
  • bei Krankenhäusern: Aufnahmetag, Entlassungstag, Verlegungstag

Stimmen Informationen auf der Patientenquittung nicht, sollten sich Versicherte an ihre Krankenkasse wenden.

 

Passivlegitimation

Der Begriff der Passivlegitimation stammt aus dem deutschen Prozessrecht und beschreibt, dass geltend gemachte Rechte gegen den richtigen Beklagten vorgebracht werden. Die Passivlegitimation betrifft die Sachlegitimation, die als Voraussetzung betrachtet wird, dass eine Klage begründet ist, was sich wiederum nach materiellem Recht richtet. Das Gegenteil der Passivlegitimation ist die Aktivlegitimation, die die Klägerseite betrifft.

Unter die Passivlegitimation können auch mehrere Personen fallen, wenn beispielsweise eine Gesamthandsgemeinschaft besteht. Durch die Passivlegitimation können also auch mehrere Personen als eine beklagte Partei benannt werden. Nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens muss nicht mehr der Schuldner verklagt werden, sondern der passivlegitimierte Insolvenzverwalter. Fehlt in einer Klage die Passivlegitimation, so ist die Klage zulässig, aber unbegründet.

Ausnahmen gelten in deutschen Verwaltungsprozessen.

 

Synonyme - Rechtszuständigkeit
Passiver Rechtsschutz

Der Begriff des passiven Rechtsschutzes stammt aus dem Bereich der Haftpflichtversicherungen. Private Haftpflichtversicherungen, Kfz-Haftpflichtversicherungen, Betriebshaftpflichtversicherungen und eigentlich alle anderen Haftpflichtversicherungen haben die Aufgabe, den Versicherungsnehmer vor Regressansprüchen seitens Dritter zu schützen. Es geht dabei darum, dass die Versicherung potenzielle Schadensersatzansprüche ausgleicht. Manchmal sind diese Schadensersatzforderungen eindeutig und in anderen Fällen eher zweifelhaft. Grundsätzlich darf ein Versicherungsnehmer im Falle eines Schadens keine eigene Initiative ergreifen, sondern muss seine Haftpflichtversicherung über die Forderungen des Geschädigten informieren. Die Versicherungsgesellschaft beginnt dann mit der Prüfung des Sachverhaltes.

Im Falle eines Schadens reichen Versicherungsnehmer zu diesem Zweck die Schadensanzeige nebst Forderung des Geschädigten bei der Versicherungsgesellschaft ein und schildern den Schadenshergang. In diesem Moment greift der in der Haftpflichtversicherung verankerte passive Rechtsschutz, da die Versicherungsgesellschaft jetzt prüft, ob die Forderungen wirklich berechtigt und gerechtfertigt sind.

Kommt die Versicherungsgesellschaft zu dem Ergebnis, dass die Schadensersatzforderung dem Grunde und der Höhe nach gerechtfertigt ist, gleicht sie den Schaden entsprechend aus. Der passive Rechtsschutz greift, wenn dies jedoch nicht der Fall oder zumindest zweifelhaft ist. Durch den passiven Rechtsschutz bei einer Haftpflichtversicherung sind Kosten abgedeckt, die bei der Abwehr von vermeintlich ungerechtfertigten Schadensersatzansprüchen entstehen können. Hierzu gehören zum Beispiel die Kosten für Sachverständigengutachten, falls ein Gerichtsverfahren durchgeführt wird.

Der passive Rechtsschutz ist fester Bestandteil jeder Haftpflichtversicherung und bedarf keiner besonderen Vereinbarung, da dieser dem Eigeninteresse der Versicherungsgesellschaft dient. Aus wirtschaftlicher Sicht kann es sich keine Versicherung leisten, Schadensersatzforderungen ohne Prüfung zu regulieren. Durch den passiven Rechtsschutz sparen Versicherungen also Gelder für unbegründete Schäden ein und treten nur in die Haftung, wenn Forderungen berechtigt sind. Der passive Rechtsschutz ist nicht mit einer klassischen Rechtsschutzversicherung vergleichbar, da es hier nur um Regressforderungen gegen den Versicherungsnehmer geht.

 

Passivenversicherung

Eine Passivenversicherung ist eine Versicherung, die gegen neu entstehende Kosten oder aber die Erhöhung von bereits vorliegenden Verpflichtungen – also der sogenannten „Passiva“ – absichert. Zu den Passivenversicherungen gehören auch Versicherungen, die ihre Versicherungsnehmer vor noch entstehenden Kosten schützen wie beispielsweise Haftpflichtversicherungen, Rechtsschutzversicherungen, Krankheitskostenversicherungen und einige Sachversicherungen.

Die Passivenversicherung ist Bestandteil der Schadensversicherung und hat die Aktivenversicherung zum Gegensatz, die bereits bestehende Schäden und Forderungen – also die sogenannte „Aktiva“ – absichert. Die Aktivenversicherung wird den Sachversicherungen zugeordnet. 

Die Passivenversicherung schützt gegen die Neuentstehung oder die Vergrößerung von Schäden und Verbindlichkeiten, also nicht einen bereits vorhandenen Faktor. Die Passivenversicherung schützt vor neuen Ansprüchen und gesetzlichen Verbindlichkeiten wie Schadensersatz.

 

Passive Rückversicherung

Eine Rückversicherung wird auch Reassekuranz genannt. Sie dient der Bewältigung von Risiken einer einzelnen Versicherungsgesellschaft. Aufgabe der Rückversicherung ist vorwiegend, im Sinne des Versichertenschutzgedankens das Ausfallrisiko durch umfangreiche Schäden und nach dem Versichererschutzgedanken die Lasten durch Schäden der Erstversicherer zu reduzieren. Die passive Rückversicherung bedeutet die Abgabe von Anteilen an dem eigenen Versicherungsgeschäft an eine Rückversicherungsgesellschaft.

Die Rückversicherung wird zur Versicherung bzw. Abdeckung von einzelnen Risiken oder aber ganzen Portfolios abgeschlossen. Im Rahmen auszuhandelnder Versicherungsbedingungen werden bei einem Rückversicherungsverhältnis von einer Versicherungsgesellschaft Risiken auf eine andere Gesellschaft übertragen. Dies erfolgt entweder ganz oder teilweise, aber meist regelmäßig. Die Rückversicherungsgesellschaft, an die Risiken übertragen werden, wird Zessionar genannt. Bei der Übertragung wird weder die Ursprungsversicherung aufgelöst, noch wird in ihre Regelungen eingegriffen, sodass der Inhalt des Versicherungsvertrages bestehen bleibt.

Die Erstversicherung bleibt Ansprechpartner des Versicherungsnehmers und ist auch zur Leistung verpflichtet. Bei der Rückversicherung kann sich aber die Erstversicherung bei einem Schaden teilweise oder vollständige Leistungen erstatten lassen, sofern das Risiko von der Rückversicherung abgedeckt war. Die Erstattung kann nach Quote oder abzüglich eines Selbstbehaltes erfolgen.

Eine aktive Rückversicherung beinhaltet das Angebot eines Rückversicherers über Versicherungsschutz gegenüber anderen Erst- oder Rückversicherern im Rahmen einer Rückendeckung oder eines indirekten Geschäfts. Bei der aktiven Rückversicherung kann auch eine Erstversicherung als Rückversicherer auftreten. Von einer passiven Rückversicherung wird gesprochen, wenn ein Erstversicherer oder Rückversicherer nach Rückversicherungsschutz fragt.

 

Partnerwerkstatt

Im Bereich der Kfz Versicherungen bieten viele Gesellschaften ihren Kunden Voll- oder Teilkaskoversicherungen mit einer Werkstattbindung an, was dann mit günstigeren Konditionen verbunden ist. Versicherungsnehmer profitieren also von günstigeren Beiträgen, wenn sie im Gegenzug Reparaturen am versicherten Fahrzeug in einer Partnerwerkstatt der Versicherungsgesellschaft durchführen lassen. Die Versicherung hat mit ihrer Partnerwerkstatt eine Vereinbarung geschlossen, sodass der Partnerwerkstatt regelmäßig Aufträge zukommen und dafür die Reparaturkosten unter dem üblichen Niveau bleiben. Deshalb kann die Versicherungsgesellschaft dann auch günstigere Beiträge anbieten. Wer sich für eine Kaskoversicherung mit Werkstattbindung entscheidet, bekommt häufig zusätzliche kostenfreie Dienstleistungen wie etwa Transferleistungen oder Ersatzfahrzeuge angeboten.

Die Anbindung einer Kfz-Versicherung an eine Partnerwerkstatt ist nur im Bereich der Kaskoschäden möglich. Für Schäden bei Dritten kommt immer die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung auf, für die es keine Werkstattbindung gibt. Geschädigte erhalten immer die Möglichkeit, sich selbst eine Werkstatt auszusuchen. Gleiches gilt für Wartungen und Inspektionen am eigenen Fahrzeug, für die auch nicht die Partnerwerkstatt der Versicherung aufgesucht werden muss. Weiterhin gilt diese Ausnahme auch für Kaskoschäden im Ausland.

Versicherungstarife mit Anbindung einer Partnerwerkstatt empfehlen sich insbesondere für Fahranfänger, um die normalerweise hohen Beiträge etwas zu senken. Nachteilig könnte es sich auswirken, wenn sich die Partnerwerkstatt in einer weiteren Entfernung befindet. Auf jeden Fall sollten Tarife verglichen und in Erfahrung gebracht werden, wie das Netzwerk der Partnerwerkstätten aufgebaut ist. Kfz-Versicherungen mit Anbindung einer Partnerwerkstatt werden besonders häufig für finanzierte Neuwagen oder Leasingfahrzeuge angeboten.

Wird ein Fahrzeug trotz Vorhandenseins einer Werkstattbindung in einer anderen Werkstatt repariert, so können Versicherungsnehmer verpflichtet werden, einen Teil der Kosten selbst zu tragen. Die Versicherungsgesellschaft übernimmt dann nur die Kosten, die in der Partnerwerkstatt angefallen wären. In seltenen Fällen wird auch eine Vertragsstrafe in Bezug auf Rabatte oder Selbstbeteiligungen fällig.

 

Partialmodell

Das Totalmodell ist ein wirtschaftstheoretisches Modell, mit dem im jeweiligen Kontext alle Zusammenhänge mit Relevanz zwischen den ökonomischen Größen ausgewiesen werden können. Bleiben einige der grundsätzlich relevanten Zusammenhänge ausgeklammert, wird von einem Partialmodell gesprochen. Bezieht sich das Organisationsmodell also nur auf Teilbereiche wie Gruppen oder Teams von einem Unternehmen, handelt es sich um ein Partialmodell.

Nach der EU-Richtlinie Solva II beschreibt der Begriff Partialmodell das interne Modell, mit dem bestimmte Untermodule eines Risikomoduls oder spezifische Geschäftsbereiche von Rückversicherungen in Bezug auf die Abdeckung von Risiken beschrieben werden.

 

Synonyme - Partialanalyse
Parametrischer Trigger

Der parametrische Trigger wird auch technischer Trigger oder Schadentrigger genannt und beschreibt ein Ereignis, das Schadenzahlungen an einen Berechtigten auslöst. Bei Rückversicherungen handelt es sich bei dem parametrischen Trigger häufig um ein Naturereignis, dass physikalisch messbar und damit nachweisbar ist. Ein parametrischer Trigger könnte also ein Erdbeben sein, dass mithilfe der Richterskala, dem Luftdruck oder der Windgeschwindigkeit gemessen worden ist. Bei Rückversicherungen kommt es für eine Deckung immer auf die Erfüllung von Kriterien an, was unabhängig von tatsächlichen Verlusten beim Zedenten betrachtet wird.

Von gewichteten parametrischen Triggern wird bei Deckungskonzepten mit einer größeren räumlichen Geltung gesprochen, die sich mit der Gewichtung und Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeiten, Gebäudevulnerabilitäten und Wertekonzentrationen beschäftigen. In Gebieten mit einer starken Wert-Konzentration erhöht sich auch die Gewichtung in den Berechnungen der Messkriterien. Dies erfolgt, um im Vergleich zu den reinen parametrischen Triggern das Basisrisiko zu reduzieren.

Parametrische Trigger werden oft bei Katastrophenanleihen bzw. Cat Bonds verwendet.

 

Synonyme - Schadentrigger
Parafiskus

Die Begriffe Parafiskus, Parafiscus oder Hilfsfiskus beschreiben eine intermediäre, wirkende und juristische Person innerhalb einer Gesellschaft zwischen Privathaushalten, Unternehmen sowie der öffentlichen Hand, die jedoch weder der privaten oder öffentlichen Hand zugeordnet werden kann. Ein Parafiskus wird als staatliches Sondervermögen mit einer eigenen Haushaltsführung betrachtet.

Der Staat greift zur Erfüllung von öffentlichen Aufgaben auf einen Parafiskus zurück. Sollte ein Parafiskus seine Tätigkeiten aufgeben, so gehen die damit verbundenen Zuständigkeiten auf die öffentliche Hand über. Ein Parafiskus finanziert sich über eigene finanzielle Mittel, kann also in der Regel ohne Einschränkungen und Abhängigkeiten vom Staatsetat agieren. Eine Finanzierung findet häufig über Beiträge und Zwangsabgaben statt.

Zu den geläufigen Beispielen für einen Parafiskus zählen die Sozialversicherungsträger, die Bürger sozial absichern und sich zu einem Großteil über die Versicherungsbeiträge, Arbeitgeber und Dritte finanzieren. Sofern sie öffentlichen Aufgaben nachkommen und sich über Beiträge und Zwangsabgaben finanzieren, können auch Berufsvertretungen zu den Parafisci gehören. Auch die Bundesagenturen für Arbeit oder die Kirche zählen zu den Parafisci.

 

Synonyme - Parafiscus,Hilfsfiskus,Parafisci
Pannenhilfe

Ein Pannendienst oder eine Pannenhilfe ist ein mobiler Dienst, der Kraftfahrern und Verkehrsteilnehmern bei einer Panne zu Hilfe kommt. In der Regel rückt die Pannenhilfe spätestens dann aus, wenn ein Fahrzeug fahruntüchtig ist und vielleicht abgeschleppt werden muss. Deshalb werden die Bezeichnungen Pannenhilfe, Pannendienst oder Abschleppdienst häufig synonym genutzt.

Bei den Mitarbeitern von der Pannenhilfe handelt es sich in der Regel um Kfz-Mechaniker oder ähnlich erfahrene Berufe, die sich unabhängig vom Fahrzeughersteller und Fahrzeugmodell mit den verschiedensten Fahrzeugen auskennen und vielleicht vor Ort eine Reparatur durchführen können. Da moderne Fahrzeuge heute mit komplizierter Elektronik und Technik ausgestattet sind, wird es immer schwieriger, durch konventionelle Reparaturmethoden außerhalb einer Werkstatt weiterhelfen zu können. Aus diesem Grund sind die verwendeten Pannenfahrzeuge mit umfangreichem Equipment ausgestattet, um beispielsweise mittels Diagnosegerät am Bordcomputer des Fahrzeuges Fehler auslesen und nach Möglichkeit auch beheben zu können. Früher verfügten die Pannenfahrzeuge über Funkgeräte. Heute werden eher andere Kommunikationsdienste und Mobilfunknetze genutzt, um auch auf GPS Daten zur Navigation zugreifen zu können.

Besonders häufig wird die Pannenhilfe gerufen, wenn Fahrer den Tank leer gefahren haben, die Batterie defekt ist und das Fahrzeug nicht anspringt oder der Schlüssel im verschlossenen Fahrzeug liegt. Im Zeitalter von Elektrofahrzeugen werden Mitarbeiter von Pannendiensten und Feuerwehren vor die Herausforderung gestellt, dass brennende Elektroautos viel mehr Wasser oder eine andere Methode zur Brandlöschung erfordern. Durch die verwendeten Lithium-Ionen-Akkumulatoren kann es bei einem Brand zu einer chemischen Reaktion kommen, die nach dem Löschen einen speziellen Kühlcontainer zum Abtransport des Fahrzeuges erfordert.

In vielen Ländern hat die Pannenhilfe eine einheitliche Notrufnummer. In Deutschland gehören der ADAC mit den typischen gelben Fahrzeugen sowie die Assistance Partner der deutschen Versicherungswirtschaft mit den silbernen Pannenfahrzeugen zu den Branchenführern unter den Pannenhilfen. Einige Versicherungsgesellschaften bieten im Bereich der Kfz-Versicherungen separate Schutzbriefe an. Die Basisleistungen in der Pannenhilfe können Unterschiede aufweisen.

 

Synonyme - Pannendienst
Palliativversorgung

Der palliative Gedanke sieht vor, das Sterben zum Leben dazugehört. Um die letzte Lebensphase angstfrei und menschenwürdig erleben zu dürfen, wurde die Palliativversorgung ins Leben gerufen. Bei der Palliativversorgung arbeiten Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und weitere Fachkräfte unterschiedlicher Berufsgruppen Hand in Hand als Team daran, dass bald sterbenden Menschen ein würdevolles Lebensende ermöglicht wird.

Die Angst vor dem Sterben ist immer mit den Sorgen verbunden, Schmerzen und Ängste erleiden zu müssen. Bei vielen Menschen ist die letzte Lebensphase mit starker Übelkeit und Atemnot verbunden, was durch die Palliativmedizin gelindert werden kann. In der Palliativversorgung entscheidet das Palliativ-Team gemeinsam über therapeutische Ansätze und plant eine vorausschauende Versorgung. Gebündelte Kompetenzen binden Krankheitsverläufe, Auswirkungen und viele weitere Details in den Therapieplan ein, der auf Bedürfnisse und Wünsche des sterbenden Menschen abgestimmt und immer an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden kann.

Die Palliativversorgung ist in Deutschland noch verhältnismäßig neu. Erst 1983 wurde die erste Palliativstation in Köln eröffnet. Heute (Stand: 2022) gibt es mehr als 340 Palliativstationen, über 1500 ambulante Dienste sowie mehr als 270 Hospize. In Hospizen kümmern sich zusätzlich Ehrenamtliche um die Bewohner bzw. Patienten. 

Die moderne Palliativversorgung beinhaltet Teams aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Sozialarbeitern, Seelsorgern und Pflegekräften, die körperliche, psychische, soziale und emotionale Beschwerden lindern und den sterbenden Menschen ganzheitlich unterstützen. Das Palliativ-Team kümmert sich sowohl um den Patienten als auch um seine Angehörigen.

In der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Palliativversorgung. Privat Versicherte sollten darauf achten, dass die gewählte Krankenkasse diese Kosten übernimmt oder die Bereitschaft besteht, die Kosten für die palliative Versorgung selbst zu tragen.